... jedenfalls meint man das, wenn man hier in Matrah durch den Souk läuft.
Ich habe jedenfalls gestern noch ein Bier getrunken, auch ohne Minibarpreisliste, und siehe da, ich bin heute Morgen nicht aus den Latschen gekippt, als sie mir den Preis gesagt haben. Alles gut.
Kurz nach sechs Uhr ging mein Taxi zum ONTC-Büro, und mein emiratisches Kleingeld reichte gerade so eben für die Taxifahrt, sonst hätte ich - mit großer Wahrscheinlichkeit sehr zum Unwillen des Taxifahrers - mein 500-Dirham-Schein (100 €) anbrechen müssen ...
Um 6.15 Uhr war ich da, ging nochmal kurz was zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen einkaufen, und dann fuhr der Bus mit einer guten Dreiviertelstunde Verspätung los. Der hat doch gesehen, dass ich Deutscher bin; ich verstehe nicht, wieso er mir dann eine so frühe Uhrzeit sagt ... Naja, jedenfalls war ich ganz froh, dass ich schon gestern Abend mein Ticket gebucht hatte, denn heute war der Bus ziemlich voll.
Der Busfahrer (oder sonstige Klimaanlagenverantwortliche) muss ein Vorliebe für die Lebensweise der arktischen Ureinwohner haben, denn die Klimaanlage war auf "monstereiskalt" eingestellt. Wenn sogar ich friere, dann heißt das was, das weiß jeder, der mich kennt. Boah, war das eisig. Jedenfalls fuhren wir, während mir gelegentlich die Äuglein fast zu fielen, in Richtung Hatta. Hatta gehört zum Emirat Dubai, aber auf dem Weg dorthin durchquert man schon einmal omanisches Territorium. Den Omanern war das herzlich wurscht, und an den Checkpoints der Emirater stiegt auch nur einmal ein Soldat zu, der sich die Pässe anguckte.
Hinter Hatta kamen wir dann an die "richtige" Grenze mit Aussteigen und Stempelholen. Die emiratische Ausreise war unproblematisch; dann kam der omanische Zoll. Volles Programm mit Aussteigen, Koffer auf Tisch, Koffer auf, Koffer pro forma durchwühlen, Koffer wieder abstellen, Drogenspürhund, Koffer wieder in den Bauch des Busses hieven. Lässt sich aber auch überleben. Danach kam die omanische Grenzkontrolle. Der Grenzer wollte von mir 50 Dirham (10 Euro) fürs Visum haben, aber ich verwies ihn darauf, dass ich am Dubaier Flughafen eingereist war und deswegen nichts für Visum zahlen müsse. Nach kurzer Rücksprache mit einem erfahreneren Kollegen sah mein Kollege das auch ein ...
Auch in meinem 86. Land war es eiskalt im Bus, kein Wunder, der Bus war ja der gleiche geblieben. Es ging durch eine weniger wüste Wüste als erwartet; vielmehr handelte es sich um steiniges, karges Land, das gelegentlich von Einsprengseln von Besiedlung unterbrochen wurde. Alles in allem aber recht schön, vor allem, wenn dann irgendwo so ein Festungsturm irgendwo in der Gegend herumstand.
Gegen 12 Uhr wurde es besiedelter, wir kamen sehr fix voran (sehr gute Straßen) und waren gegen 13.30 Uhr schließlich hier in Ruwi (Maskat besteht im Wesentlichen aus drei Städten, die mehr oder weniger - naja, eher weniger - zusammengewachsen sind, nämlich Maskat-Altstadt, Matrah und eben Ruwi). In völliger Unkenntnis dieser Tatsachen hatte ich mein Hotel in Matrah gebucht und musste also erstmal dorthin kommen. Klar, wenn man einen Geldautomaten braucht, findet man keinen ... Also lief ich in Mörderhitze (ich weiß, man kann mir auch gar nichts recht machen) ein, zwei Straßen weiter, bis ich schließlich bei der Nationalbank Geld abheben konnte. Der erste Taxifahrer wollte mich böse abzocken, der zweite war dann schon vernünftiger. Trotzdem fing ich sehr schnell an, Dubai zu vermissen: Es gibt hier keine öffentlichen Verkehrsmittel, jedenfalls nicht für den Teil der Stadt, in dem ich sie bräuchte, also muss man alles mit dem Taxi machen, und das Taxi ist hier nicht so billig wie in Dubai, sondern preisklassentechnisch fast mit Deutschland vergleichbar (weil es keine Taxameter gibt und man einen hübschen Ausländeraufschlag zahlt).
