Meine Länder

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Sonntag, 28. Januar 2018

The best crew in the world

... hat uns heute, nach eigener Aussage, von Lissabon nach Frankfurt kutschiert. Wenn sie nicht ständig die Leute mit Gewinnspielen und Mega-günstig-Parfüm-Angeboten nerven würden, würde ich das etwas eher in Erwägung ziehen. Und der Versuch der Stewardess, Deutsch zu sprechen, ging so katastrophal in die Hose, dass es fast (aber nur fast) schon wieder lustig war. Fille Kluck (good luck, anyway) ...

Naja, was soll ich sagen: Das Taxi war pünktlich, der Fahrer sprach hervorragend Englisch, er bekam ein vernünftiges Trinkgeld, die Sicherheitskontrolle war gääääähnend leer, das Frühstück bei McDonald's war akzeptabel, der Weg zum Flieger (diesmal mussten wir bei Ryanair wirklich zum Flieger laufen, da hat die Kollegin in der Matthias-Claudius-Straße endlich mal die Wahrheit erwischt ...) nicht zu lang. Der Berliner neben mir ging kurz nach dem Start zu seiner Frau nach hinten, meine Ma saß diesmal fünf Reihen vor mir, ich las ein wenig, den Aufschlag in Frankfurt überlebten wir - joa, und dann ging es per S-Bahn und pedes zum Büro, denn dort stand das Auto meiner Mutter.

Wir luden noch ein paar Sachen im Auto um, und dann startete meine Mutter sofort durch in den Schwarzwald, denn morgen hat sie - Rentner sind ja immer so im Stress - schon den nächsten Termin.

Gefallen hat's ihr, hoffe ich, mir jedenfalls hat es sehr großen Spaß gemacht.

In weniger als fünf Wochen geht es für den zweiten Wochenendaufenthalt dieses Jahres nach Belgrad, in sieben Wochen sind wir um die Zeit schon auf Boracay auf den Philippinen, und in neun Wochen ist Ostern und ich bin in Guinea-Bissau, da könnte ich so gaaaanz langsam mal das Visum beantragen, das geht ja zum Glück online ...

Fotos wollen sie alle noch sehen - na gut:

Jerónimos-Kloster

Jerónimos-Kloster

Kirche am Jerónimos-Kloster

Jerónimos-Kloster von außen mit Touri-Schlange

Entdeckerdenkmal und Brücke

Torre de Belém

Tintenfisch und Familienportion Bacalhau
3. Februar 2018: Bildunterschrift korrigiert.

Samstag, 27. Januar 2018

Die doofen Touristen: Völlig verantwortungslos

... sind wir heute mit unserer Gesundheit umgegangen, aber es war halt so lecker ...

Kein Wecker klingelte heute Morgen, aber trotzdem waren wir (naja, meine Mutter) schon gegen 6.30 Uhr oder so wach. Um 8.30 Uhr waren wir unten beim Frühstück, das - wie immer hier in diesem Hotel - nicht atemberaubend, aber völlig in Ordnung war: diese kleine Bruschetta-ähnlichen Brotscheiben mit scharfer Wurst drauf haben es mir heute Morgen angetan wie auch der - für mich, der ich im Büro auch als "Birnenmonster" bekannt bin, nicht unerwartbar - sehr leckere Birnensaft.

Nach dem Frühstück holten wir im Zimmer unsere Jacken. Danach ging es erstmal abwärts, nämlich runter zum Tejo. Petrus meinte es heute gut mit uns, wir hatten den ganzen Tag Kaiserwetter bei 12° C im Schatten (in der Sonne war es also durchaus angenehm warm) und heute Abend habe ich zwar keinen Sonnenbrand, aber doch ein bisschen Farbe abgekriegt, sehr schick.

Wir guckten uns erstmal von der Flusspromenade die Brücke und die Christusstatue an, ehe wir mit der Fähre rüber nach Cacilhas fuhren, dort kurz ausstiegen, das Panorama von Lissabon begutachteten (wieso habe ich Dussel eigentlich kein Foto gemacht?) und dann mit der gleichen Fähre wieder zurückfuhren.

