Heute waren wir in Tipasa, und heute waren wir von der Weltkulturerbestätte völlig hin und weg. Wow!
Wir haben heute nach dem langen Tag gestern ein wenig ausgeschlafen, ehe wir uns zum Frühstück bequemten, das wie schon in den letzten Tagen aus Brot, Crossaints, Ei und Marmelade sowie Orangensaft bestand: Nicht feudal, aber für den Start in den Tag reichte es.
Wir liefen die paar Schritte in die Innenstadt und über die Eisenbahnbrücke, als wir den Busbahnhof erspähten. Dort fragten wir den Erstbesten, wo die Busse nach Tipasa hinfuhren. Er wedelte uns den Weg, ein paar Meter weiter fragten wir wieder nach und wurden dann zu unserem Bus gelotst. Dort stiegen wir ein, warteten ein paar Minuten und los ging die wilde Fahrt: erst wieder in die falsche Richtung, dann auf die Autobahn und schließlich einige Minuten über die Landstraße. Ein paar Leute stiegen an einer archäologischen Stätte aus, aber da Google dort noch nicht die Ausgrabungsstätten angegeben hatte, blieben wir sitzen. Das war nicht unbedingt richtig, aber auch kein Fehler. Schwerwiegender war, dass wir auch dann nicht ausstiegen oder "Halt" brüllten, als wir am Eingang zur Ruinenstadt vorbeifuhren, da wir ihn in dem Moment nicht erkannten. Naja, am Ende waren wir halt am Busbahnhof und liefen ein paar Minuten bergab in Richtung Eingang.
Für den unverschämten Eintritt von 60 Cent (für Schwarzmarktwechsler sogar nur 40 Cent) erhielten
wir Einlass und waren gleich vom Amphitheater hellauf begeistert. Von dort liefen wir in Richtung Mittelmeer über eine alten Römerstraße, auf zwei Häuser zu, deren Mosaikfußböden man noch sehen konnte (die Fußböden war die einzigen Ausgrabungen, die - durch ein loses Seil - abgesperrt waren, über alles andere kletterte man völlig unbekümmert drauf los). Diese Hausruinen, gepaart mit dem unmittelbar angrenzenden Mittelmeer und dem Berg, der auf der anderen Seite der Bucht aufragte: Das war fantastisch.
Wir erkletterten noch die Basilika, das Theater und das Nymphaeum. Sehr schön fand ich, dass diese ganzen Stätten mitten in einem kleinen Wäldchen lagen, sodass man nicht nur die archäologischen Sehenswürdigkeiten hatte, sondern sich auch wie beim Picknick fühlte (im Übrigen machten viele Algerier genau das dort: Picknick).
Ich ließ meine Ma beim Amphitheater zurück, während ich mich noch an den Aufstieg zum Forum machte. Dabei verlief ich mich, bahnte mir bulldozerartig den Weg durchs Gebüsch, überraschte versehentlich ein Pärchen beim Kuss und kam schließlich da raus, wo ich rauskommen wollte: an der zweiten Basilika mit grandiosem Ausblick auf das Mittelmeer. Palmyra und Jerash waren toll, und Tipasa fügt sich hochverdient in diese Reise ein.
Meine Ma erlebte derweil ein bisschen Fotoshooting, weil einige Schulmädchen ihre kenianische Kette offenbar hochinteressant fanden und sie ganz unauffällig fotografierten ...
Als wir wieder vereint waren, verließen wir das Gelände und suchten uns die erstbeste Kneipe, um etwas zu trinken. Aus der großen Flasche Wasser wurden drei, und am Ende hatten wir dort formvollendet zu Mittag gegessen, mit Sardinen, Merguezwürsten, Rind- und Hühnchenfleisch vom Grill, weil es dort sehr, sehr lecker war - und das alles für weniger als acht Euro.
Es wurde nun ein bisschen kühler (das heißt, keine warmen 18 Grad, sondern vielmehr vielleicht noch 12 Grad), sodass wir aufbrachen und, da die meisten Busse nach Algier, die an uns vorbeifuhren, schon proppevoll waren, wieder zum Busbahnhof liefen. Dort stand eine Traube von Menschen, die nach Algier wollten, aber kein Bus, der nach Algier fuhr. Nachdem wir uns das Schauspiel zehn Minuten angeschaut hatten, fragten wir einen Taxifahrer, was uns die einstündige Fahrt kosten würde, und da der Preis sehr akzeptabel war (16 Euro oder so), setzten wir uns hinein. Unterwegs pennte ich kurz mal ein, aber als wir an der Grande Poste ankamen, um noch Briefmarken zu holen, war ich leidlich wach.
Drei Bier später verließen wir die Bar, in der wir unseren Algiertrip kulinarisch begonnen hatten, und liefen nach Hause, nur um das Hotel rechts liegen zu lassen und in der - mittlerweise dunklen - Straße am Place Port Said nochmal fünfzig Euro zu wechseln. Erst wollte der Wechsler mich mit 6.000 Dinar abspeisen, aber am Ende einigten wir uns auf 7.500. Passt schon.
Heute sind wir mal früher im Bett.
