Meine Länder

Meine Länder
Länder in dunkelgrün wurden bereits besucht,
Länder in hellgrün sind fest geplant,
Länder in orange sind in vorläufiger Planung für die nächsten zwölf Monate.

Samstag, 31. Januar 2015

Tarantula

Eine Spinne habe ich mir heute im Zoo von Mexiko-Stadt über die Hand laufen lassen. Kein unangenehmes Gefühl ...

Heute habe ich es richtig geruhsam angehen lassen. J. musste bis Mittag arbeiten, während ich erst
Monster-Torta
um 10 Uhr aus dem Haus ging. Ich ging die Horacio runter, machte ein "hübsches" Foto an der deutschen Botschaft, kaufte mir Zeitung und dann eine torta. Das ist ein Sandwich mit ein paar Sachen aus Fleisch, Ei und sonstwas dazwischen. Ich konnte natürlich nicht genug kriegen und bekam für 3,50 € eine torta cubana con un poco de todo (mit ein bisschen von allem). Boah, die erste Hälfte von dem Teil habe ich geschafft, aber als ich die zweite anfing, überkam mich ein nicht sehr angenehmer Reiz, sodass ich das Ding dann schweren Herzens wegwerfen musste.

Ich lief zu J.s Arbeitsstelle und wartete, bis sie Feierabend hatte. Danach gingen wir in ein Sträßchen, in dem immer am Freitag Mittag verschiedene Buden auf haben, und dort aßen wir formvollendet Tacos. Sehr lecker, aber danach war ich richtig satt.

Wir machten einen kurzen Zwischenstopp am Hotel und gingen dann in Richtung Chapultepec-Park. Dort setzten wir uns an den dortigen See und ließen Jesús einen guten Mann sein. Wir bummelten durch den Park, vorbei an Straßenverkäufern von Essen, Spielzeug und allerlei sonstigem Nippes, ehe wir im Zoo eintrudelten. Nur für die Schmetterlings- und Spinnenschau musste man ein paar Pesos Eintritt zahlen, die sich allein für die tarantula auf der Hand vollständig lohnen.

Die Pandas hatten heute frei, sodass wir gegen 17 Uhr aus dem Zoo gebeten wurden, weil sie schließen wollten. Wir spazierten noch zum Castello de Chapultepec, das aber schon zu war, und machten uns dann wieder in Richtung Horacio auf.

Hier aßen wir in einem mexikanischen Franchise-Restaurant sehr gut und recht günstig zu Abend, ehe wir jetzt im Bett liegen.

Das wird meine letzte Nacht in Mexiko-Stadt, da kann man schon ein wenig traurig werden. Aber es hilft ja nichts. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal Rex Gildo zitieren würde:

Adio, adio Mexiko
Ich komme wieder zu dir zurück


Aber mit meinem Sombrero grüße ich trotzdem nicht. Gute Nacht.

Freitag, 30. Januar 2015

Baño

... ist eine öffentliche Toilette, und die brauchte ich gestern ziemlich häufig. Nein, nein, nicht Montezuma oder vielmehr Moctezuma hatte mich erwischt, vielmehr bekämpfte ich meine Erkältung mit dem übermäßigen Konsum von Wasser. Naja, und dann muss man halt mal.

Und um dem Ganzen formal eine hygienekulturelle Betrachtung zu geben, ein kurzer Überblick zur Toilettenkultur: Es gibt hier in Mexiko sehr wenige öffentliche Toiletten, aber dafür seeeeehr viele private. Oft bieten Restaurants und Hotels ihre baños zur Benutzung an, oft aber auch irgendwelche Verkaufsstände am Straßenrand. Der Preis liegt immer so zwischen 4 und 7 Pesos (30-50 Eurocent). Dadurch bekommt man zwar nicht immer eine Toilettenbrille präsentiert, aber wenigstens ist es in der Regel ziemlich sauber.

Gestern war ich dann so k.o., dass ich selbst den Blog habe hintenrunterfallen lassen. Um 21.15 Uhr war ich im Bett, um 21.16 Uhr schlief ich.

