Diesen Roman von Sten Nadolny habe ich vor Jahren, ach Gott, inzwischen sind es Jahrzehnte, in der Schule gelesen. Heute habe ich den Roman nachempfunden.
Ich schlief ziemlich aus, frühstückte recht gut - mit Blick auf den Persischen Golf, der hier "Arabischer Golf" heißt, und checkte um 11 Uhr aus, nicht ohne meinen Flughafentransfer um 0.30 Uhr rückbestätigt zu haben.
Ich lief erstmal los, da es angenehm warm war, nicht zu heiß und nicht zu kühl. Ich kam aber bald - da ich zu schnell lief, obwohl ich ja eeeeeeeewig Zeit hat - ein wenig ins Schwitzen. Ich setzte mich auf eine Bank unter einem kleinen Dach und begutachtete erst einmal - ich hatte gestern Abend ja meinen Pass gleich an der Rezeption abgeben müssen - meinen Pass und, vor allem, mein Visumblatt. Die Kuwaiter haben auf diesem Wisch, von dem ich gestern sprach, nur die Anfangsbuchstaben meiner beiden Vornamen als "Latin Name" eingetragen, außerdem die Passnummer und das Ablaufdatum des Passes. Ich hätte drei Monate in Kuwait bleiben können, und das für neun Euro Visumgebühr. Die könnten sich die Kuwaiter zwar auch sparen, aber mein Gott, so hatte ich wenigstens für ungefähr 26 Stunden so einen schönen Zettel, den ich nicht verlieren durfte.
Ich lief - es war heute, am Freitag, also dem Hauptgebetstag der Muslime - recht wenig los auf den Straßen, wenige Autos und noch weniger Fußgänger. Über den Haufen gefahren wurde ich auch nicht von den vielen Bonzenautos, die hier fahren. Ich glaube, ein BMW würde hier als Kleinwagen durchgehen, weil alle irgendwelche Allradjeeps fahren (gibt es Jeeps, die keinen Allradantrieb haben?), als ob sie täglich in die Wüste führen. Oder man fährt natürlich Lamborghini. Auch schön.
Ich kam am Dhauhafen vorbei, in dem auch heute noch einige dieser traditionellen Schiffe liegen. Dort liegen aber auch moderne Boote, die die Fischer verwenden, denn direkt nebenan befindet sich der Fischmarkt. Ich war kaum in der Nähe, da begann das Mittagsgebet und die ganzen Inder, Pakistaner und Menschen aus Bangladesch strömten aus dem Fischmarkt, die Inder wahrscheinlich eher nicht zum Beten, sondern zur Mittagspause. Ich setzte mich auf ein Bänkchen, eine meiner Lieblingsbeschäftigungen heute, und wollte das Mittagsgebet abwarten, als mir auffiel, dass doch einige Leute in den Fischmarkt reingingen. Der war also gar nicht "geschlossen wegen Mittagsgebet", sondern einfach nur relativ leer. Relativ leer von Menschen. Fische gab es unfassbar, wirklich unfassbar, viele. Ich war noch recht klein, als ich in Hamburg auf dem Fischmarkt war, ich meine auch, der Hamburger Fischmarkt sei noch ein wenig größer, aber was es hier in Kuwait für Meeresgetier gibt (teilweise in Monstergrößen) war schon sehr, sehr interessant.
Ich kaufte aber keinen Fisch, sondern ging, nachdem ich das nach Ende des Mittagsgebets noch geschäftiger werdende Treiben noch etwas beobachtet hatte, weiter in Richtung Kuwait Towers. Dabei kam ich an einigen Strändchen vorbei, an denen aber das Baden verboten ist. Ich würde hier an dem Stadtstrand auch nicht wirklich baden wollen, zudem ist das so eine Sache, quasi in der Stadt in Badeklamotten herumzulaufen. Auf dem Hinweg war da noch alles relativ leer und ich hüpfte von Bank zu Bank. Das war richtig Urlaub, dort zu sitzen und den Blick auf den Persischen Golf schweifen zu lassen.