Jedenfalls kam ich an meinem Hotel an, ohne für den Rest meines Lebens mittellos zu sein, und konnte auch gleich einchecken. Das Zimmer ist ziemlich okay (abnehmbarer Duschkopf!), der Fahrstuhl sieht ein bisschen nach 19. Jahrhundert aus, aber funktionieren tut er - vorerst - auch noch.
Ich blieb nicht sehr lange dort, sondern machte mich auf den Weg an die Hafenpromenade und merkte relativ schnell, dass ich mich im Weg, ähm, massiv verschätzt hatte. Also, wieder Taxi probiert, im zweiten Versuch hab ich dann trotzdem acht Euro für die viertelstündige Fahrt in die Maskater Altstadt gezahlt. Saubande! Die Altstadt war erstens gar nicht so alt und zweitens ziemlich ausgestorben, am Samstag ist hier ja auch (noch) Wochenende, vielleicht lag's daran. Bis auf ein paar Touristen war da kaum jemand. Also wanderte ich am Sultanspalast und an diversen Regierungsgebäuden vorbei, guckte mir von der Ferne aus ein, zwei Forts an (die für die normale Öffentlichkeit eh nicht zugänglich sind) und geriet dann ausnahmsweise an einen halbwegs freundlichen Taxifahrer, der mich nicht ganz so abzockte (und es auch gar nicht versuchte).
Jedenfalls kam ich da an, wo ich hinwollte, aber es stellte sich heraus, dass ich da eigentlich falsch war: Ich kam am Riyam Park an, aber da fing die Corniche, die Hafenpromenade von Matrah erst gerade so an. Jedenfalls setzte ich mich ein bisschen in den Park, weil ich bis dahin schon Hardcore-Sightseeing gemacht hatte, und erholte mich einfach nur von selbigem. Es saßen ein paar Familien dort im Schatten, und auf einmal stand ein halbwüchsiger Sprössling einer solchen Familie mit einem Becher Tee vorbei und gab ihn mir. Nicht alle Menschen in Maskat sind böse, fies und gemein, wahrscheinlich sind's nur manche Taxifahrer ... (Und ja, ich habe auch kurz an K.o.-Tropfen gedacht, was hat man nicht manchmal für paranoide Gedanken, aber wenn ich k.o. gegangen wäre, hätte es viel eher an meinem Schlafmangel gelegen ...)
Um den Taxifahrern nicht die Chance zu geben, den schlechten Eindruck wieder zu vertiefen, lief ich - beglotzt von ein paar indischen Gärtnern, denen bei ihrer Arbeit offenbar selten jemand laufenderweise begegnet - an der Hafenpromenade entlang in Richtung Matrah. Dort suchte ich nach einer schönen Kneipe, fand keine auf Anhieb und war dafür auf einmal im Souk von Matrah mittendrin, in dem die Verkäufer gerade (wieder) öffneten: Es war so 16.30 Uhr. Der Souk von Matrah soll einer der schönsten des Nahen Ostens sein, was ich halbwegs nachvollziehen kann: Schön ist er sicherlich, aber ob er so außergewöhnlich ist, darüber kann man bestimmt streiten. Die Händler waren in puncto Aggressivität irgendwo im Mittelfeld zwischen Syrien (sehr zurückhaltend) und Ägypten (fast handgreiflich), was auch in Ordnung war.
