Meine Länder

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Länder in dunkelgrün wurden bereits besucht,
Länder in hellgrün sind fest geplant,
Länder in orange sind in vorläufiger Planung für die nächsten zwölf Monate.

Sonntag, 29. Januar 2017

Über den Pfannkuchendamm

... bin ich gestern Abend und heute Morgen gefahren, und zwar in Zwolle in den Niederlanden.

Gestern Morgen habe ich erst einmal ausgeschlafen, ehe ich mich dann spontan entschieden habe, mal diese Ausfahrt in die deutschen Exklaven in Belgien zu machen, die ich schon länger mal vorhatte.

Da ich schon ahnte, was kommen könnte, packte ich sicherheitshalber mal meinen Notkulturbeutel mit Zahnbürste und Kontaktlinsenflüssigkeit und eine Garnitur Unterwäsche ein. Danach fuhr ich zum Parkplatz und ab ging die Fahrt in Richtung Trier. Unterwegs machte ich eine kurze Stadtrundfahrt in Bernkastel-Kues (sehr schön!) und fuhr dann bei St. Vith über die deutsch-belgische Grenze. Mit noch Sprit für einen Kilometer im Tank tankte ich dort endlich, merkte, dass die Preise in Luxemburg noch deutlich besser waren, fuhr ein Stück in Richtung Luxemburg und tankte dort. Anschließend fuhr ich über Malmédy und an einem schönen Stausee vorbei in Richtung Monschau. Ich besuchte drei der Exklaven, also Gebiete der Bundesrepublik, die durch die Trasse der Vennbahn, die zu Belgien gehört, vom Rest Deutschlands getrennt sind. Danach stieg mein Handy aus und ich wusste nicht mehr so ganz richtig, wo ich war, also fuhr ich in Richtung Aachen. Ich habe gerade gesehen, dass ich dabei nicht nur durch die beiden anderen gesuchten Exklaven kam, sondern auch ein Teilstück der Bundesstraße 258 befahren habe, das über belgisches Territorium führt - da gibt es dann ein Geschwindigkeitsbegrenzungsschild von 90 mit dem Zusatz "Belgien" ... Schon lustig. Insgesamt habe ich gestern wahrscheinlich zwei Dutzend mal eine Staatsgrenze überquert, und man merkt es wirklich kaum ... Cool.

Kurz vor Aussteigen meines Smartphones hatte ich noch eine WhatsApp an einen Schulfreund geschickt, ob ich ihn spontan in Zwolle besuchen dürfte. Ich verzweifelte an der mehr oder weniger funktionierenden Steckdose in meinem Auto, aber um 17.30 Uhr - ich war schon auf dem Heimweg - kam seine Nachricht, dass er da und ich willkommen sei. Also drehte ich um und fuhr über Nimwegen nach Zwolle.

Dort kam ich kurz vor 20 Uhr an und stand unzulässigerweise auf einem Anwohnerparkplatz, sodass mein Schulfreund mich zu einem Parkhaus lotste. Dort parkten wir und liefen - ich hatte ja nur leichtes Gepäck - in einem schönen Spaziergang durch die Altstadt von Zwolle. Ich eröffnete meinem Schulfreund sofort, dass ich ihn schon bald wieder besuchen kommen würde, denn Zwolle gefällt mir sehr, sehr gut ...

Ich bin kein Freund des niederrheinischen Backsteinbaus, aber der niederländische ist irgendwie anders, und den wiederum finde ich schön. Die vielen alten Häuser aus den letzten Jahrhunderten fügen sich trotz allem recht harmonisch zusammen, vielleicht beweist das eine oder andere Bild das auch.

Die Eltern meines Schulfreundes waren auch zu Besuch, was mir einerseits ein bisschen unrecht war, weil ich jetzt hier unangemeldet in die Familie hereinplatzte, aber andererseits freuten wir uns alle, dass wir uns - erstmals seit dem Abiball 2002 - wiedersahen. Es wurde gut erzählt, und die Eltern zogen sich gegen 22 Uhr oder so zurück, woraufhin mein Schulfreund und ich ein paar Meter weiter (er wohnt direkt in der Innenstadt) in eine neu eröffnete Kneipe im alten Refektorium des Zwoller Klosters zogen.