Die Straßenbahnsituation in Lissabon ist an diesem Wochenende ziemlich unberechenbar, am Ende fuhren wir mit dem Bus vom Cais do Sodré nach Belém zum Jerónimos-Kloster und stiegen also dort aus. Der Zugang zur Kirche war kostenlos, und die Kirche ist schon einmal durchaus beeindruckend, gerade weil die Pfeiler, wenn man davor steht, durchaus robust sind, in der Gesamtschau das Ganze aber sehr filigran anmutet - doch, sehr hübsch.

Wir liefen - an einem dicken, fetten Stopp-Schild vorbei (keine Sorge, das war - wenn ich es richtig verstehe - für die Ausgangsreihe aus der Kirche gemeint und nicht für den direkt danebenliegenden Zugang zum eigentlichen Kloster) - zur Kasse, kauften für 10 € pro Person das Ticket und das Kloster mitsamt Innenhof war unsere Auster.

Es war eine sehr, sehr leckere Auster, denn der zwischen 1998 und 2002 renovierte Säulengang ist atemberaubend schön, und mit dem tollen Wetter und der Sonneneinstrahlung gleich nochmal, vor allem, wenn man dann den Blick auf die Kuppel der Klosterkirche noch dazu hat. Sehr, sehr toll - unbedingt empfehlenswert. Auch die Ausstellungen, die vom Säulengang abgehen, sind durchaus interessant, auch wenn wir sie nicht bis ins allerletzte Detail begutachtet haben.

Wir verließen das Kloster wieder und waren ob der in der Zwischenzeit entstandenen Schlange erschrocken: Waren wir noch bei einer Schlange von 0 Personen ins Kloster einmarschiert, war die Schlange nunmehr 50 Meter lang - wo kamen die ganzen Touristen alle her? Sowas macht man doch nicht, einfach so Ende Januar, also im Winter, nach Lissabon fahren und sich die Stadt angucken wollen. Wie? Wir auch? Aber das ist doch was ganz anderes!

Wir liefen in Richtung Meer, d.h. in Richtung Entdeckerdenkmal und Torre de Belém. Das Entdeckerdenkmal fotografierte ich, und danach liefen wir an der Promenade entlang zum Torre de Belém. Die Schlange dort war aber auch deutlich länger als null Meter, sodass ich nur ein Foto machte (letztes Jahr hatte ich den Torre ja nur aus der Ferne betrachtet, diesmal halt von Nahem) und wir zurück zur Straßenbahn liefen.

Diese sollte erst 25 Minuten später kommen, sodass ich noch etwas zu trinken holen ging. Beim Zahlen fielen mir Hotelzugangskarte und Tagesfahrkarte aus dem Geldbeutel, was der Wachmann zum Glück bemerkte und mich darauf hinwies. Die Tageskarte hob ich Held vom Erdbeerfeld auf, aber was die andere Karte da unten auf dem Boden machte, fiel mir erst acht Stunden später auf, als wir nicht mehr ins Hotel kamen, weil meine Karte halt immer noch vor der Kasse im Supermarkt liegen dürfte ... Ganz große Klasse, du Illigenzbestie, du ... (Das Hotel hat noch diverse Karten da, sodass das wahrscheinlich am Ende kein Drama sein wird, aber clever war's trotzdem nicht ...)

Genug der Selbstbeschimpfung, wir stiegen - nach der Straßenbahnfahrt - in Santos aus, liefen ein paar Schritte den Berg hoch und fielen in das Restaurant "O Tachadas" ein. Das "O Tachadas" steht in der gleichen Empfehlungsliste des "Guardian" wie meine "Taberna da Rua das Flores", und zwar an erster Stelle, sodass das ja hoffentlich gut sei musste.

Wir hätten es besser gelassen, aber die Kneipe kann nur höchst indirekt was dafür.

Wir bestellten zwei Bier und bekamen erstmal (sehr schmackhaftes) Brot und Schafskäse auf den Tisch gestellt (dass wir das am Ende zahlen mussten, war klar, aber für 4,20 € kann man da wenig falsch machen). Wir hatten ein Hüngerchen (und wollten viel probieren), also nahmen wir zwei Vorspeisen und zwei Hauptgerichte.