Ich hatte heute Morgen ein Restaurant namens "Shrimpy" als Mittagessenlokal ins Auge gefasst. Als ich ankam, stellte sich heraus, dass das so ein gehobeneres Schnellrestaurant war. Davon ließ ich mich aber nicht abschrecken, sondern nahm eine Portion "Fish and Shrimps". Das war nicht ganz billig (für neun Euro), aber außergewöhnlich lecker, vor allem die Shrimps hatten es mir wirklich angetan. So sehr angetan, dass ich danach noch eine Portion Shrimps pur verdrückte. Echt gut. Nun war ich aber wirklich völlig gesättigt, und es war erst 14 Uhr oder so. Das heißt, ich musste noch zehn Stunden herumkriegen.
Ein oder zwei Stunden hätte ich sicher auf den Kuwait Towers verbracht, aber da war zu. Im Internet stand zwar, dass die zum Befreiungstag am 26. Februar wieder öffnen sollte, aber da hatte sich offenbar die Zeitplanung verschoben ... Nun denn. Ich setzte mich wieder an einen anderen Strand, als der auf einmal von der Polizei geräumt wurde. Fotografen im Anmarsch, sogar ein Fernsehteam. Nanu, Barack Obama im Anmarsch? Oder wenigstens der Emir? Tatsächlich, ein Hubschrauber schwebte plötzlich über uns. Aber er schwebte und schwebte und schwebte. Plötzlich wurden aus dem einen Punkt über uns zwei, dann drei, schließlich vier: Da waren drei Fallschirmjäger des Militärs abgesprungen und vollführten eine Punktlandung auf dem Strand. Beifall. Weiter ging's mit dem Wochenendvergnügen am Strand.
Ich spazierte in der Gegend umher und guckte immer wieder den Kuwaitern und den anderen Einwohnern Kuwaits bei ihren Wochenendfeierlichkeiten zu: Dadurch, dass am 25.2. Nationalfeiertag, am 26.2. Befreiungstag (von den Irakern 1991) und dann das Wochenende (Freitag/Samstag) kam, hatten sie offenbar vier Tage frei. Das wurde genutzt, um mit den Familien zu picknicken: Die Strandpromenade wurde immer voller. Kinder spielten Fußball und schossen fast die Leute ab (was zu einem Anschiss eines Unbeteiligten und grinsenden Kindern führte). Ich aß ein Eis und viel später noch ein und wollte mir dann den Sonnenuntergang über der Bucht von Kuwait angucken.
Ich kam jedoch an etwas wesentlich Interessanterem vorbei: einem Beachsoccer-Training. Dadurch, dass der Trainer Brasilianer war und die Trainierenden alle Kuwait-Trikots trugen, wagte ich sogar die Vermutung, dass das die kuwaitische Beachsoccer-Nationalmannschaft sein könnte. Dann sah ich sie spielen: ohje, ohje. Der Brasilianer verzweifelte an seinen Jungs, die mehr in den Boden und übers Tor als in Richtung des Gehäuses schossen, Pässe kamen höchst selten an, Balljungs mussten immer wieder die Spielgeräte vom Strand angeln. Sehr lustig für mich, nicht sehr lustig für den armen Trainer.
Als es dunkel wurde und die Spieler das Leiden ihres Trainers beendeten, lief ich wieder zu den Kuwait Towers (ich bin heute bestimmt 15 Kilometer durch die Gegend gewandert) und setzte mich an den ersten Strand. Die Skyline des einen Vorortes von Kuwait ist sogar beeindruckend. Wenn ich mich umdrehte und die Skyline von Kuwait-Stadt anschaute, war das ebenfalls sehr schick. Die Kuwait Towers werden über LEDs beleuchtet, sodass da bewegte Bilder vom Emir und sonstwem angezeigt wurden. Moderne Technik hier, sehr schön ...
Ich aß wieder ein Eis und ging dann in vier Stunden die sechs Kilometer von den Towers zum Hotel zurück. Um 23.30 Uhr war ich im Hotel, surfte noch ein bisschen im Internet und wurde dann statt um 0.30 Uhr um 1 Uhr zum Flughafen gefahren. Reichte trotzdem noch locker.
Joa, nach dem erfolgreichen Suchen des Check-in-Schalters konnte ich mein Gepäck abgeben, wechselte mein - diesmal zu viel abgehobenes - kuwaitisches Geld in türkische Lira und reiste nach 27 Stunden aus Kuwait aus. War durchaus schön hier.
Jetzt sitze ich gleich am Gate und werde, glaube ich, ich böser Mensch, im Flieger als Erstes ein Efes bestellen. Gute Nacht, ein finales Fazit dann aus Deutschland (habe bestimmt jetzt die Hälfte vergessen).