Nun denn, es wurde doch das eine oder Bier, und dazu bitterbollen (Fleischkroketten) und eine sharing platter, eine Platte fürs Essenteilen, verkonsumiert. Plötzlich war es 2.45 Uhr und wir wurden aus der Kneipe herausgekehrt - das ist mir auch schon lange nicht mehr passiert.

Heute Morgen ging es mir wider Erwarten gut - die niederländischen Biere waren offenbar nicht nur lecker, sondern auch gut ...

Nach einem üppigen Frühstück und der Verabschiedung unter Abnahme des Versprechens, bis zum nächsten Wiedersehen in der Runde nicht bis 2032 zu warten, brachte mich mein Schulfreund wieder zum Auto, ich brachte ihn zurück nach Hause und fuhr dann - mit kleinem Abstecher ans Grab meiner Großeltern - wieder zurück nach Wiesbaden.

So war das Wochenende nicht geplant, aber obwohl ich den Abend in meiner WhatsApp schon vorab als "legendär" angekündigt hatte (das sind ja dann meist die langweiligsten Abende), war der wirklich ganz schön ... Und wir hätten es vielleicht noch ein oder zwei Bierchen länger ausgehalten in der Kneipe mit ihren 200 Bieren.

Wir haben so ganz vorsichtig schonmal für Fronleichnam eine Verabredung, da ist nämlich in den Niederlanden kein Feiertag, sodass am Internationalen Strafgerichtshof was los sein dürfte, und man könnte auch noch einen Tag nach Amsterdam ... Das könnte was werden.

Die Trasse der Vennbahn - die Trasse ist belgisch, rechts ist Deutschland ...
Downtown Zwolle

Rechts das Refektorium des Abends

Altstadt von Zwolle
Dieser Post wurde am 29. Januar noch aktualisiert.

Montag, 23. Januar 2017

Einfach mal 'n Stadtbummel

Heute Morgen schlief ich dafür, dass ich nur begrenzte Zeit in Lissabon hatte, einigermaßen aus, checkte kurz vor Beginn des Frühstücks aus, frühstückte kurz und vernünftig und ging dann hinunter zur Anlegestelle für die Fähren.

Der Blick auf die Brücke und die Christusstatue war jetzt, kurz nach Sonnenaufgang auf der anderen Seite des Panoramas, natürlich völlig anders als gestern und nicht weniger fantastisch. Nach einigem Hin und Her entschied ich mich, erstmal nicht Fähre zu fahren, sondern in Richtung des Triumphbogens zu laufen. Dabei lief ich an der Flusspromenade vorbei, auf der man alle paar Meter einen neuen – tollen – Blick sowohl auf die Gebäude der Stadt als auch auf die Brücke und den Fluss hat. Der Platz vor dem Triumphbogen mit der Reiterstatue von José I., wenn ich mich recht erinnere, ist sehr beeindruckend – was mich in Lissabon immer wieder begeistert, sind die bunten Häuser, deren Fassaden aber auf wundersame Weise doch irgendwie zueinanderpassen.

Ich lief durch den Triumphbogen durch und die Straßen Lissabons, die am – für portugiesische Verhältnisse frühen – Sonntagmorgen noch recht leer waren. Ich wollte zur Igreja do Carmo, der Ruine einer vom Erdbeben 1755 zerstörten Kirche, und dazu musste ich einen Berg rauf. Hier haben die Lissaboner aber glücklicherweise einen sehr schicken Personenaufzug mitten in die Stadt gebaut, mit dem man für 1,50 € mit der schicken Lissabon-Karte (oder für 5,15 € bar!) die zwei Minuten da hochzuckeln kann. Ich handelte mir den leisen Anschiss des Aufzugschaffners ein, weil ich nicht an irgendeiner Markierung gewartet hatte, aber die hatte ich beim besten Willen nicht gesehen.