Als die Vorspeisen, Chouriço und Farinheira, Ersteres eine scharfe und seeeeehr knoblauchhaltige Wurst, Zweiteres ebenfalls eine Wurst, aber aus Weizenmehl und Schweinefett, mit größter Freude vertilgt waren, waren wir eigentlich schon ziemlich satt.

Danach kamen aber ja erst die Hauptspeisen, und während die von meiner Mutter bestellten Tintenfische ja noch nach halbwegs normaler (relativ viel, aber noch normal) Größe aussahen, bekam ich Bacalhau (Stockfisch, in dem Fall mit Käse überbacken), dessen Gewicht in Pfund bemessen wurde - da hätte sich eine mittelgroße Familie dran sattessen können, über ein paar Tage, unfassbar.

Dementsprechend gab ich nach weniger als der Hälfte auf, wurde vom Ober halb besorgt, halb enttäuscht gefragt, was denn los gewesen sei, aber Freunde der Sonne, ihr könnt doch nicht für 14,50 € was auf der Karte haben und davon ausgehen, dass der doofe Tourist weiß, dass man dafür bei euch die Supermegamonsterportion kriegt. Selbst ohne Käse und Vorspeise hätte ich den Bacalhau nicht geschafft - Wahnsinn ...

Ich trank - das war ein glückliches Missverständnis mit dem Ober - wie meine Ma einen Espresso (sonst wäre ich an Ort und Stelle geplatzt), und danach gab meine Mutter mir einen kurzen Stups, damit ich den Berg runterrolle. Ich prallte gegen einen Baum, was ganz praktisch war, weil wir von dort weiter mit der Straßenbahn ins Stadtzentrum fuhren. Anschließend ging es dann den Berg wieder rauf, bis fast zur Burg.

Ich wollte meiner Ma die Aussichtsplattform an den Portas do Sol zeigen, aber die Plattform, die ich kannte, ist im Bau, und von der anderen hat man zwar einen tollen Blick auf den Tejo, aber keinen so schönen auf das darunterliegende Stadtviertel ...

Wir liefen den Berg hinauf, stellten uns ein paar Minuten in die Schlange zum Einlass zur Burg und betraten das Burgareal dann. Der Blick auf Stadt und Brücke war wie immer toll, aber die Sonne stand schon tief, sodass sie uns blendete, wir machten einen kurzen Spaziergang über das Burgareal und ließen dann Burg Burg sein.

Wir fuhren wieder mit dem Minibus hinunter in die Stadt, wobei der Busfahrer jede Unebenheit der Straße nutzte, um mit Karacho drüberzubrausen, was zu einer wilden Achterbahn führte (hatte ich erwähnt, dass wir uns überfressen hatten?) ... Whoppa! (Nein, alles gut, nix passiert ...)

Eigentlich wollten wir mit dem Aufzug, den Gustave Eiffel gebaut hatte, hoch in die Oberstadt fahren, aber bei der Schlange ließen wir es jetzt gut sein, zumal unsere 24-Stunden-Karte noch eine knappe Stunde gültig war. Wir fuhren eine Station U-Bahn, fuhren dann über vier steile Rolltreppen gefühlt 100 Meter nach oben ans Tageslicht und wollten eigentlich nur nach Hause ins Hotel und ins Bett und dort vor Vollgefressenheit sterben.

Nun war es aber erst 17.30 Uhr, also frühester Nachmittag für Lissaboner Verhältnisse, sodass wir uns noch in eine schöne Lounge-Bar-Concept Store-ich-kenne-noch-mehr-englische-Begriffe-die-ich-um-mich-werfen-könnte retteten und dort mit Gin Tonic, Wodka Lemon und Cuba Libre den Tag (und den Lissabon-Aufenthalt) formal beendeten.

Nach dem kurzen Heimweg waren wir um 20 Uhr im Zimmer und bestellten für morgen, 7 Uhr (bäh), ein Taxi zum Flughafen.