So, wir kämpften uns gestern also mal wieder durch den Straßenverkehr von Mexiko auf dem Weg zu dem Hotel, wo wir auf die einzelnen Ausflugsbusse verteilt wurden. Die Mexikaner fahren schon so, wie man sich das vorstellt, es wird gehupt (nicht so viel wie in Indien), es wird gedrängelt, es werden die Spuren gewechselt, man hält einfach am Straßenrand an und hält noch ein Schwätzchen mit dem Fahrer, auch wenn man die Straße blockiert. Es hilft am Ende alles nichts, man muss entspannt bleiben, was nicht immer ganz so einfach ist (s. baño, el).
Indígena-Kirche in Cholula

Die Mexikaner sind allesamt sehr freundlich. Wenn man zum Beispiel niest, kommt von allen Seiten (auch von den Peruanern, der Kolumbianerin und dem Deutschvenezolaner gestern im Bus) ein herzliches ¡salud! (Gesundheit!). ¡Gracias!

Heute ging es also in Richtung Puebla, der fünftgrößten Stadt Mexikos. Puebla ist - nicht zuletzt wegen VW, das sich dort angesiedelt hat - eine Industriestadt, aber die Altstadt ist sehr schön. Zunächst machten wir aber einen Zwischenstopp in Cholula, in einer sehr schönen Kirche, in deren Inneren man aber auf Wunsch der indigenen Bevölkerung nicht fotografieren darf. Das wiederum ist sehr schade, denn so eine Kirche habe ich noch nie gesehen: Innendrin ist dieser Sakralbau quietschbunt, mit Tieren, Menschenköpfen, Meerjungfrauen (!) und allerlei anderen Sachen. Wenn man mal für die filmische Darstellung des Schlaraffenlandes eine Kirche braucht, sollte man die indígenas fragen, ob man ausnahmsweise in der Kirche filmen darf. Unfassbar ...


Pyramide von Cholula
Ebenfalls in Cholula liegt die - nach dem Volumen - größte Pyramide der Welt. Nicht gewusst? Ich vorher auch nicht. Sie ist 105 Meter hoch und heute im Wesentlichen von Vegetation überwachsen. Ganz oben auf der Pyramide thront eine von den Spaniern erbaute Kirche. Das haben die Spanier im Übrigen ganz gerne gemacht: Als Zeichen ihres Sieges über die Azteken wurde auf den Tempeln der Azteken eine Kirche gebaut. Sehr subtil ...

Links der Popocatépetl, rechts der Iztaccíhuatl
Wir stiegen allerdings nicht die 105 Meter hoch, sondern nur etwa 30 und hatten von dort einen tollen Blick nicht nur auf die Stadt Cholula, sondern auch auf die Zwillingsvulkane Popocatépetl und Iztaccíhuatl. Unfassbar schön. Wir hatten zwar schon unterwegs nach Cholula auf der Autobahn angehalten und den Ausblick genossen, aber von dort auf 30 m der Pyramide von Cholula wurde das noch einmal übertroffen.

Nun fuhren wir wirklich nach Puebla rein und aßen erst einmal zu Mittag. Wieder einmal gab es das unvermeidliche Touristenbuffet, das aber diesmal ganz okay war, ehe wir zur Kathedrale von Pueblo aufbrachen. Leider darf man auch darin nicht fotografieren (das wurde zwar von unserem Fremdenführer ignoriert, bis er zum zweiten Mal darauf hingewiesen wurde, aber als braver, Regeln befolgender Deutscher hielt ich mich natürlich an das Verbot), denn auch diese Kirche ist sehr schön. Sie ist zwar ein bisschen schlichter als die in Cholula (was so ziemlich jede Kirche der Welt ist), aber auch so sehr ansehnlich.

Zócalo von Puebla
Es folgte ein Spaziergang über den hiesigen Zócalo und durch die Gassen der Altstadt. So wie hier in Cholula und Pueblo habe ich mir "Mexiko" vorgestellt: Bunte Häuser, viele Menschen, viele Kirchen, angenehm warm. Doch, da könnte man leben. Insgesamt muss man auch sagen, dass Mexiko sehr sauber ist. Ich habe mein Kosovo-Trauma ja immer noch nicht verwunden, aber überall stehen Mülleimer herum, die auch in der Regel benutzt werden, und wenn man man den Mülleimer, sagen wir, verfehlt, kommt regelmäßig ein Straßenkehrer vorbei und behebt das Malheur.