Die Igreja de Carmo ist sonntags zu, aber schon allein ein weiterer Grund, wieder nach Lissabon zurückzukehren. Ich marschierte in Richtung der Straßenbahn 28, verpasste sie knapp, nahm aber dann halt zehn Minuten später die nächste, und fuhr hoch zu den Portas do Sol, einem Aussichtspunkt, den ich gestern bei der Anreise schon gesehen hatte. Und wow, der Ausblick war auch heute fantastisch, aufs Meer, auf die eine große Kirche, auf die bunten Häuser, nicht umsonst ist der Blick von dort das Profilbild für Lissabon beim Frankfurter Flughafen …

Nachdem ich mein Handy fast vollfotografiert hatte, stieg ich einige wenige steile Straßen hoch zum Castelo de S. Jorge, von wo man einen tollen Ausblick auf die Stadt haben sollte. Und in der Tat, der Eintritt von 8,50 € lohnt sich schon allein für diesen fantastischen Blick auf Lissabon, auf die (ich weiß, ich wiederhole mich, aber die ist einfach so schön …) Brücke, die Jesusstatue, den Triumphbogen, den Personenaufzug, die Igreja do Carmo und auf das ganze, viele, schöne Lissabon drumherum – so, so toll.

Für die 8,50 € Eintritt bekommt man halt aber auch noch das Kastell, das noch aus arabischer Zeit stammt und immer wieder erneuert wurde. Es ist toll, auf der Mauer dieses Kastells herumzulaufen und Lissabon immer wieder aus neuen Blickwinkeln zu sehen. Das Museum ist klein und nichts, wofür ich töten würde, aber man sieht ein paar hübsche Ausgrabungen. Als ich da oben unterwegs, miauten da irgendwelche Viecher, aber Katzen konnten das angesichts der Lautstärke eigentlich nicht wirklich sein. Und siehe da, es waren keine Katzen, es waren drei Pfauen, die sich da oben einen Brüllwettbewerb leisteten! Schick, schick …

Ich genoss nochmal den Blick auf Stadt, Fluss und – jetzt alle zusammen! - Brücke, ehe ich durch die steilen Gassen und Treppen wieder in die Unterstadt ging. In einem mit sehr guter Google-Bewertung ausgestatteten, kleinen Lokälchen aß ich einen fantastischen Meeresfrüchteeintopf, ehe ich mich dann doch entschied, in Richtung Belém mit der Straßenbahn zu fahren. Die Straßenbahn fuhr zwar nicht ganz bis zum Torre de Belém, den ich schließlich nur aus der Ferne sah, sondern endete in der Nähe des (riesigen!) Jerónimos-Klosters. Schon von außen ist das Ding atemberaubend groß mit einer tollen Fassade, sodass ich mir das Ding auch noch einmal von innen angucken möchte. Ich denke, allein für Belém braucht man einen ganzen Tag, denn dort gibt es nicht nur das Kloster und den Torre, sondern auch das „Denkmal an die Entdeckungen“, die die Portugiesen auf der ganzen Welt gemacht haben. Dieser Riesenmarmorklotz ist nicht so richtig hässlich, das Bild wird aber durch den Blick auf Jesusstatue und, richtig, Brücke noch deutlich verfeinert …

Jetzt, so gegen 14.30 Uhr, war es für mich Zeit, mich auf so ganz langsam auf den Weg zum Flughafen zu machen. Ich stieg diesmal in Belém in einen Bus, der ein wenig durchs „Hinterland“ fuhr, stieg aus, suchte meine Linie 28 und fuhr mit dieser noch ein paar Meter zu meinem Hotel. Dort holte ich mein Gepäck, lief zur U-Bahn und fuhr mit dem bekannten einmaligen Umsteigen zum Flughafen. Dort kam ich dann doch deutlich zu früh an, setzte mich in die Lounge und guckte ein bisschen aufs Vorfeld, während ich auf meine Gateangabe wartete.