(Die Fotos wollen heute nicht so ganz, aber es muss ja noch was für morgen übrig bleiben - der Blog muss ja seine Klickzahlen schaffen ...)

Freunde der Nacht, die EU hat Mitglieder, Beitrittskandidaten und potenzielle Beitrittskandidaten. So habe ich Lieblingsstädte, Lieblingsstadtkandidaten und potenzielle Lieblingsstadtkandidaten. Wer jemals auch nur an diesem Blog vorbeigehechtet ist, ohne die Augen krampfhaft zu schließen, weiß, dass Istanbul, Sydney und Tel Aviv meine Lieblingsstädte sind. Potenzielle Lieblingsstadtkandidaten sind so Ortschaften wie Paris, Rio de Janeiro, Vancouver, vielleicht Chicago, Rom oder Berlin (wobei Berlin sowas wie Weißrussland für die EU ist, das Schmuddelkind, das eigentlich dazugehört, aber nicht so richtig kann oder will ...). Aber heute, am 27. Januar 2018, eröffnete ich formal die Verhandlungen zwischen Lissabon und mir über den Beitritt Lissabons zur Liste meiner Lieblingsstädte - hört, hört ...

Gute Nacht!

28. Januar 2018: Überschrift korrigiert ...

Freitag, 26. Januar 2018

Geschlemmt

... haben wir heute Abend in meiner Lissaboner Stammkneipe, in der ich jetzt zum zweiten Mal war ...

Der Arbeitstag heute war kurz, aber nicht unintensiv, und gegen 11.30 Uhr verabschiedete ich mich. Mit dem Bus ging es zum Bahnhof, meine Mutter wartete schon und hatte ein Mettbrötchen geordert, sodass es dann zügig in die S-Bahn nach Frankfurt ging.

Die Skyline wurde unsicher gemacht und wir marschierten schnell durch die Sicherheitskontrolle im Schengen-Bereich des Terminals 2. Das Gate war noch nicht final angeschrieben, aber ich dachte mir, dass es wieder vom Busterminal aus losgehen würde und bugsierte meine Mutter daher in Richtung der Gates D40-D44, was sich als richtig erweisen sollte.

Dort setzten wir uns hin, wurden dann bald von einem Ryanair-Mitarbeiter mit Gepäckbänder versorgt, auf dass wir unser Handgepäck am Flugzeug verladen lassen, und warteten dann auf das Boarding. Selbiges ging einigermaßen schnell, Ryanair setzte seine neuen Regeln sehr konsequent um (alle, die nicht vorher angelabert worden waren, mussten mit ihrem Handgepäck jetzt nämlich in der Gegend herum- und anstehen), was dann am Ende auch nicht zu einer schnelleren Abfertigung am Gate führte ... (Achso: Wenn man die Gepacktags einfach wieder abreißt, kann man sein Gepäck wahrscheinlich trotzdem wieder wie gehabt in den Flieger mitnehmen, denn beim Einsteigen wird zwar kontrolliert, ob alle mit Gepäckanhänger ihr Gepäck abgeben, aber die, die keinen Gepäckanhänger hatten, wurden nicht nochmal kontrolliert ...)

Meine Ma saß in Reiihe 4, ich in Reihe 16 am Notausgang, meine Ma hatte die ganze Reihe für sich, ich saß in Business-Class-Belegung (also D und F mit freiem E-Platz), das war praktisch ... Ich las ein paar Zeitschriften, und schnell waren die drei Stunden um.

Das Gepäck kam dann leidlich schnell, der Weg zur U-Bahn war ebenfalls schaffbar, ich hatte verdrängt, dass ich offenbar letztes Jahr auch schon einmal zwischen zwei U-Bahnen umgestiegen waren (das mussten wir jetzt nämlich), aber als ich das herausgefunden hatte, waren wir fast schon an der Metrostation Martim Moniz, wo wir in die Straßenbahn 28 umsteigen wollten.