Capilla del Rosario
Nach einem kurzen Rundgang über einen Markt ging es in das Kloster Santo Domingo und die dortige Kirche mit der Capilla del Rosario. Da darf man fotografieren, und man sollte es tun. Das Ding ist zwar vor lauter Vergoldung nicht so bunt, aber genauso überschwänglich dekoriert wie in die Kirche in Cholula (einschließlich Meerjungfrauen!). Wahnsinn.

Schließlich ging es noch einer kurzen Vorbeifahrt an den Austragungsorten verschiedener Schlachten zurück nach Mexiko-Stadt. Die Stadtgrenze erreichten wir schnell, nur bis zu unserem Hotel brauchten wir nochmal zwei Stunden. So einen Verkehr habe ich wirklich noch nicht gesehen. Ich habe den Eindruck, dass die vielen Verkehrspolizisten das Chaos eher noch verstärken, aber sei's drum.

Gestern gingen wir nicht mehr essen, weil ich nur noch ins Bett wollte. Wird vielleicht heute nachgeholt, mal gucken.

J. muss heute einen halben Tag arbeiten, sodass ich mich heute entschieden habe, ganz geruhsam zu machen. Vielleicht mache ich gleich noch einen kleinen Spaziergang, vielleicht nicht.

Ich habe schon früh in diesen Tagen gemerkt, dass eine Woche viel, viel, viel zu wenig ist, um auch nur die Hauptsehenswürdigkeiten von Mexiko-Stadt und Umgebung anzugucken. Okay, wir haben viele Ausflüge gemacht und ich war eineinviertel Tage in der Innenstadt zu Gange, aber ich werde mir wahrscheinlich weder das Anthropologische noch irgendein anderes Museum hier angucken. Ich war auf keinem der Türme hier in der Stadt, ich bin nur durch den Bosque de Chapultepec durchgefahren, aber trotzdem habe ich, glaube ich, einen ganz guten ersten Eindruck von Mexiko-Stadt bekommen.

Heute und morgen werden J. und ich ein wenig in den angesagten Stadtteilen, in Condesa, in Roma, in der Zona Rosa herumurlauben, da ein bisschen was essen, dort ein bisschen was trinken, einmal mal ein bisschen Urlaub nach dem Sightseeing-Programm, das ich hier in den fünf Tagen durchgezogen habe. Wird auch schön.

Naja, und in 48 Stunden bin ich, wenn alles gut geht, fast schon wieder auf dem Weg nach Wiesbaden. Kinder, wie die Zeit vergeht.

Donnerstag, 29. Januar 2015

Clumsy

Also tollpatschig war ich heute aber mal richtig unterwegs. Liegt vielleicht daran, dass ich mich irgendwo ein bisschen erkältet habe ... Ich werde es überleben. Hoffe ich.

Ich war überpünktlich unten am Eingang des Hotels und wartete dort, wo der Bus uns an den letzten beiden Tagen auch abgeholt hatte. Es wurde 8.30 Uhr, 8.45 Uhr, 9 Uhr, 9.10 Uhr, ehe ich an der Rezeption mal nachfragte, ob sie mich denn vergessen hätten. Nö, hatten sie nicht, der Fahrer war nur um 8.30 Uhr zum Hintereingang rein und fand mich natürlich nicht. Argh. Ich wurde dann mit dem Taxi zu einem anderen Hotel gefahren, aber dort war der Van auch schon weg. Die Rezeption rief für mich bei der Firma an, und dann kam ein Fahrer und holte mich ab.

So kam ich unverhofft und ungeplant zu einem Einzelausflug, denn ich hatte den Fahrer für mich allein. Er sprach zwar nur Spanisch, aber ich war überrascht, dass ich 80 % von dem verstand, was er erzählte, und darunter waren viele interessante Sachen.