Die kam dann, ich begab mich zum Gate und stieg als einer der Letzten ein - ich hätte mich besser vordrängeln sollen, denn als ich kam, war in den Gepäckfächern alles voll, gerammelt voll. Es kam, wie es kommen musste, mein Handgepäck wurde in den Frachtraum gebracht, ich bekam fein säuberlich eine Gepäckmarke, und weg war mein Zeug ... Der Flug ging leidlich schnell rum, ich war nicht ganz unmüde und natürlich stellten wir uns in Frankfurt ans hinterste A-Gate. Ich lief und lief und lief zum Gepäckband, mein Köfferchen war schon da, ich lief zum Regionalbahnhof, meine Bahn fuhr um Punkt 23 Uhr, war ziemlich pünktlich in Wiesbaden und um fünf vor zwölf oder so in meiner Bude. Jetzt wird noch ein bisschen Football zum Runterkommen geguckt.

Was ich noch sagen wollte: Wenn die Straßenbahn (speziell die 28 in der engen Altstadt) da mit Karacho den Berg runterbeschleunigt (und dann im Zweifel vor der Ampel mit sprichwörtlichen quietschenden Bremsen anhält), um Anlauf für die Fahrt berg hoch zu haben, dort aber von der vorausfahrenden Bahn ausgebremst wird, dann fühlt sich das schon so'n bisschen wie Achterbahn an. Toll!

Und loben wollte ich noch den Flughafen Lissabon: So schnell und so problemlos bin ich noch selten durch eine Sicherheitskontrolle gekommen - sehr gut ...

Wieder nach Lissabon? Aber hallo, am besten noch dieses Jahr, denn meine Viva-Viagem-Karte ist nur ein Jahr gültig und da sind noch ein paar Euro drauf. Aber dann ein paar Tage mehr (klar …), gerne wieder in das Ho(s)tel, das war ganz schick, wie gesagt ein ganzer Tag in Belém und einfach ein paar Stunden, um durch die Stadt zu wandern, ohne dann doch immer ein bisschen auf die Uhr schauen zu müssen. Es gibt noch viel Interessantes zu essen und zu trinken, Fado habe ich jetzt nicht so richtig mitbekommen, die eine oder andere Fähre muss noch erkundet werden … Lissabon, das war toll ...

Fotos sind ein bisschen durcheinandergeraten:

Stadt, Brücke, Fluss, Jesus ist da hinten auch noch irgendwo

Im Castelo de S. Jorge
Brücke und Fluss und Jesus

Praça do Comércio

Von den Portas do Sol

Im Castelo

Aufzug mitten in der Stadt

Zwei Straßenbahnen

Denkmal der Entdeckungen mit Brücke und Jesus

Jerónimos-Kloster

Samstag, 21. Januar 2017

Hüpf, hüpf

Joa, vor Freude und Glückseligkeit bin ich heute südlich des Tejo mit Blick auf Lissabon durch die Gegend gehüpft. Schön war's heute ...

Ich war natürlich viel zu früh wach heute Morgen, weil ich vor lauter Glückstrunkenheit nicht mehr schlafen konnte. Also stand ich um 8 Uhr auf, packte meine sieben Sachen und ging duschen. Demensprechend ging ich viel früher als geplant aus dem Haus, war früher im Bus, am Hauptbahnhof in Wiesbaden und schließlich am Flughafen.

Ich wusste, dass ich von Terminal 1A aus abfliege, und da ich schon lange mal ausprobieren wollte, wie das am Flughafen mit der Skyline-Station A, Z so ist, steuerte ich auf die Skyline im Bereich B zu und fuhr mit der Bahn dann zu A, Z. Offiziell ist das nur für Fluggäste, aber - wie ich heute merkte - das kontrolliert erstmal keiner, man kann da also problemlos hinfahren, auch wenn man kein Ticket hätte, es bringt nur nicht so wahnsinnig viel, weil man von da ohne Bordkarte nirgendwo mehr hinkommt ....