Ich schlief ziemlich aus, frühstückte recht gut - mit Blick auf den Persischen Golf, der hier "Arabischer Golf" heißt, und checkte um 11 Uhr aus, nicht ohne meinen Flughafentransfer um 0.30 Uhr rückbestätigt zu haben.
Ich lief erstmal los, da es angenehm warm war, nicht zu heiß und nicht zu kühl. Ich kam aber bald - da ich zu schnell lief, obwohl ich ja eeeeeeeewig Zeit hat - ein wenig ins Schwitzen. Ich setzte mich auf eine Bank unter einem kleinen Dach und begutachtete erst einmal - ich hatte gestern Abend ja meinen Pass gleich an der Rezeption abgeben müssen - meinen Pass und, vor allem, mein Visumblatt. Die Kuwaiter haben auf diesem Wisch, von dem ich gestern sprach, nur die Anfangsbuchstaben meiner beiden Vornamen als "Latin Name" eingetragen, außerdem die Passnummer und das Ablaufdatum des Passes. Ich hätte drei Monate in Kuwait bleiben können, und das für neun Euro Visumgebühr. Die könnten sich die Kuwaiter zwar auch sparen, aber mein Gott, so hatte ich wenigstens für ungefähr 26 Stunden so einen schönen Zettel, den ich nicht verlieren durfte.
Ich lief - es war heute, am Freitag, also dem Hauptgebetstag der Muslime - recht wenig los auf den Straßen, wenige Autos und noch weniger Fußgänger. Über den Haufen gefahren wurde ich auch nicht von den vielen Bonzenautos, die hier fahren. Ich glaube, ein BMW würde hier als Kleinwagen durchgehen, weil alle irgendwelche Allradjeeps fahren (gibt es Jeeps, die keinen Allradantrieb haben?), als ob sie täglich in die Wüste führen. Oder man fährt natürlich Lamborghini. Auch schön.
Ich kam am Dhauhafen vorbei, in dem auch heute noch einige dieser traditionellen Schiffe liegen. Dort liegen aber auch moderne Boote, die die Fischer verwenden, denn direkt nebenan befindet sich der Fischmarkt. Ich war kaum in der Nähe, da begann das Mittagsgebet und die ganzen Inder, Pakistaner und Menschen aus Bangladesch strömten aus dem Fischmarkt, die Inder wahrscheinlich eher nicht zum Beten, sondern zur Mittagspause. Ich setzte mich auf ein Bänkchen, eine meiner Lieblingsbeschäftigungen heute, und wollte das Mittagsgebet abwarten, als mir auffiel, dass doch einige Leute in den Fischmarkt reingingen. Der war also gar nicht "geschlossen wegen Mittagsgebet", sondern einfach nur relativ leer. Relativ leer von Menschen. Fische gab es unfassbar, wirklich unfassbar, viele. Ich war noch recht klein, als ich in Hamburg auf dem Fischmarkt war, ich meine auch, der Hamburger Fischmarkt sei noch ein wenig größer, aber was es hier in Kuwait für Meeresgetier gibt (teilweise in Monstergrößen) war schon sehr, sehr interessant.
Ich kaufte aber keinen Fisch, sondern ging, nachdem ich das nach Ende des Mittagsgebets noch geschäftiger werdende Treiben noch etwas beobachtet hatte, weiter in Richtung Kuwait Towers. Dabei kam ich an einigen Strändchen vorbei, an denen aber das Baden verboten ist. Ich würde hier an dem Stadtstrand auch nicht wirklich baden wollen, zudem ist das so eine Sache, quasi in der Stadt in Badeklamotten herumzulaufen. Auf dem Hinweg war da noch alles relativ leer und ich hüpfte von Bank zu Bank. Das war richtig Urlaub, dort zu sitzen und den Blick auf den Persischen Golf schweifen zu lassen.
Ich hatte heute Morgen ein Restaurant namens "Shrimpy" als Mittagessenlokal ins Auge gefasst. Als ich ankam, stellte sich heraus, dass das so ein gehobeneres Schnellrestaurant war. Davon ließ ich mich aber nicht abschrecken, sondern nahm eine Portion "Fish and Shrimps". Das war nicht ganz billig (für neun Euro), aber außergewöhnlich lecker, vor allem die Shrimps hatten es mir wirklich angetan. So sehr angetan, dass ich danach noch eine Portion Shrimps pur verdrückte. Echt gut. Nun war ich aber wirklich völlig gesättigt, und es war erst 14 Uhr oder so. Das heißt, ich musste noch zehn Stunden herumkriegen.
Ein oder zwei Stunden hätte ich sicher auf den Kuwait Towers verbracht, aber da war zu. Im Internet stand zwar, dass die zum Befreiungstag am 26. Februar wieder öffnen sollte, aber da hatte sich offenbar die Zeitplanung verschoben ... Nun denn. Ich setzte mich wieder an einen anderen Strand, als der auf einmal von der Polizei geräumt wurde. Fotografen im Anmarsch, sogar ein Fernsehteam. Nanu, Barack Obama im Anmarsch? Oder wenigstens der Emir? Tatsächlich, ein Hubschrauber schwebte plötzlich über uns. Aber er schwebte und schwebte und schwebte. Plötzlich wurden aus dem einen Punkt über uns zwei, dann drei, schließlich vier: Da waren drei Fallschirmjäger des Militärs abgesprungen und vollführten eine Punktlandung auf dem Strand. Beifall. Weiter ging's mit dem Wochenendvergnügen am Strand.
Ich spazierte in der Gegend umher und guckte immer wieder den Kuwaitern und den anderen Einwohnern Kuwaits bei ihren Wochenendfeierlichkeiten zu: Dadurch, dass am 25.2. Nationalfeiertag, am 26.2. Befreiungstag (von den Irakern 1991) und dann das Wochenende (Freitag/Samstag) kam, hatten sie offenbar vier Tage frei. Das wurde genutzt, um mit den Familien zu picknicken: Die Strandpromenade wurde immer voller. Kinder spielten Fußball und schossen fast die Leute ab (was zu einem Anschiss eines Unbeteiligten und grinsenden Kindern führte). Ich aß ein Eis und viel später noch ein und wollte mir dann den Sonnenuntergang über der Bucht von Kuwait angucken.
Ich kam jedoch an etwas wesentlich Interessanterem vorbei: einem Beachsoccer-Training. Dadurch, dass der Trainer Brasilianer war und die Trainierenden alle Kuwait-Trikots trugen, wagte ich sogar die Vermutung, dass das die kuwaitische Beachsoccer-Nationalmannschaft sein könnte. Dann sah ich sie spielen: ohje, ohje. Der Brasilianer verzweifelte an seinen Jungs, die mehr in den Boden und übers Tor als in Richtung des Gehäuses schossen, Pässe kamen höchst selten an, Balljungs mussten immer wieder die Spielgeräte vom Strand angeln. Sehr lustig für mich, nicht sehr lustig für den armen Trainer.
Als es dunkel wurde und die Spieler das Leiden ihres Trainers beendeten, lief ich wieder zu den Kuwait Towers (ich bin heute bestimmt 15 Kilometer durch die Gegend gewandert) und setzte mich an den ersten Strand. Die Skyline des einen Vorortes von Kuwait ist sogar beeindruckend. Wenn ich mich umdrehte und die Skyline von Kuwait-Stadt anschaute, war das ebenfalls sehr schick. Die Kuwait Towers werden über LEDs beleuchtet, sodass da bewegte Bilder vom Emir und sonstwem angezeigt wurden. Moderne Technik hier, sehr schön ...
Ich aß wieder ein Eis und ging dann in vier Stunden die sechs Kilometer von den Towers zum Hotel zurück. Um 23.30 Uhr war ich im Hotel, surfte noch ein bisschen im Internet und wurde dann statt um 0.30 Uhr um 1 Uhr zum Flughafen gefahren. Reichte trotzdem noch locker.
Joa, nach dem erfolgreichen Suchen des Check-in-Schalters konnte ich mein Gepäck abgeben, wechselte mein - diesmal zu viel abgehobenes - kuwaitisches Geld in türkische Lira und reiste nach 27 Stunden aus Kuwait aus. War durchaus schön hier.
Jetzt sitze ich gleich am Gate und werde, glaube ich, ich böser Mensch, im Flieger als Erstes ein Efes bestellen. Gute Nacht, ein finales Fazit dann aus Deutschland (habe bestimmt jetzt die Hälfte vergessen).
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