Wir fuhren erst zum Frida-Kahlo-Museum, das um 11 Uhr öffnen sollte und um 11.15 Uhr öffnete. Das Museum ist ganz interessant, ist jetzt aber auch nicht so der totale Brüller. Der Garten ist ganz hübsch und die Ausstellungen okay, für fünf Euro Eintritt macht man da am Ende nicht viel falsch.

Weiter ging es vorbei am Olympiastadion und nach Xochimilco. Dieser Spreewald Mexikos ist sehr interessant, bunt bemalte Boote fahren da über eine Seenlandschaft, Mariachi-Musiker, Essens- und Schmuckverkäufer kommen auf die Boote zugepaddelt, man kann ein Bierchen trinken. Ich kann verstehen, dass da am Wochenende öfter mal voll ist.

Die Tour war damit zu Ende, und der Fahrer fuhr mich in Richtung Zócalo. Kurz vorher ließ er mich auf meinen Wunsch raus. Ich hatte mich zwar mit der Richtung vertan (wir kamen von Süden statt von Westen), aber trotzdem fand ich zufällig ein sehr nettes Speiselokal, in dem ich einen Alambre verspeiste (sowas Ähnliches wie ein Taco mit Geschnetzeltem).

Anscheinend schaute ich mir den Templo Mayor an, der auch ganz interessant ist. Die Ausgrabungsstätte mitten in der Stadt und auch das Museum haben schon beeindruckende Ausstellungsstücke. Das kann man sich für vier Euro schonmal angucken,.

Mit der U-Bahn ging es heim, wir trafen uns wieder am Intercontinental und aßen dann lecker Fondue zu Abend.

Schöner Tag, auch wenn ich nicht ganz fit war ...
Frida-Kahlo-Museum

Xochimilco

Nochmal auf dem Zócalo

Templo Mayor

Mittwoch, 28. Januar 2015

Rechnung

Wow.

Ich bin ziemlich kaputt, aber sehr zufrieden mit dem heutigen Tag.

Plaza de las tres culturas
Der Fahrer war früher als abgesprochen am Hotel! (Ja! Hier! In Mexiko!) Somit musste mich die Rezeption nach unten klingeln ...

Der Fahrer fuhr wieder in der Gegend herum, bis wir am Zócalo unseren Reiseführer und noch ein paar andere Gäste aufnahmen.

Den ersten Zwischenstopp machten wir an der Plaza de las tres culturas, die einen alten Aztekentempel, eine Kirche aus der Zeit der spanischen Eroberer und ein Museum für im Jahr 1968 von der Geheimpolizei abgeknallte Studenten beherbergt. Auch schon sehenswert.

Auf der Autobahn ging es raus aus dem Bundesdistrikt und rein in den Bundesstaat Mexiko.

Dort fuhren wir wieder an einem Souvenirladen vorbei, wo ich mir weder Pulque, einen leicht alkoholischen Agavensaft, noch einen Tequila entgehen ließ. Gekauft habe ich nichts.

Danach ging es zu den Pyramiden von Teotihuacán. Schon aus größerer Entfernung sieht man die hoch aufragende Sonnenpyramide. Das Ding sieht schon beeindruckend aus, vor allem, wenn man daran denkt, dass man die 65 m jetzt gleich hochkraxeln wird.

Da auf die Sonnenpyramide soll ich hoch?
Unser Reiseführer war ein wenig kleiner als ich, aber von ähnlicher Statur, und ich glaube, er hatte echt Schiss, dass ich auf 2.300 Höhenmetern (die er ja im Gegensatz zu mir gewohnt ist) von der Anstrengung umklappe. Er fragte auf jeder der vier, fünf Teiletappen, ob bei mir alles okay sei ... Ja, hombre!

Für den Blick auf die Mondpyramide lohnt es sich.
Ansonsten war der Typ total cool. Er fand eine, wie ich finde, sehr gute Dosierung der Information, die er vermittelte, sodass man viel erfuhr, ohne von Zahlen und Daten völlig erschlagen zu werden.