Der Kontrollmensch musste einer Dame erst erklären, dass sie noch im Bereich B einchecken muss oder so, danach ging es bei uns schnell mit Bordkarten- und Sicherheitskontrolle. Zwischendurch war zwar mein Mantel unerlaubterweise abwesend, aber er trudelte dann wieder ein. Ich erkundete den Bereich A sehr intensiv, mitsamt Inaugenscheinnahme des Verbindungstunnels zum Fluggastbereich B, setzte mich aber dann ans Gate A32. Eigentlich hätte mein Flieger von A30 starten sollen, das wurde kurzfristig nochmal umgeändert, also setzte ich mich dann in Richtung A21 in Bewegung, als der Flieger gerade an mir vorbeirollte.

Ich boardete, was aufgrund meines Sitzplatzes am Notausgang zu kleineren Verwicklungen führte, aber am Ende hatte ich meinen Sitz mit besonders viel Beinfreiheit, wenn auch ohne Fensterplatz, denn ich saß auf dem Platz 12B.

Wir kamen fast pünktlich in Frankfurt weg und überpünktlich in Lissabon an, ich war schnell draußen, wurde aber von den Schlagen am Fahrkartenautomat ein bisschen ausgebremst. Mir bleibt zwar schleierhaft, wie man da so viel Zeit verplempern kann wie meine Vorleute, aber sei's drum. Schließlich saß ich in der blauen U-Bahn, stieg dann in die grüne um und sah am nach Martin Mortiz benannten Platz erstmals das Tageslicht. Relativ schnell entdeckte ich die Straßenbahnstation für die 28E und stellte mich in die Schlange (!). Beim ersten Schwung kam ich nicht mir, aber die zweite Bahn kam sehr schnell danach und ich konnte mir einen Sitzplatz sichern.

Ab ging es durch die engen Lissaboner Gassen, vorbei an diversen Sehenswürdigkeiten und einem grandiosen Aussichtspunkt, den ich morgen nochmal genauer erkunden will. Es ging auf und ab durch das Gewirr und irgendwann drückte ich den Knopf, denn die Haltestelle vor meinem Hotel kam. Ich stieg aus, ging eine Straße hoch, klingelte, mir wurde geöffnet, ich checkte ein und bezog meine - sehr schöne - Juniorsuite.

Nach wenigen Minuten ging ich aber los, an dem einen Ascensor vorbei und runter zum Hafen. Wow. Wahnsinn. Fantastisch schön. Nicht nur der Hafen an sich, sondern der Blick auf die Christusstatue (die gibt's auch in Lissabon!) und die Brücke, die der Golden Gate Bridge in San Francisco ein bisschen ähnlich sieht, mit dem Sonnenuntergang dahinter - das war richtig traumhaft und hat die Flug- und Hotelkosten allein schon gelohnt. So, so schön ...

Ich sah, dass noch Fähren über den Tejo fuhren, und meine angestrebte Kneipe für heute Abend hatte eh noch nicht auf, sodass ich kurzentschlossen auf die Fähre in Richtung der südlichen Vororte stieg. Nach zehn Minuten Fahrt (Kostenpunkt 1,20 €) stieg ich aus, verließ das Terminal und genoss den Blick auf die Brücke und die Stadt - absolut toll ...

Ich fuhr wenig später zurück nach Lissabon-"Downtown" und wollte dann hoch in meine angestrebte Kneipe.

Pustekuchen, voll, erst in zwei Stunden bekäme ich einen Platz. Also gut, die Dame sprach vorzügliches Englisch und reservierte mir meinen Platz, während ich einen Spaziergang durch Bairro Alto machte. Ich fand ein Pub und das Pub fand mich, und schließlich fanden drei leckere portugiesische Biere den Weg zu mir.

Einigermaßen pünktlich stand ich wieder vor meiner eigentlich angestrebten Kneipe, mein Tisch war noch nicht fertig, also bekam ich ein Bier vor die Kneipe gebracht, auf dass ich da wartete. Nach wenigen Minuten durfte ich schließlich rein, der Ober übersetzte mir die Tageskarte, und ich wählte Sashimi vom Stöcker und Kalbsfilet. Die Wartezeit vertrieb ich mir mit Oliven, Brot und - sehr leckerem - Olivenöl.

Das Stöcker-Sashimi war absolut fantastisch, das danach servierte Kalbfilet war auch toll, wenn auch ein wenig zu rare für meinen Geschmack, und den Abschluss bildete der beste Schokoladenkuchen, den ich je gegessen habe - deswegen bestellte ich auch eine zweite Portion.

Doch, die Taberna da Rua das Flores kann ich durchaus weiterempfehlen.

Ich wackelte zu Fuß nach Hause und habe nun die nötige Bettschwere.

Lissabon ist - nach diesen ersten Eindrücken zu urteilen - absolut toll, hier werde ich sehr zeitnah noch einmal mit ein bisschen mehr Zeit herkommen.

Morgen werde ich nochmal - bei Tag - Fähre fahren und mir danach noch die eine oder andere Sehenswürdigkeit hier angucken. Ich weiß sehr sicher, dass ich hier nicht zum letzten Mal bin, deswegen bin ich da recht entspannt ...

Fotos:
Tram 28E

Treppauf, treppab

... oder mit dem Ascensor fahren

Brücke mit Sonnenuntergang

... und Brücke bei Nacht

Schnapsidee 2017, die erste

So, eigentlich hatte ich überlegt, ob ich morgen (naja, heute) mal an die deutsch-belgische Grenze fahre. Da gibt es ein paar deutsche Exklaven, die nur durch die Bahntrasse der Vennbahn, die belgisches Staatsgebiet ist, vom Rest von Deutschland getrennt wird. Joa.

Heute Abend habe ich dann mal spaßeshalber (wirklich!) nach Flügen nach Istanbul (sauteuer, und da fliege ich ja eh in ein paar Wochen hin), Rom (wäre preislich gegangen, aber mit doofen Flugzeiten) und, naja, Lissabon geguckt ... Der Flugpreis (142 €) schrie förmlich "Nimm mich!", da musste ich zugreifen - am Ende habe ich mir wahrscheinlich selbst Konkurrenz gemacht, weil die Preise plötzlich anzogen, aber am Ende bezahlte ich halt 157 € ... Und so fliege ich heute um 13.25 Uhr nach Lissabon.

Ich habe jetzt eben auch noch ein Hotel gebucht in der Altstadt mit einer sehr guten Bewertung und angeblich sehr gutem Frühstück. Ja, und dann habe ich morgen (nein, heute ...) den Nachmittag und vor allem den Abend in Lissabon und am Sonntag den Vormittag und einen guten Teil des Nachmittags, ehe mein Flieger um 18.15 Uhr wieder zurückgeht ...

Ich war noch nie in Lissabon und überhaupt erst einmal, im vorigen Jahrhundert (1998), in Portugal - ich bin sehr gespannt auf diese angeblich sehr schöne Stadt. Natürlich werde ich nur einen ersten Eindruck bekommen, aber ich habe sogar mehr Zeit als im April in Tel Aviv - und das war schon toll ...

Ich werde berichten ...

Donnerstag, 19. Januar 2017

Die liebe Seele hat jetzt Ruh

So ähnlich klang schon einmal eine Artikelüberschrift, fürchte ich ... Naja.

Ich war ja die ganzen letzten Wochen um die Osterferien herumgeschlichen, hatte zwischendurch überlegt, ob ich die Woche nach Ostern noch als Urlaub eintrage, habe das dann auch gemacht, aber heute hat ein Gespräch mit einem meiner Kollegen, mit dem ich viele Kunden zusammen habe, Klarheit gebracht. Er hat zwei Kinder und ist daher auf die Osterferien angewiesen, und dass er und ich eine ganze Woche gleichzeitig nicht da sind, das geht wirklich nicht - also habe ich meine Eintragungen in der Urlaubsdatei in der Woche nach Ostern storniert.

Danach saß ich mit einer Kollegin im Sherry & Port und habe nun zum mindestens dritten Mal im Sherry eine Flugreise gebucht. Am 12. April, dem Mittwoch vor dem Gründonnerstag, der bei uns Brückentag ist, geht es zunächst nach Kairo. Dort habe ich 20 Stunden Aufenthalt, den ich zu einem Stopover nutze - das Visum für Ägypten bekomme ich ja bei Einreise. Ich habe eben auch schon ein Zimmer mit Blick auf Pyramiden und Sphinx gebucht - das wird cool, hoffe ich.

Am 13. April geht es dann nachmittags wieder zum Flughafen, ehe mein Flieger nach Khartum im Sudan geht. Dort komme ich am Abend an.

Sudan?! Bürgerkrieg! Himmelhilf! Jaja, schon richtig, aber die kriegerischen Auseinandersetzungen sind in Darfur im Westen und im Grenzgebiet zu Südsudan, aber nicht in Khartum selbst. Nur die Ruhe also ...

Das Zimmer in Khartoum werde ich morgen buchen, ich werde da wahrscheinlich ins International Guesthouse gehen, das ist unter deutscher Führung, da weiß ich, was ich habe (unter anderem Vollpension ...).

Das Visum für den Sudan ist an sich bezahlbar (40 €), aber für die Registrierung, wenn ich dann im Land bin, muss ich nochmal knapp 70 € abdrücken, aber wenn ich das gegen den Flugpreis von knapp 350 € gegenrechne, ist das immer noch ziemlich okay ...

Ich bin sehr gespannt auf Kairo und dann auf Khartum, das wird spannend in Nordafrika ...

Sonntag, 8. Januar 2017

Tja

Gutes neues Jahr, aber das neue Jahr ist ja nun auch schon wieder acht Tage alt ...

Ich habe es heute endlich gebacken bekommen, unsere Entschädigung für unseren legendären 22-Stunden-Verspätungsflug von Frankfurt über Madrid nach Dakar fix zu machen. Unsere Fluggesellschaft, Air Europa, hatte mich ja mit meinem Versuch einer gütlichen Einigung ziemlich abblitzen lassen - im Oktober hatte ich so eine Agentur eingeschaltet, die also im Zweifel klagt, aber eben auch das Prozessrisiko übernimmt, was sie sich mit gut 40 % der Entschädigung bezahlen lässt. So wurden aus 2 x 600 Euro = 1.200 Euro jetzt eben gut 700 Euro, das ist immer noch ungefähr so viel wie der Flug gekostet hat.

Tja, für Air Europa ist das nun eine Lose-lose-Situation: Ich werde sie in Zukunft meiden (so eine Verspätung kann ja passieren, und natürlich ist es mir lieber, wenn sie das Ersatzteil einfliegen als es draufankommen zu lassen, aber dann sollen sie eben auch für den Verlust eines Urlaubstages bluten ...) und sie müssen nicht nur die Entschädigung an meine Agentur zahlen, sondern eben auch die Anwaltskosten. Aber das ist jetzt das Problem von Air Europa ...

Die 350 Euro, die mir aus dieser Aktion jetzt zustehen, werde ich hochwahrscheinlich gewinnbringend in einen neuen Flug investieren, nur weiß ich noch nicht, wann und wohin.

Die Urlaubsplanung für das zweite bis vierte Quartal 2017 steht ja jetzt erstmal an, über Ostern habe ich ein paar Tage frei, mal gucken, ob ich da ein bisschen was Verlängertes mache (Usbekistan oder Philippinen/Vietnam/Brunei klingt ganz gut ...) oder nur die Feiertage irgendwohin fahre.

Mein jüngster Neffe hat an Pfingsten Konfirmation, sodass es nicht unwahrscheinlich ist, dass meine Ma und ich im Mai/Juni zumindest mal nicht die angedachte große Südostasientour machen (daher ist die Karte jetzt oben nicht mehr orange in Südostasien) - aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben, und Angkor Wat wird dieses oder spätestens nächstes Jahr besucht, komme, was da wolle ...

In der Elfenbeinküste gab es in den letzten Tagen so 'ne kleine Meuterei von Soldaten, aber die scheint inzwischen schon wieder entschärft zu sein - von daher bin ich immer noch zuversichtlich, dass wir einen ganz entspannten Strandurlaub dort verbringen werden, und das in gerade einmal 69 Tagen ...