Marcel (ja, mein Mitreisender, den ich nach Istanbul bringe) und ich sind heute gut in Split angekommen. Aber von Anfang an:
Gestern Morgen um 4.28 Uhr brachen wir in Jena-Winzerla auf. Nach einem ersten Zwischenstopp am Burgau-Park in Jena zum Geldholen ging es über Regensburg, Passau, Graz, Maribor nach Zagreb. Die Grenzübertritte waren (Deutschland-Österreich-Slowenien) wie üblich nicht zu bemerken bzw. (Slowenien-Kroatien) vollkommen problemlos. In Zagreb spazierten wir ein wenig in einer merkwürdig leblosen Altstadt herum und fanden nach längerem Suchen am Nachmittag ein Lokal, in dem wir Čevapi und Pljeskavica (kroatische Fleischgerichte) aßen. Sehr lecker. Dazu tranken wir alkoholfreies Bier (offiziell: Marcel aus Solidarität mit mir als Fahrer, inoffiziell: Versehen des Kellners). Zagreb kam uns (auch wenn es die kroatische Hauptstadt ist) als ein liebenswertes Städtchen (sic!) vor. Anschließend ging es an die Plitwicer Seen, wo wir in unmittelbarer Nähe ein schönes Hotel vorfanden und dort noch zu Abend tranken ...
Heute Morgen besuchten wir dann die Plitwicer Seen als solche und nahmen uns einige Stunden Zeit für eine der kürzeren Touren. Obwohl ich 2005 mit meinen Eltern schon einmal dort gewesen war, war ich begeistert, zumal jetzt der ganze Park zugänglich war, einschließlich der Höhlen, Bahnen, Schiffe etc. Gegen 14 Uhr ging es in Richtung Split. Dort flanierten wir durch die Altstadt mit Diokletianspalast und fuhren anschließend nach Podstrana (einige Kilometer südlich von Split), wo wir im meinen Eltern und mir gut bekannten Hotel-Restaurant "Dioklecijan" Kost und Logis fanden. Nun sitzen wir mit Blick auf den aufgehenden Mond und die Adria auf der Terrasse.
Wie immer fuhren die Kroaten auf den Landstraßen wie die Henker: Überholt wurde in allen Lebenslagen, selbst dann, wenn man den nächsten Hügel nicht überblicken konnte. Nach einigen Stunden gewöhnt man sich aber daran und fährt selbst wie ein Schneidermeister in Kurven und bremst nur, wenn es absolut nötig ist. Geschwindigkeitsbegrenzungen? Pah! Die sind bloße Empfehlungen und das Metall nicht wert, auf das sie gestanzt wurden. Man ist ein Verkehrshindernis, wenn man auch nur kurz abbremst nach einem 100er-Schild. Die kroatischen Autobahnen sind sehr gut, die slowenischen können wir nicht beurteilen, da wir uns vom slowenischen Staat die 15 Euro Vignettengebühr für sieben Tage nicht haben abknöpfen lassen. Dafür wurden wir mit einer schönen privatbeschilderten Umleitung nach Zagreb (siehe unser gemeinsames Bild des Tages vom 26. Juli, oben links) belohnt. Kroatisches Geld haben wir erst seit heute, nachdem wir 30 Euro umgewechselt haben: Der Rest läuft mit Kreditkarte und Euro problemlos. Das Bier ist sehr lecker: Wir trinken meist Karlovačko oder Točeno (ha, man kann sogar die kroatischen Sonderzeichen darstellen ...). Unsere heutigen (27. Juli) Bilder des Tages sind für Marcel der Krebs im Nationalpark Plitwicer Seen (2. Bild oben), für mich ein abgestorbener und umgefallener Baum im glasklaren Wasser ebendort (3. Bild oben).
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