Der Ausblick von der Sonnenpyramide auf die Mondpyramide und die Straße der Toten ist absolut beeindruckend und wir nur noch vom Blick von der (niedrigeren) Mondpyramide auf die Sonnenpyramide und die Straße der Toten getoppt. Absolut sehenswert. Absolut begeisternd. Absolut anstrengend, zumal die Stufen der Mondpyramide mit Sicherheit nicht DIN-genormt und TÜV-geprüft sind ...

Blick von der Mondpyramide auf die Sonnenpyramide und die Straße der Toten
Unsere Reisegruppe war bunt gemischt und bestand aus einem costaricanischen Ehepaar, zwei Panameñas, einem französisch-englischem Paar und mir. Beim Essen gab es ein lustiges Sprachgemisch aus Spanisch und Englisch, weil wir irgendwie alle ein bisschen von beiden Sprachen konnten ... Während des Gesprächs ging es auch darum, wie die cuenta in verschiedenen Sprachen heißt.

La cuenta. Rhythmus. L'addition. Musik. The bill. Auch noch okay. Die Rechnung. Panzer. Gelächter am Tisch ...

Links die Antigua Basilica de Guadelupe
Der dritte Teil des Ausflug bestand aus dem Besuch der Basiliken der Muttergottes von Guadelupe. Dieses Bild, an dem man zur Vermeidung von Gedränge (heute war leer) auf dem Rollband vorbeifährt, riss mich jetzt nicht wirklich vom nicht vorhandenen Stuhl, und auch die Nueva Basilica ist halt ein riesengroßer Zweckbau aus den 1970er-Jahren. Aber die Antigua Basilica ist vor allem von außen eine der schöneren Kirchen, die ich so gesehen habe, auch wenn sie den Eindruck vermittelt, dass sie bald umfällt, so wie sie vor lauter Erdbeben in der Kurve hängt.

Wir fuhren zurück, J. bekochte ihren Kollegen und mich in ihrem Apartment, und dann ging es nach einem kurzen Spaziergang heute mal früh ins Bett. Naja, jetzt ist es auch schon wieder halb elf.

War toll heute.

Dienstag, 27. Januar 2015

Zócalo

So, gestern hat mich mein Latein aber mal gründlich im Stich gelassen, sodass ich schön Spanisch und Latein verballhornt habe. Es hätte natürlich "ecclesiae et argentum" (oder "iglesias y plato") heißen müssen, aber wahrscheinlich hat's eh keiner gemerkt.

Heute fuhr ich dann in einer nicht ganz übervollen U-Bahn mit einmaligem Umsteigen zur Plaza de la Constitutión, die hier einfach nur Zócalo genannt wird. An den Seiten dieses drittgrößten Platzes der Welt steht die Kathedrale und der Nationalpalast.

Ich marschierte erst einmal über den Platz und ging in die Kirche hinein. Es war gerade Gottesdienst, sodass ich nicht so richtig in die Kathedrale rein konnte. Ich lief ein paar Meter weiter und stieg dann in den Turibus. Für acht Euro bekam ich eine veritable zweistündige Stadtrundfahrt vorbei an allen Sehenswürdigkeiten des Distrito Federal: Es ging vorbei am Finanzdistrikt von Mexiko-Stadt, am Bellas-Artes-Gebäude, an diversen Museen, am Unabhängigkeitsdenkmal: Sehr schick.

Ich guckte nach Wiederkunft nochmal in die Kathedrale rein, die durchaus beeindruckend ist. Ich aß ein paar Tacos in einem schönen Restaurant und fuhr dann relativ bald zurück nach Polanco. Dort bummelte ich ein wenig über die Haupteinkaufsmeile, ehe wir uns dann im Intercontinental trafen und sehr lecker zu Abend aßen.

Bin müde, deswegen relativ kurz. Sorry.
Blick vom Zócalo auf die Kathedrale

Bellas Artes

In der Kathedrale

Montag, 26. Januar 2015

Iglesiae et argentum

Kirchen und Silber haben wir uns heute angeguckt, gefolgt von einem Stau in für Mexiko-Stadt absolut angemessenen Dimensionen ...

Nach frühem Wachwerden und nicht wirklich langem Schlafen standen wir heute Morgen um 6.30 Uhr und verließen die Wohnung um kurz vor 8.30 Uhr. In der Lobby trafen wir zwei Kollegen von J., mit denen wir den heutigen Tag verbrachten.

Relativ pünktlich kam ein Fahrer und brachte uns, mit einmaligem Umsteigen zu dem Sammelpunkthotel für diesen Reiseveranstalter. Dort stiegen wir in unseren Kleinbus um, der uns mitsamt einer buntgemischten Schar aus vielen Lateinamerikanern und einem Chinesen nach Cuernavaca und Taxco brachte.

Cuernavaca ist etwa eine bis anderthalb Stunden von Mexiko-Stadt entfernt und trägt den Beinamen einer Stadt des ewigen Frühlings. Schön war's und frühlingshaft war's auch. Wir guckten uns eine der ältestens Kirchen Mexikos an. Diese vergoldeten, mehrere Meter hohen Altare sind immer wieder sehr beeindruckend. Sehr interessant war, dass über dem Portal der Kirche ein Totenkopf, ein traditionelles Symbol der Zeit vor der Eroberung durch die Spanier, eingebettet war.

Danach ging es weiter in Richtung Taxco. Dort guckten wir uns zunächst einen mit ein bisschen Information verbrämten Silververkaufsladen an, in dem wir aber nichts erstanden. Danach folgte ein Stadtrundgang durch die engen Gassen von Taxco hoch zur Kirche, die wir besichtigten. Ebenfalls sehr schön.

Wir aßen in einem "typisch mexikanischen" Lokal Spagetti und Lasagne vom Büffet, hatten aber wenigstens vom Balkon des Lokals einen schönen Ausblick auf die Stadt und die Berge.

Überhaupt, die Berge: Mexiko-Stadt liegt auf etwa 2.300 Metern, auf dem Weg nach Cuernavaca kamen wir auf 3.100 Metern, danach bis auf unter 1.000 Meter, und am Ende in Taxco waren wir auf 1.800 Metern. Dementsprechend ist die sehr grüne Landschaft sehr hügelig. Auch einen Blick auf den Popocatépetl konnten wir heut erhaschen.

Nach dem Essen in Taxco schauten wir noch einem Jugend-Volleyball-Spiel vorbei, ehe wir nach dem Einkauf von ein wenig Bier in den Bus stiegen und uns auf den Weg nach Hause machten. Die Fahrt wurde lang und länger, weil wir ab gefühlt zwei Stunden vor Mexiko-Stadt im Stau standen. Jedenfalls kamen wir etwa eineinhalb Stunden verspätet am Hotel an, aßen noch im Zimmer zu Abend und ab ging es in die Heia.

Morgen wird J. arbeiten müssen, während ich mal die Innenstadt von Mexiko-Stadt unsicher machen werde.
Kapelle in Cuernavaca

Altar in Taxco

Die Kirche in Taxco

Sonntag, 25. Januar 2015

Über Grönland nach Mexiko

So, guten Morgen!

Nach entspanntem Aufstehen gestern Morgen fuhr ich zum Flughafen, checkte ein (nachdem der Check-in-Apparat meine Handy-Bordkarte nicht erkannt hatte), stand relativ lang in der Sicherheitskontrollschlange und durchlief dann erstmals die elektronische Passkontrolle. Cool ... (nur dass dahinter doch noch zwei Grenzer sitzen, die - auf Aufforderung - kontrollieren können, führt das ganze Konzept ad absurdum).

Über Grönland

Anflug auf Mexiko-Stadt
Diesmal verpasste ich das Boarding nicht und stieg als einer der Letzten in die 747 ein. Der Mexikaner auf Platz 43C hatte ebenso Glück wie ich, da der 43B frei blieb. Sehr entspannt ...

Wir flogen über Großbritannien und Grönland (fantastische Ausblicke), ich schaute drei oder vier Filme, und als es dunkel wurde, schwebten wir gerade über dieser Riesenstadt Mexico City ein: Nur Stadt, wohin das Auge blickt.

