Meine Länder

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Samstag, 9. November 2019

"Der Name der Rose"

... wurde 1985 zu einem beträchtlichen Teil im Kloster Eberbach im Rheingau gedreht, und obwohl das Kloster nicht einmal zwanzig Kilometer von Wiesbaden entfernt ist, bedurfte es des Besuchs einer alten Studienkollegin aus Jena und ihres Wunsches, dort mal hinzufahren, dass ich zum ersten Mal in meinen inzwischen über sieben Jahren in Wiesbaden meinen Poppes nach Eberbach gekriegt habe ...

Es ist ja nicht so, dass ich zum Weinfest in Wiesbaden immer am Stand Nr. 1 (Eberbach) hängen bliebe und daher Interesse hätte haben sollen, mir das Kloster mal anzugucken ... Waren in dem Satz jetzt genug ironische Verneinungen und Konjunktive? Ja? Okay, gut ...

Nachdem wir gestern im Sherry in die Livemusik geraten waren (ich hatte für den Abend reserviert, ohne zu ahnen, dass mal wieder eine Band spielt), machten wir nach gutem Essen und Trinken noch einen Spaziergang und kamen, huch, am Kurhaus raus. Wir gingen mal rein, und um halb eins waren wir plötzlich und völlig überraschend im Casino gelandet. Ist halt schon schön da ...

Schön ja, aber erfolgreich war's gestern nicht, es fuhr kein Bus mehr, daher liefen wir durch die Innenstadt nach Hause, so spät (2 Uhr oder so?) war ich selten in Wiesbaden noch unterwegs gewesen ...

Heute Vormittag fuhren wir dann also ins Kloster Eberbach, weil wir eigentlich nur Hunger hatten und die Speisekarte in der dortigen Gaststätte lecker klang. Um 11.22 Uhr kamen wir nicht in die Klosterschänke rein, da diese erst um halb zwölf aufmachte, also zogen wir - hungrig und durstig - die Besichtigung des Klosters vor.

Was soll ich sagen? Der Innenhof ist schonmal sehr toll, auch wenn sie zwei Seiten des Kreuzgangs im frühen 19. Jahrhundert abgerissen haben (Banausen, ich mag nämlich Kreuzgänge!), besonders erfreute uns aber - in diesem historischen Ambiente - der Rasenmäherroboter, der auf dem Rasen seine Wege fuhr ...

Die Basilika ist erstens im Umbau und zweitens atemberaubend schlicht, aber das scheint ein Merkmal von Zisterzensierklöstern zu sein, und ich bin gespannt, wie das Ding aussieht, wenn sie 2022 die seit 1989 andauernde Sanierung abgeschlossen haben.

Wir folgten dem Rundgang durch den Esssaal der Laienbrüder (der dann irgendwann zum Weinkeller umfunktioniert wurde), den Esssaal der Mönche (der - im barocken Stil in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts neu ausgestaltet - dem Rest des Klosters völlig unähnlich sieht), den hübschen Schlafsaal der Mönche, das Museum, das dringend mal eine Überarbeitung gebrauchen könnte, auch wenn die Ausstellungsstücke schon interessant sind, und wagten dann einen zweiten Versuch in der Klosterschänke.

Ich war nicht sicher, ob das Preis-Leistungs-Verhältnis an diesem ja nun wirklich nicht untouristischen Ort passen würde, aber auch wenn das Essen nicht gerade billig ist, ist es eben auch nicht wirklich zu teuer, und vor allem schmeckte es uns sehr gut. Wir machten heute einen Wildtag, sodass es Hirsch und Wildschwein wurden, und vor lauter Weinkellern und Weinbergen trank ich  ... ein Klosterbier.

Nach einem kurzen Einkauf in der Vinothek wurde ich nach Hause kutschiert und die Studienkollegin fuhr zurück in Richtung Thüringen, nicht ohne Vereinbarung, dass sie mich bald mal wieder besuchen kommt.

Schön war's, und am allerschönsten ist es, dass ich morgen noch einen vollen Tag Wochenende habe ...

Fotos wollen alle sehen? Habt ihr den Film denn nicht gesehen? Okay, okay ...

Kloster Eberbach

Innenhof

Kreuzgang

Basilika

Mönchsdormitorium

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