... wurden heute in Enschede in den Niederlanden (nicht Holland!) verspeist, nachdem ich gestern Abend auf dem Weg nach und aus Polen und auch heute Morgen irgendwie nicht zum Essen gekommen war.
Das mit Polen klappte wunderbar - ich stieg in Berlin Hbf um, kaufte mir noch den neuesten Asterix, fuhr weiter nach Frankfurt (Oder), erwischte den Bus auch problemlos und stieg an der Magistrale aus. Von dort lief ich über die Stadtbrücke, die großteils auf polnischem Gebiet liegt (und die Grenze ist wirklich schlecht markiert, liegt aber wohl tatsächlich dort, wo sich der Bundesstraßenmarker im Zaun befindet). Die polnischen Grenzer wollten nix von mir, ich machte einen kleinen Rundgang durch das Städtchen Słubice, das - völlig überraschend - schöne und weniger schöne Ecken hat. Auch das Wikipedia-Denkmal besuchte ich wieder, stieg dann aber an der Grenzbrücke in den (Frankfurter) Bus ein, der zum Słubicer Busbahnhof und dann wieder zum Frankfurter Bahnhof fährt.
So machte ich - das Deutschlandticket ist auf der gesamten Strecke gültig - eine kleine Stadtrundfahrt, bis ich wieder in Deutschland ankam. Auf der Einfahrt nach Polen hatten die polnischen Grenzer den Bus relativ intensiv kontrolliert, auf der Rückfahrt führten der deutsche Grenzer und der Busfahrer nur ein kleines Schwätzchen, dann ging's weiter. (Achso, und dann fragte ein - deutscher - Fahrgast den - deutschen - Busfahrer im deutschen Bus, ob er Deutsch spreche ...)
Der Eurocity aus Warschau war noch stärker verspätet, sodass ich den - auch noch verspäteten - Regionalexpress zurück nach Berlin nahm; das war aber nicht schlimm, weil ich am Ostbahnhof und auch in Hannover genug Puffer hatte.
So kam ich in Berlin Ostbahnhof zwanzig Minuten verspätet an, hatte trotzdem noch eine Viertelstunde zum Umsteigen und setzte mich dann in den überraschend voll werdenden ICE nach Chur, in dem ich auch hätte einpennen können - dann wäre ich halt heute Morgen gegen 8 Uhr in Freiburg gelandet ...
Ich pennte nicht nur nicht ein, sondern kam zu früh in Hannover an und erwischte so noch die Stadtbahn eine halbe Stunde vor der eigentlich angepeilten, sodass ich überpünktlich in meiner Bude war. So pünktlich, dass - ich schreibe jetzt einmal mal: - Freunde, die mich überraschen wollten, indem sie unterwegs in meinen (als spätere Option gedachten) ICE mit Ankunft eine Stunde später in Hannover einsteigen. Sehr schade, das hatte leider nicht geklappt, kann ja keiner damit rechnen, dass alle Anschlüsse klappen - jetzt gucken sie mal, ob sie mich in Dschibuti heimsuchen. Auweia ...
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Apropos Dschibuti (da mache ich jetzt einen kleinen Schlenker): Die Post hat heute versucht, das Einschreiben bei meiner Ma zuzustellen; die war aushäusig, sodass das korrekterweise nicht klappte. Nun wird meine Ma das Einschreiben mit hoffentlich dem Pass und sehr hoffentlich dem Visum am Montag (ab 15 Uhr) abholen - und mir hoffentlich um 15.02 Uhr (spätestens!) ein Bild vom Visum schicken, damit ich endgültig beruhigt bin.
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Nachdem ich dann so gegen 3 Uhr im Bett war, war ich dann doch schon gegen halb neun wieder wach und entschied mich, in der Markthalle frühstücken zu wollen. In weiser Voraussicht nahm ich meinen Rucksack mitsamt Rechner mit, denn die Markthalle war gerammelt voll, sodass ich - zumindest an meinem gewünschten Stand - nicht einmal etwas zu essen bekam.
Ich schaute, wo man sonst so hinfahren könnte, sah Hengelo in den Niederlanden, beeilte mich, dass ich auf den Zug komme, musste noch kurzfristigst das Gleis wechseln (Saftladen!), bekam aber schließlich noch einen Sitzplatz in der Bahn nach Rheine (von da wäre ich mit einer anderen Regionalbahn weitergefahren).
In Hengelo war ich ja aber nun vor wenigen Wochen gewesen, in Enschede war ich noch nie, also schaute ich, ob man das noch alles umgelegt bekäme. Bekam man (die Bundesliga-Konferenz, die ich eigentlich noch hatte schauen heute, schien nicht so spannend) - also stieg ich statt erst in Rheine in Osnabrück aus, fuhr nach Münster - und hatte dort noch eine Dreiviertelstunde Zeit.
Mit dem verspäteten Stadtbus fuhr ich - in echtem Aprilwetter - zum Domplatz, machte ein Foto und schaute, dass ich wieder zurück zum Bahnhof kam. Das klappte, und jetzt fuhr ich wirklich in Richtung Niederlande - Endhaltepunkt der Regionalbahn ist Enschede, und das Deutschlandticket gilt dort auch.
In Enschede nieselte es, als ich ankam, ich lief durch das schöne (aber architektonisch recht moderne) Städtchen, machte ein Foto der Grote (oder Oude) Kerk, also der Großen/Alten Kirche, und lief dann - gefühlt war die Hälfte der Passanten im Stadtbild deutscher Herkunft (was der niederländische Friedrich Merz wohl dazu sagt?) - zum Marktplatz.
Dort war es schön, auch weil zwischenzeitlich die Sonne rauskam. Ich hatte nur zwei Probleme: Die Auswahl an Fisch, Fritten, Poffertjes war ziemlich groß, und nicht überall (gerade bei den Fischständen) waren Preise und Auswahl angeschrieben.
Ich war vor lauter Hunger so unentschlossen, dass ich mehrfach Kreise um die Stände drehte, bis ich mich endlich doch traute, einfach auf Deutsch zu bestellen - auch das klappt da, wenige Kilometer von der Grenze entfernt, perfekt. Für sechs Euro verspeiste ich eine sehr ordentliche (und leckere!) Portion Kibbeling und danach eine große Portion Poffertjes mit Eierlikör-Sauce - die eigentlich geplante Pizza heute Abend schenke ich mir, denn ich bin jetzt satt ...
Es hatte zwischenzeitlich wieder angefangen zu regnen, aber nach den Poffertjes schien die Sonne (der Hunger hatte mich, das merkte ich auf Hinfahrt, richtiggehend depressiv gemacht - Ruhe dahinten!), sodass ich das Zeitfenster nutzte, um zurück zum Bahnhof zu laufen.
Halb Enschede war in Dirndl oder Lederhose unterwegs, denn in Gronau direkt hinter der Grenze war heute eine Oktoberfest-Abart; die saßen natürlich alle im Zug bei mir, aber ich bekam trotzdem noch einen Platz.
In Gronau stieg ich in den Expressbus nach Bad Bentheim um, sah - wir fuhren direkt an der Grenze entlang - zwei Grenzsteine und sitze nun in Bad Bentheim am Bahnhof und tippe mit kalten Fingern diesen Blog in die Tasten. In einer Viertelstunde sollte es - mit einer Verspätung von 25 Minuten oder so - weitergehen, und gegegn 21 Uhr bin ich hoffentlich in meiner Bude.
Auch das war ein schöner Ausflugstag heute, gerade mit der ausländischen Küche, sowas mag ich ja immer; aber ich bin froh, dass ich morgen noch einen freien Tag habe (das fühlte sich heute oft wie Sonntag an, furchtbar ...). Da wird erstmal ausgeschlafen, und dann geht es zum Basketball ...
Am Montag Abend fahre ich in den Schwarzwald, und gleich im Zug nach Hannover will ich noch - ich traue mich jetzt, glaube ich - den Ausflug an den Assalsee buchen. Die Veranstalter bitten darum, eine Woche vorher zu buchen, wohl damit sie die Abholung organisieren können, das wäre heute - gucken wir mal ...
Fotos wie üblich in umgekehrter Reihenfolge:
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| Grenzfluss Niederlande/Deutschland |
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| Poffertjes nach ... |
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| Spaziergang über den Oude Markt und dem Genuss von ... |
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| Kibbeling |
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| Münster |
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| Gestern: Wikipedia-Denkmal |
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| Polnischer Grenzstein (oder so ...) |
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| Blick auf die Stadtbrücke Frankfurt (Oder) aus Polen |
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| ... und von der Brücke |