Nachdem ich mich ein bisschen verlaufen (und endlich einen Adapter gekauft hatte), ging ich zurück an die Corniche, fand dort ein Restaurant im ersten Stock und aß mit schönem Blick auf den Hafen eine Mixed-Grill-Platte, die sehr lecker war. Anschließend machte ich nochmals (diesmal gewollt) einen Rundgang durch den Souk, fand keine Postkarten und ließ mich dann zurück zum Hotel kutschieren. Unten in der Bar schaute ich noch ein bisschen Cricket und trank zwei Bier, ehe ich mich in mein Zimmer verzog und erstmal duschte.
Maskat ist überhaupt nicht mit Dubai zu vergleichen, es ist viel ursprünglicher, viel älter, viel weniger weltstädtisch, unorganisierter. Kurzum: Kann man sich gut mal angucken, wird aber keine meine Lieblingsstädte werden, denke ich.
Morgen wird, es ist ja schließlich Urlaub, erstmal ausgeschlafen. Vielleicht geht's dann mal nach Kurum an den Strand ...
Ich habe jedenfalls gestern noch ein Bier getrunken, auch ohne Minibarpreisliste, und siehe da, ich bin heute Morgen nicht aus den Latschen gekippt, als sie mir den Preis gesagt haben. Alles gut.
Kurz nach sechs Uhr ging mein Taxi zum ONTC-Büro, und mein emiratisches Kleingeld reichte gerade so eben für die Taxifahrt, sonst hätte ich - mit großer Wahrscheinlichkeit sehr zum Unwillen des Taxifahrers - mein 500-Dirham-Schein (100 €) anbrechen müssen ...
Um 6.15 Uhr war ich da, ging nochmal kurz was zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen einkaufen, und dann fuhr der Bus mit einer guten Dreiviertelstunde Verspätung los. Der hat doch gesehen, dass ich Deutscher bin; ich verstehe nicht, wieso er mir dann eine so frühe Uhrzeit sagt ... Naja, jedenfalls war ich ganz froh, dass ich schon gestern Abend mein Ticket gebucht hatte, denn heute war der Bus ziemlich voll.
Der Busfahrer (oder sonstige Klimaanlagenverantwortliche) muss ein Vorliebe für die Lebensweise der arktischen Ureinwohner haben, denn die Klimaanlage war auf "monstereiskalt" eingestellt. Wenn sogar ich friere, dann heißt das was, das weiß jeder, der mich kennt. Boah, war das eisig. Jedenfalls fuhren wir, während mir gelegentlich die Äuglein fast zu fielen, in Richtung Hatta. Hatta gehört zum Emirat Dubai, aber auf dem Weg dorthin durchquert man schon einmal omanisches Territorium. Den Omanern war das herzlich wurscht, und an den Checkpoints der Emirater stiegt auch nur einmal ein Soldat zu, der sich die Pässe anguckte.
Hinter Hatta kamen wir dann an die "richtige" Grenze mit Aussteigen und Stempelholen. Die emiratische Ausreise war unproblematisch; dann kam der omanische Zoll. Volles Programm mit Aussteigen, Koffer auf Tisch, Koffer auf, Koffer pro forma durchwühlen, Koffer wieder abstellen, Drogenspürhund, Koffer wieder in den Bauch des Busses hieven. Lässt sich aber auch überleben. Danach kam die omanische Grenzkontrolle. Der Grenzer wollte von mir 50 Dirham (10 Euro) fürs Visum haben, aber ich verwies ihn darauf, dass ich am Dubaier Flughafen eingereist war und deswegen nichts für Visum zahlen müsse. Nach kurzer Rücksprache mit einem erfahreneren Kollegen sah mein Kollege das auch ein ...
Auch in meinem 86. Land war es eiskalt im Bus, kein Wunder, der Bus war ja der gleiche geblieben. Es ging durch eine weniger wüste Wüste als erwartet; vielmehr handelte es sich um steiniges, karges Land, das gelegentlich von Einsprengseln von Besiedlung unterbrochen wurde. Alles in allem aber recht schön, vor allem, wenn dann irgendwo so ein Festungsturm irgendwo in der Gegend herumstand.