Die Einreise dauerte ewig, aber es erwartete mich schon der Chauffeur, der mich zu J. brachte, die uns schon erwartete. Nach dem Konsum meines ersten mexikanischen Bieres (lecker) und Nachos mit Guacamole machten wir noch einen Spaziergang an der deutschen Botschaft vorbei. Ich wäre trotz der gehobenen Gegend nicht mehr so ganz unbedingt im Dunkeln in der Gegend herumgelaufen, aber das war völlig entspannt. Um 23.30 Uhr waren wir im Bett und sind jetzt um 6.30 Uhr vom Wecker aus dem Bett geschmssen worden.

Heute geht es nach Cuernavaca und Taxco. Ich bin gespannt.

Samstag, 24. Januar 2015

Bedingt abflugbereit

... sitze ich jetzt hier vor meinem Rechner und muss noch ein bisschen packen. Aber das wird schon.

Gegen 10 Uhr will ich im Bus zum Hauptbahnhof sitzen, um eine S-Bahn zu erwischen, die so gegen 11 Uhr am Flughafen ankommt. Ich habe zwar schon eingecheckt und brauche wahrscheinlich keine zweieinhalb Stunden (Abflug 13.35 Uhr) zum Abgeben des Koffers am Automaten, zum Durchlaufen der Sicherheits- und Passkontrolle und zum Erreichen meines Gates, aber sicher ist halt sicher, und den Flieger nach Mexiko möchte ich ungern verpassen.

Es wird toll. Die Freundin, die ich besuche, hat schon alles organisiert, vom Transport zwischen Flughafen und Hotel bis zum ersten Ausflug morgen. Meine tolle neue Kreditkarte ist inzwischen auch gekommen, sodass ich keine Auslandsgebühren mehr bezahle. Juchhe.

Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass es grandios wird in Mexiko-Stadt und Umgebung ...

Das Auswärtige Amt hat nach dem Hinweis von mir, dass die iranischen Generalkonsulate in Frankfurt und München die Visumbeantragung am Flughafen in Teheran empfehlen und auch die deutsche Botschaft in Teheran in jüngster Zeit keine Schwierigkeiten mehr mitgeteilt bekommen hat, tatsächlich seine Reisehinweise geändert und macht jetzt nicht mehr so ganz viel Panik wie vorher. Ich hoffe jedenfalls, dass das Ganze bei mir klappt. Ich werde berichten, aber erst nach Mexiko.

Nächster Eintrag aus Mexiko.

Dienstag, 13. Januar 2015

Oh Teheran, oh Visa

So, jetzt bin ich mal gespannt, was das wird mit dem iranischen Visum.

Meine Ma war so lieb und hat, während ich gearbeitet habe, öfter beim iranischen Konsulat in Frankfurt und dann auch in München angerufen. Sie fragte, ob ich unter den Umständen meiner Reise (Anreise aus Frankfurt/Istanbul, Weiterflug nach Bahrain/Kuwait) mit einem Transitvisum durchkomme (so würde ich mir diese bekloppte Referenznummer ersparen, die man für ein Touristenvisum braucht). Der Typ beim Konsulat sagte aber mehrfach, ich könnte mein Visum am Flughafen in Teheran beantragen.

Das Auswärtige Amt ist in seinen Reisehinweisen ziemlich deutlich und empfiehlt die vorherige Einholung eines Visums. Nun stand ich da: Die Deutschen in Berlin sagen, man solle zu den Iranern im Konsulat gehen, welche wiederum sagen, man solle sein Visum in Teheran am Flughafen beantragen.

Schließlich fragte ich bei der deutschen Botschaft in Teheran nach. Die antworteten (zweimal ...) ähnlich, dass es nämlich in letzter Zeit keine Schwierigkeiten bei der Visumbeantragung am Flughafen gegeben habe. Argh.

Nun denn, ich habe heute Abend ein Hotel in Teheran gebucht und hoffe, dass mir die Hotelbestätigung dann tatsächlich bei der Visumbeantragung in Teheran reicht. Die Fluggesellschaft müsste auch mitspielen, hoffe ich. Ich werde berichten, wenn ich da am Flughafen in Teheran stehe und nicht einreisen kann. Wird schon schiefgehen ...

In Kuwait ist das dann anscheinend überhaupt kein Problem mit der Visumerteilung am Flughafen ...

Ansonsten sieht es so aus, als ob ich im Hochsommer ein paar Tage in Rom wäre. Wird sicher auch schön, wenn auch heiß. Aber dann ist Rom wenigstens leer ...

In elf Tagen um die Zeit bin ich wahrscheinlich schon über dem amerikanischen Kontinent und lande in ein paar Stunden in Mexiko-Stadt. Die Freundin, die ich besuche, freut sich schon so sehr wie ich auf die Tage in Mexiko, meinem 95. Land. Sie hat sogar schon U-Bahn-Tickets und Reiseführer für mich besorgt: Ich sehe also einer Rundumversorgung entgegen. Und auf mexikanisches Essen freue ich mich auch schon sehr. Wird toll ...

Samstag, 3. Januar 2015

2014, Trier, Singapur, Kapverden

Von hinten nach vorn: Meine Ma hat jetzt unsere Nachbarin beauftragt, mal nach Kapverden-Reisen im September oder so zu schauen, so über meinen Geburtstag. Daher ist jetzt dieses kleine Inselgrüppchen westlich des afrikanisches Kontinents orange eingefärbt. Gebucht wird aber diesmal wirklich erst frühestens Anfang Februar ...

Heute habe ich auch noch unsere Hotels in Singapur gebucht. Das dürften mit die teuersten sein, die wir auf der Reise habe, aber hey, das ist Singapur. In viereinhalb Monaten ist es ja schon soweit ...

Über Silvester waren wir in Trier und waren sehr beeindruckt von dieser schönen Stadt. Leider war die Stadt auch ziemlich kalt, sodass ich mich gründlich verkühlt habe. Um 18 Uhr war ich im Bett und unterbrach meinen Schlaf nur notgedrungen, als ich gegen Mitternacht von dem Geböllere wach wurde. Trier, du wirst nochmal in einem Frühjahr oder Sommer unsicher gemacht, dann geht es mir bestimmt besser.

Auf der Heimfahrt machten wir einen kleinen Abstecher nach Luxemburg-Stadt, wo es aber auch neblig war, sodass wir durchstarteten und - nach einem Zehn-Minuten-Abstecher ins französische Apach samt Grenzsteinbesichtigung und damit ich gleich mal 2015 in drei Ländern war (nein, ich spinne ganz bestimmt nicht!) - stattdessen zügig nach Wiesbaden zurückfuhren.

Ja, 2014 war - wie die meisten der letzten Jahre - ein reisereiches Land:

Schon der 1. Januar 2014 mit dem Besuch an den Schlachtfeldern um Verdun war außerordentlich beeindruckend. Dann kam Istanbul, meine Lieblingsstadt, und die erste Fahrt unter dem Bosporus hindurch. Kirgisien war eine echte Abenteuerreise mit tollen Landschaften und freundlichen Menschen. Südamerika war so reich an Eindrücken, ob an der Christusstatue, am Zuckerhut oder an der Copacabana in Rio, auf dem Mercado del Puerto in Montevideo, in der Innenstadt von Buenos Aires, natürlich an den Iguazúfällen, beim Fußball in Recife und bei den abschließenden Strandtagen in João Pessoa. Von der Entwicklung im Kosovo war ich sehr angetan, auch wenn wir fast den Flug verpasst hätten. Und schließlich, als finales Highlight des Jahres, Algerien mit Tipasa, wo ich mal wieder staunte und den Mund nicht mehr zu kriegte.

Meine armen Mitmenschen, denen ich jetzt noch mehr erzählen werde, wenn sie denn so unklug sind, mich ins Reden kommen zu lassen. Die Ärmsten ...

So, noch ein paar statistische Daten: 2014 waren das sechs neue (Kirgisien, Brasilien, Argentinien, Uruguay, Paraguay und Algerien) bei insgesamt 16 besuchten Ländern auf vier Kontinenten (Europa, Asien, Südamerika und Afrika). Erstmals seit 2008 war ich in einem Kalenderjahr nicht in den Vereinigten Staaten, erstmals seit 2006 in einem geraden Kalenderjahr nicht in der Ukraine.

2014, du warst schön. 2015, ich komme ...