… aus Irland sind auf die britische
Badezimmerkultur, die ich ja in Namibia in wenn nicht postfaktischem,
so doch postkolonialem Furor beschimpft hatte, zu konstatieren, denn
in unserem Holiday Inn hier im Stadtzentrum von Belfast gibt es einen
abnehmbaren Duschkopf. Das kann nur ein guter Urlaub werden …
Wir waren dann gestern nach entspanntem
Flug um 22.40 Uhr Ortszeit in Dublin, mussten am Flughafen dort noch
eine mittlere Bergwanderung auf uns nehmen, bis wir an der Einreise
waren, die aber Gott sei Dank schnell ging, und bekamen dann relativ
fix unser Auto, einen kleinen himmelblauen Polo aus einer Wolfsburger
Automanufaktur … Es ging mit 120 km/h über die irische und, neun
Minuten nach Mitternacht reisten wir nach Nordirland ein, nordirische
Autobahn in Richtung Belfast. Wir verpassten immer, an einem
Parkplatz anzuhalten, weil die Autobahnparkplätze hier nur mit
scharfen Linkskurven zu befahren sind, aber ich hatte mir zum Glück
vorher die Streckenführung angeguckt und wusste ungefähr, wie wir
zum Hotel kommen müssten. Ausnahmsweise klappte alles wie gedacht,
wir konnten das Auto nach ein bisschen Hin- und Hergefahre hier
direkt am Hotel abstellen und, nachdem wir zunächst vor
geschlossener Schiebetür standen, ehe der Nachtportier uns reinließ,
auch schnell einchecken. Wir verzichteten auf ein Bier, obwohl wir
noch eins gekriegt hätten (es geschehen noch Zeichen und Wunder …).
Heute Morgen geschah ein weiteres
Zeichen und Wunder: Ich war kurz vor meiner Mutter wach, und zwar um
8.30 Uhr. Wir machten uns relativ zügig fertig und gönnten uns das
12-Pfund-pro-Person-Frühstück hier im Hotel: Das hat sich gelohnt,
weil ich denen in Form einer doppelten Portion Irish Breakfast die 12
Pfund wieder aus der Kasse geklaut habe …
Wir fuhren unfallfrei aus Belfast
heraus, verfuhren uns auf dem Weg in Richtung Giant's Causeway nur unwesentlich und waren gegen 11.30 Uhr oder 12 Uhr an diesem Weltkulturerbe. Das Besucherzentrum war heute zu, was für uns den Vorteil hatte, dass wir umsonst parken durften. Wir verliefen uns erst fast, aber gingen dann hinunter zu den Basaltsteinen.
Schon der Weg hinunter mit den Aussichten auf die brausende See ist fantastisch, dort unten diese zigtausend Steine zu sehen, die sich hübsch gestapelt aus dem Boden erheben, und über dieselben zu stolpern, das ist total toll. Wir gingen ein paar Schritte weiter, sahen von weitem die "Orgel", eine weitere Gesteinsformation und machten uns dann gegen 13.15 Uhr wieder zurück. Wir fuhren über die Küstenstraße, mit gelegentlichen Abstechern zu schnuckeligen Häfchen, bis nach Carnlough und von dort zurück über die Autobahn in Richtung Belfast.
Heute erwischten wir die Ausfahrt nicht richtig, fuhren zu weit nach Süden, drehten um und kamen dann wie gestern Abend richtig raus. Wir parkten diesmal neben den anderen Autos an einer ad hoc von meiner Mutter hergestellten Parkbucht und gingen dann zu Fuß in Richtung Cathedral Quarter. Unsere angestrebten Pubs waren entweder zu oder voll und schlossen bald, sodass wir nach kurzer Suche noch ein Pub ansteuerten und dort jeweils zwei Bierchen verdrückten.
Zu Abend aßen wir in einer Wetherspoon-Kneipe. Diese Pub-Kette erzeugt bei Briten oft Kopfschütteln, aber für uns Mitteleuropäer sind die halt die Quintessenz von britischen Pubs. Das Bier war gut, das Essen war - nachdem sie es für meine Ma nochmal in die Mikrowelle gestellt hatten, damit es halbwegs warm war - essbar, zumal wir Hunger hatten.
Einen Absacker in unserer Hotelbar ließen wir uns nicht entgehen, aber jetzt ist es hier 22 Uhr und wir sind schon bettfertig (meine Ma ratzt schon). Football wird mangels Sender heute nicht geguckt, aber vielleicht sind wir morgen dann ein bisschen früher fit als heute ...
Sehr schön war dieser Heilig Abend, sehr entspannt, auch wenn der Wind uns am Giant's Causeway fast umgeblasen hätte (was bei meiner Figur schon was heißt ...). Mal sehen, für welche Ausfahrt wir uns morgen beim Frühstück entscheiden ...
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