Leider geht es morgen auch schon nach Hause. Wir beide könnten ganz gut noch zwei, drei Tage in diesem schönen Land verbringen, aber irgendwo müssen ja die Moneten auch herkommen, die wir dann im inoffiziellen Wechsel umtauschen wollen. Das Fazit wird, wenn nicht morgen auf dem Weg zum Flughafen noch etwas völlig Außergewöhnliches geschieht, auch wieder mindestens mit "Es war toll" anfangen, und auch Algerien drohe ich schon jetzt meine baldige Wiederkehr an.
Wir haben heute nach dem langen Tag gestern ein wenig ausgeschlafen, ehe wir uns zum Frühstück bequemten, das wie schon in den letzten Tagen aus Brot, Crossaints, Ei und Marmelade sowie Orangensaft bestand: Nicht feudal, aber für den Start in den Tag reichte es.
Wir liefen die paar Schritte in die Innenstadt und über die Eisenbahnbrücke, als wir den Busbahnhof erspähten. Dort fragten wir den Erstbesten, wo die Busse nach Tipasa hinfuhren. Er wedelte uns den Weg, ein paar Meter weiter fragten wir wieder nach und wurden dann zu unserem Bus gelotst. Dort stiegen wir ein, warteten ein paar Minuten und los ging die wilde Fahrt: erst wieder in die falsche Richtung, dann auf die Autobahn und schließlich einige Minuten über die Landstraße. Ein paar Leute stiegen an einer archäologischen Stätte aus, aber da Google dort noch nicht die Ausgrabungsstätten angegeben hatte, blieben wir sitzen. Das war nicht unbedingt richtig, aber auch kein Fehler. Schwerwiegender war, dass wir auch dann nicht ausstiegen oder "Halt" brüllten, als wir am Eingang zur Ruinenstadt vorbeifuhren, da wir ihn in dem Moment nicht erkannten. Naja, am Ende waren wir halt am Busbahnhof und liefen ein paar Minuten bergab in Richtung Eingang.
Für den unverschämten Eintritt von 60 Cent (für Schwarzmarktwechsler sogar nur 40 Cent) erhielten
Blick aufs Mittelmeer von Tipasa aus |
Blick auf Tipasa |
Wir erkletterten noch die Basilika, das Theater und das Nymphaeum. Sehr schön fand ich, dass diese ganzen Stätten mitten in einem kleinen Wäldchen lagen, sodass man nicht nur die archäologischen Sehenswürdigkeiten hatte, sondern sich auch wie beim Picknick fühlte (im Übrigen machten viele Algerier genau das dort: Picknick).
Ich ließ meine Ma beim Amphitheater zurück, während ich mich noch an den Aufstieg zum Forum machte. Dabei verlief ich mich, bahnte mir bulldozerartig den Weg durchs Gebüsch, überraschte versehentlich ein Pärchen beim Kuss und kam schließlich da raus, wo ich rauskommen wollte: an der zweiten Basilika mit grandiosem Ausblick auf das Mittelmeer. Palmyra und Jerash waren toll, und Tipasa fügt sich hochverdient in diese Reise ein.
Meine Ma erlebte derweil ein bisschen Fotoshooting, weil einige Schulmädchen ihre kenianische Kette offenbar hochinteressant fanden und sie ganz unauffällig fotografierten ...
Als wir wieder vereint waren, verließen wir das Gelände und suchten uns die erstbeste Kneipe, um etwas zu trinken. Aus der großen Flasche Wasser wurden drei, und am Ende hatten wir dort formvollendet zu Mittag gegessen, mit Sardinen, Merguezwürsten, Rind- und Hühnchenfleisch vom Grill, weil es dort sehr, sehr lecker war - und das alles für weniger als acht Euro.
Es wurde nun ein bisschen kühler (das heißt, keine warmen 18 Grad, sondern vielmehr vielleicht noch 12 Grad), sodass wir aufbrachen und, da die meisten Busse nach Algier, die an uns vorbeifuhren, schon proppevoll waren, wieder zum Busbahnhof liefen. Dort stand eine Traube von Menschen, die nach Algier wollten, aber kein Bus, der nach Algier fuhr. Nachdem wir uns das Schauspiel zehn Minuten angeschaut hatten, fragten wir einen Taxifahrer, was uns die einstündige Fahrt kosten würde, und da der Preis sehr akzeptabel war (16 Euro oder so), setzten wir uns hinein. Unterwegs pennte ich kurz mal ein, aber als wir an der Grande Poste ankamen, um noch Briefmarken zu holen, war ich leidlich wach.
Drei Bier später verließen wir die Bar, in der wir unseren Algiertrip kulinarisch begonnen hatten, und liefen nach Hause, nur um das Hotel rechts liegen zu lassen und in der - mittlerweise dunklen - Straße am Place Port Said nochmal fünfzig Euro zu wechseln. Erst wollte der Wechsler mich mit 6.000 Dinar abspeisen, aber am Ende einigten wir uns auf 7.500. Passt schon.
Heute sind wir mal früher im Bett.
Leider geht es morgen auch schon nach Hause. Wir beide könnten ganz gut noch zwei, drei Tage in diesem schönen Land verbringen, aber irgendwo müssen ja die Moneten auch herkommen, die wir dann im inoffiziellen Wechsel umtauschen wollen. Das Fazit wird, wenn nicht morgen auf dem Weg zum Flughafen noch etwas völlig Außergewöhnliches geschieht, auch wieder mindestens mit "Es war toll" anfangen, und auch Algerien drohe ich schon jetzt meine baldige Wiederkehr an.
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