Den Weg zur Straßenbahnhaltestelle kannte ich ja inzwischen, und die 28 kam auch bald ... Wir fuhren ein wenig durch die Gegend, bis wir auf einmal aus der schönen, alten Straßenbahn herausgeworfen wurden - Endstation. Hä? Da standen überall Schilder, auf denen ab dem 27. Januar von einem Schienenersatzverkehr die Rede war. Jetzt war die Uhr um eine Stunde zurück- und nicht um einen Tag vorgestellt worden, aber die Lissaboner Verkehrsbetriebe ordneten trotzdem an, dass heute schon Samstag war. Argh ...

Wir fuhren mit der Gegenstraßenbahn zurück, stiegen an der Metro aus und fuhren (wir hatten jeweils 24-Stunden-Tickets gekauft) mit der Metro bis in die Nähe unseres Hotels.

Ich kam auf die glorreiche Idee, in der angestrebten Kneipe, der Taberna da Rua das Flores, schon jetzt nachzufragen, ob wir irgendwann Platz bekämen. Mir wurde - wieder - gesagt, dass es eine Warteliste, aber keine Reservierung gäbe, und dass wir in 30-40 Minuten einen Platz bekommen könnten. Ich sprintete zurück, scheuchte meine arme Ma, die kurz vor dem Streiken war, zu unserem Hotel, wir checkten kurz ein (wir haben das gleiche - sehr schöne - Zimmer wie ich vor einem Jahr, lustig ...) und liefen dann schnellen Schrittes zur Taberna.

Wir kamen ziemlich pünktlich an, bestellten ein Bierchen und ließen uns dann die Abendkarte erläutern (die ist auf Portugiesisch, aber jeder spricht dort gut Englisch und die eine Bedienung sogar Deutsch).

Joa, und dann ging die Völlerei los: Den Anfang machte ein fantastisches Austerntartar - geheckseltes Austernfleisch in einer tollen Sauce (fragt meine Ma, was da drin war, war jedenfalls sehr lecker), danach gab es Makrelensashimi (oder Makrelentartar, wie man mag) - grandios, es folgte ein genialer Weißfisch (irgendso'n portugiesischer Name halt ...) mit pikanten Gewürzen, und den Abschluss machte das, was wir beim Bestellen als "veal throat" erläutert bekamen, "Kalbshals" ... Meine Ma stellte fest, dass es sich um Kalbsbries handelt, und während ich kein Riesenfreund von Innereien bin (eigentlich eher ein Riesenfeind davon), konnte man das nach einer ersten Eingewöhnung, mit viel Zitrone und viel Knoblauch, dann sogar ganz gut essen. Wird nicht meine Leibspeise, aber ich werde auch nicht schreiend wegrennen, wenn mir das mal wieder serviert wird.

Es folgte der - dort obligatorische - Schokoladenkuchen aus 105% reiner Schokolade, und gegen 21 Uhr Ortszeit fielen wir aus der Taberna raus. Wir liefen ein bisschen durchs Bairro Alto, wollten aber nichts mehr in einer Fadokneipe essen und marschierten daher in Richtung Hotel.

Jetzt ist es zwar erst 22.30 Uhr hier und damit für Lissaboner Verhältnisse später Nachmittag, aber wir sind heute auch ganz schön durch die Gegend gedüst und rechtschaffen müde. Außerdem wollen wir morgen halbwegs zeitig raus und die Stadt erobern - das wird toll.

Daher over and out, morgen Abend wird wieder berichtet. Gute Nacht!

Mittwoch, 24. Januar 2018

Abgestürzt

... ist der Blog nicht - die besorgte Nachfrage meines treuesten Leser-Kollegen war also unbegründet.

Es gab nur nicht sooo wahnsinnig viel zu erzählen, aber das wird sich ab übermorgen ändern. Morgen kommt meine Mutter mal wieder nach Wiesbaden, und am Freitag Nachmittag geht es schon nach Lissabon. Ich freue mich so sehr auf diese wunderbare Stadt. Wir haben uns schon geeinigt, dass wir uns sicherlich die Burg angucken werden, von der aus man einen so wunderbaren Blick auf die Stadt (und die Brücke, ohja, die Brücke ...) hat, und wir sind uns fast einig, dass wir auch einen Ausflug nach Belém machen und uns das Jerónimos-Kloster angucken. Letzten Januar hatte ich ja in Belém nicht so viel Zeit und habe mir "nur" das Entdeckerdenkmal und (von Ferne) den Torre de Belém, den Turm von Belém, angeguckt, aber das Kloster sah von außen schonmal sehr beeindruckend aus und diesmal möchte ich es gerne von innen sehen. Aber wir lassen uns treiben durch die portugiesische Hauptstadt, da machen wir uns keinen Stress.

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Ich habe ja für die WM Karten (vielmehr: eine Karte) bestellt, für das Südkorea-Spiel in Kasan am 27. Juni. Wenn das mit der Karte klappt (und danach mit der Fan-ID, die als Visum für Russland gilt), würde ich wahrscheinlich am 23. Juni nach Moskau fliegen, mir die russische Hauptstadt angucken, und dann am 26. Juni nach Kasan weiterfliegen (wahrscheinlich fliegen, man könnte wohl auch Zug fahren, aber das müsste ich noch prüfen).

Eigentlich wollte ich danach gerne am 28. Juni nach Wladikawkas im Nordkaukasus fliegen und dann mit einem Guide rüber nach Südossetien (sonst wäre das ja eine Reise komplett ohne neues Land, das geht ja auch nicht). Jetzt habe ich einen Reiseveranstalter gefunden und bei dem einfach mal eine maßgeschneiderte Tour nach Südossetien für zwei oder drei Nächte angefragt. Die Antwort kam postwendend, aber sie gefiel mir nicht, denn dieses Reisebüro ist der Ansicht, dass die Einreisegenehmigung (auch "Visum" genannt) nach Südossetien 600 Euro kosten würde (und das war jetzt kein Tippfehler: sechshundert Euro).

Insgesamt würde laut deren Auskunft die Zwei-Tages-Tour dann fast 1.000 Euro kosten - die können mich mal gernhaben ... Es kann also passieren, dass ich in den nächsten Tagen (sobald ich weiß, dass das mit der Karte klappt) meinen Ex-Chef, der Russisch spricht, anhaue und ihn bitte, mir ein Schreiben an das südossetische Außenministerium zu übersetzen, damit ich da hoffentlich deutlich günstiger diese Einreisegenehmigung kriege, denn 600 Euro sind des Guten dann doch ein bisschen arg zu viel.

Wieso will der Typ denn unbedingt nach Südossetien, in diesen Landstrich, über den der US-Präsident, wenn er denn wüsste, dass "South Ossetia" nichts zu essen ist, in seinem unvergleichlichen Charme wahrscheinlich wieder eine qualifizierte Aussage machen würde?

Naja, Südossetien ist von Georgien abtrünnig, Georgien gehört zum Europarat, also gehört Südossetien für mich zu Europa - und es ist das letzte europäische Land, das ich zähle und das mir noch fehlt. Auf die Weise wäre Europa dann der erste vollständig (in meinem Sinne) besuchte Kontinent, das wäre schön ...

Auf der anderen Seite: Ja, ich weiß, von Reisen nach Nordossetien (Wladikawkas) wie nach Südossetien wird vom Auswärtigen Amt abgeraten, und ich versuche ja auch, mich an die Reisehinweise zu halten, aber nachdem ich in der Westsahara und in Abchasien war und es dort - trotz Reisehinweisen - überhaupt kein Problem im Land (ich spreche nicht von der Einreise!) gab, habe ich den dringenden Verdacht, dass die Reisehinweise im Zweifel lieber ein bisschen zu dramatisch geschrieben werden - ist ja auch okay so ... Vielleicht ist es aber auch ein Zeichen, dass ich mir Südossetien vielleicht doch für später aufheben sollte - mal sehen ...

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Ich muss in diesen Tagen den Urlaub für das Jahr 2018 planen, und ich habe jetzt mal für den September zweieinhalb Wochen eingetragen, die ich möglicherweise auf dreieinhalb Wochen aufstocken könnte, auch das muss ich mal sehen ... Eventuell könnte man das dann doch für Neuseeland verwenden, obwohl ich zwischenzeitlich Neuseeland schon fast aufgegeben hatte (für dieses Jahr). Es bleibt also spannend ...