Gegen 12 Uhr wurde es besiedelter, wir kamen sehr fix voran (sehr gute Straßen) und waren gegen 13.30 Uhr schließlich hier in Ruwi (Maskat besteht im Wesentlichen aus drei Städten, die mehr oder weniger - naja, eher weniger - zusammengewachsen sind, nämlich Maskat-Altstadt, Matrah und eben Ruwi). In völliger Unkenntnis dieser Tatsachen hatte ich mein Hotel in Matrah gebucht und musste also erstmal dorthin kommen. Klar, wenn man einen Geldautomaten braucht, findet man keinen ... Also lief ich in Mörderhitze (ich weiß, man kann mir auch gar nichts recht machen) ein, zwei Straßen weiter, bis ich schließlich bei der Nationalbank Geld abheben konnte. Der erste Taxifahrer wollte mich böse abzocken, der zweite war dann schon vernünftiger. Trotzdem fing ich sehr schnell an, Dubai zu vermissen: Es gibt hier keine öffentlichen Verkehrsmittel, jedenfalls nicht für den Teil der Stadt, in dem ich sie bräuchte, also muss man alles mit dem Taxi machen, und das Taxi ist hier nicht so billig wie in Dubai, sondern preisklassentechnisch fast mit Deutschland vergleichbar (weil es keine Taxameter gibt und man einen hübschen Ausländeraufschlag zahlt).
Jedenfalls kam ich an meinem Hotel an, ohne für den Rest meines Lebens mittellos zu sein, und konnte auch gleich einchecken. Das Zimmer ist ziemlich okay (abnehmbarer Duschkopf!), der Fahrstuhl sieht ein bisschen nach 19. Jahrhundert aus, aber funktionieren tut er - vorerst - auch noch.
Ich blieb nicht sehr lange dort, sondern machte mich auf den Weg an die Hafenpromenade und merkte relativ schnell, dass ich mich im Weg, ähm, massiv verschätzt hatte. Also, wieder Taxi probiert, im zweiten Versuch hab ich dann trotzdem acht Euro für die viertelstündige Fahrt in die Maskater Altstadt gezahlt. Saubande! Die Altstadt war erstens gar nicht so alt und zweitens ziemlich ausgestorben, am Samstag ist hier ja auch (noch) Wochenende, vielleicht lag's daran. Bis auf ein paar Touristen war da kaum jemand. Also wanderte ich am Sultanspalast und an diversen Regierungsgebäuden vorbei, guckte mir von der Ferne aus ein, zwei Forts an (die für die normale Öffentlichkeit eh nicht zugänglich sind) und geriet dann ausnahmsweise an einen halbwegs freundlichen Taxifahrer, der mich nicht ganz so abzockte (und es auch gar nicht versuchte).
Sultanspalast in Maskat |
Um den Taxifahrern nicht die Chance zu geben, den schlechten Eindruck wieder zu vertiefen, lief ich - beglotzt von ein paar indischen Gärtnern, denen bei ihrer Arbeit offenbar selten jemand laufenderweise begegnet - an der Hafenpromenade entlang in Richtung Matrah. Dort suchte ich nach einer schönen Kneipe, fand keine auf Anhieb und war dafür auf einmal im Souk von Matrah mittendrin, in dem die Verkäufer gerade (wieder) öffneten: Es war so 16.30 Uhr. Der Souk von Matrah soll einer der schönsten des Nahen Ostens sein, was ich halbwegs nachvollziehen kann: Schön ist er sicherlich, aber ob er so außergewöhnlich ist, darüber kann man bestimmt streiten. Die Händler waren in puncto Aggressivität irgendwo im Mittelfeld zwischen Syrien (sehr zurückhaltend) und Ägypten (fast handgreiflich), was auch in Ordnung war.
Corniche in Matrah |
Maskat ist überhaupt nicht mit Dubai zu vergleichen, es ist viel ursprünglicher, viel älter, viel weniger weltstädtisch, unorganisierter. Kurzum: Kann man sich gut mal angucken, wird aber keine meine Lieblingsstädte werden, denke ich.
Morgen wird, es ist ja schließlich Urlaub, erstmal ausgeschlafen. Vielleicht geht's dann mal nach Kurum an den Strand ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen