Meine Länder

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Länder in dunkelgrün wurden bereits besucht,
Länder in hellgrün sind fest geplant,
Länder in orange sind in vorläufiger Planung für die nächsten zwölf Monate.

Mittwoch, 30. Dezember 2015

Verrücktes Kind

So liebevoll bezeichnete mich mein Kollege, als er heute Nachmittag zusammenfasste: "Du fliegst nach Marseille, feierst da, fährt zurück in den Schwarzwald, und dann ist erst Freitag Abend."

Joa, stimmt schon irgendwo, so'n klitzekleines bisschen bekloppt ist es ja schon, dass ich morgen auch noch extra früh aufstehen muss, um um 8.45 Uhr im Flieger nach Marseille zu sitzen und Silvester in Aix-en-Provence zu feiern, ehe es am 1. Januar planmäßig schon wieder in den Schwarzwald zurückgeht. Aber wer erwartet von mir denn ernsthaft vernünftige Reiseplanung?

Ich habe heute Morgen schon gleich eingecheckt für den Flug morgen, den ich voraussichtlich nur mit Handgepäck bestreiten werde. In Marseille fahre ich dann nach der aktuellsten Planung doch mit Bus, Metro und Bus zurück ins Hotel, damit wir dann nochmal an den Strand gehen und dort vielleicht eine Kleinigkeit essen können.

Um 21 Uhr sollen wir dann in Aix-en-Provence sein, wo wir die Silvesternacht im Gästezimmer meiner Studienkollegin und ihres Mannes verbringen dürfen.

An Neujahr wird sicherlich erst einmal ausgeschlafen, ehe es dann wieder über die Schweiz in Richtung Schwarzwald zurückgeht. Am 2. Januar wird ordentlich essengegangen (hatte ich ja schon seit Wochen nicht mehr, so'n ordentliches Essen ...) und am 3. Januar geht es zurück nach Wiesbaden, diesmal mit dem Auto.

Bisher war's schön, ich hoffe und denke, es bleibt so ...

Das mit den Nachtbusfahrern muss ich noch loswerden: Die Marseiller Busfahrer genießen es ganz offenbar, Nachtbusdienst zu haben, denn dann sind die Straßen schön leer und sie können ein bisschen zügiger fahren. Ganz besonders toll ist entlang der Corniche, die schön kurvig ist. Da hängt man dann als Fahrgast schon mal zwischenzeitlich ein bisschen in den Seilen, besonders, wenn man so einen hohen Drehimpuls bekommt wie ich Astralpersönlichkeit ...

Sonntag, 27. Dezember 2015

Die spinnen, die Gallier

Ich habe in den letzten Tagen die Franzosen und dieses Land offenbar zu sehr gelobt. Die Erfahrung hier am Flughafen war jedenfalls dazu angetan, all die guten Erfahrungen hier in den letzten Tagen auszuradieren.

Jetzt hätte ich fast wieder die Dritte Welt beleidigt und die Zustände hier am Flughafen mit einem in der Dritten Welt verglichen, aber ich lasse es besser, weil es unfair wäre gegenüber den nicht-französischen Flughäfen.

Ein Satz muss reichen: Die führen für einen Schengen-Flug Passkontrollen durch! Das ist unfassbar.

Unfassbar, und vor allem traurig. Womöglich fällt es den französischen Behörden - wie auch den amerikanischen - in ihrer Paranoia gar nicht auf, dass sie mit solchen Einschränkungen für Millionen Reisende das, was sie schützen wollen und sogar in ihren Sinnspruch aufgenommen haben, die liberté, kaputtmachen. Okay, es ist eine europäische Freiheit, aber eine der wenigen, die jeder Europäer oft genug erfährt, um vielleicht irgendetwas wie eine europäische Gesinnung auszulösen.

Fühle ich mich wirklich sicherer, wenn Gruppen von Soldaten in Kampfmontur und schweren Waffen am Vieux Port an einem vorbeilaufen? Sicher nicht. Bin ich wirklich sicherer? Tut mir leid, das glaube ich auch nicht.

Fühle ich mich sicherer, wenn ich hier für einen Intra-Schengen-Flug durch eine Passkontrolle muss? Natürlich nicht, ich bin nur genervt von dem - Entschuldigung - Scheiß. Was bringt es, wenn die Islamisten die französische oder belgische oder meinetwegen auch die deutsche oder auch eine ganz andere Staatsangehörigkeit haben und hier in eine Passkontrolle laufen? Nichts, rein gar nichts, vor allem weil sie, wenn sie Böses im Schilde führen, hoffentlich schon unten an der Sicherheitskontrolle abgefangen worden sind.

Es ist so traurig, dass die europäischen und amerikanischen Behörden die Versuche der Islamisten, unsere Freiheiten, die wir im "Westen" genießen, zu zerstören, mit so großer Begeisterung unterstützen.

--

Wir sind heute Morgen wieder einmal spät aufgestanden und haben dann einen Strandspaziergang gemacht. Naja, okay, es war eher ein Spaziergang zum Strand ...

Dort ließen wir uns, in einem schönen Restaurant mit Blick auf Strand und Mittelmeer, nieder und ließen uns - wir mussten die Wartezeit bis zur Eröffnung der Küche überbrücken - ein Bierchen schmecken. Als die Küche endlich offen war, genossen wir Tartar (meine Ma) und Moules mauriciennes, Muscheln in Currysoße mit Hähnchenbrust, Ananas und Mango. Auch das war wieder einmal himmlisch.

Nach kurzem und letztmaligem Aufenthalt auf dem Zimmer fuhr ich mit dem Bus zur Metro, mit der Metro zum Bahnhof und von dort mit dem Bus zum Flughafen. Es funktionierte natürlich alles wunderbar mit den Anschlüssen, vor allem deswegen, weil ich viel Zeit für Verzögerungen eingeplant hatte. So war ich viel zu früh am Flughafen, musste noch auf den Check-in warten, kaufte Briefmarken für Postkarten und stellte mich in die Schlange für die Sicherheitskontrolle. Ja, und dann begann der Grund für meinen Wutausbruch ...

Samstag, 26. Dezember 2015

Ein bisschen dekadent

... war es ja schon, was wir heute gemacht haben, aber wie jeden Tag war's sehr, sehr schön heute ...

Wir schliefen auch heute einigermaßen aus und fuhren dann in die Stadt. Am Vieux Port stiegen wir in den Bus hoch zur Notre Dame de la Garde. Diese Kirche liegt hoch über Marseille, und schon die Fahrt dorthin bot fantastische Ausblicke. Von oben wird das Ganze natürlich noch einmal getoppt, nicht umsonst hörten wir später auf der Stadtrundfahrt, dass der Blick so ähnlich wie vom Corcovado in Rio de Janeiro wäre ...

Wir guckten uns natürlich die Notre Dame an, die innen sehr, sehr schön ausgemalt ist (die Krypta ist sehr schlicht gehalten), ehe wir nach relativ kurzem Aufenthalt (der großteils aus Panoramagenießen bestand) wieder hinunter in die Stadt fuhren.

Dort aßen wir eine Kleinigkeit und machten dann - nach einigem Herumgesuche - eine "richtige" Standrundfahrt, an der wir unter anderem auch an der Basilica La Major vorbeifuhren. Doch, doch, Marseille gefällt uns ...

Im Hotel machten wir uns kurz frisch und fuhren dann ins Vallon des Auffes, wo wir unsere Bouillabaisse verspeisen wollten. Um es kurz zu machen: Selten habe ich mich an Fisch so überfressen - die Bouillabaisse war toll, und auch wenn 53 Euro erstmal dekadent klingt für so eine "Fischsuppe", wert war sie es irgendwie schon ...

Danach ging es wieder im Bus nach Hause und ab in die Heia. Morgen fliege ich ja schon wieder nach Deutschland zurück. Aber ich freue mich schon auf Silvester, wenn es dann zurück nach Südfrankreich geht. Hier ist schön ...

Notre Dame de la Garde von außen ...

... und von innen

Vieux Port

Basilica La Major

Vallon des Auffes

Bouillabaisse

Freitag, 25. Dezember 2015

Sur le pont

Mein alter Mathelehrer, Ede B., erzählte mal die Mathelehrer-Version eines Witzes: "Kennt ihr das Lied 'Am Brunnen vor dem Tore'?" Allgemeine Zustimmung. "In Frankreich gibt's das gleiche Lied, nur mit anderem Text und anderer Melodie." Allgemeine Verwirrung.

Wie komme ich da jetzt drauf? Achso, ja, "Sur le pont d'Avignon" kennt jeder, selbst ich. Und auf jener pont d'Avignon waren wir heute ...

Nun, ich wusste, dass Knoblauch und Wein keine besonders clevere Mischung für meinen Magen sind, und das war leider richtig. Nun denn, meine Ma ließ mich dankenswerterweise schlafen, und so fuhren wir erst gegen 11 Uhr aus dem Parkhaus unseres Hotels in Richtung Aix-en-Provence und Avignon, wohin uns unsere heutige Ausfahrt führen sollte.

Die Fahrt war sehr angenehm, bei zwar nicht strahlendem, aber doch vorhandenem Sonnenschein, sodass wir eine gute Stunde später in Avignon von der Autobahn ab- und auf der Schnellstraße in Richtung Alstadt fuhren. Nach einmaligem Verfahren parkten wir - es ist schließlich Dezember - direkt an der Stadtmauer und liefen durch einen Durchbruch in der Stadtmauer hindurch. Dem Aufstieg auf den Hügel, auf dem ein schöner Park, die Kathedrale und der alte Papstpalast liegen, folgte das Genießen des Ausblicks von dort oben auf die Rhône und den Rest der Landschaft. Sehr, sehr toll. (Hier wachsen im Dezember Gänseblümchen und Grünkohl - Mettwürste lagen leider nicht daneben ...) Die Kathedrale war heute zu, aber in den Papstpalast konnte man rein. Erstmal ließen wir selbigen allerdings links liegen, denn wir waren so spät aufgestanden, dass wir kein Frühstück mehr bekommen hatten und hatten also richtig Kohldampf. Da kamen ein Steak Tartare bzw. ein Entrecôte gerade richtig für uns. Très lecker.

Der alte päpstliche Palast ist richtig, richtig schön. Die untere Ebene mit altem Schatzamt und anderen Verwaltungseinrichtungen ist bereits toll, aber die obere Ebene mit den alten Gemächern des Papstes und der "Kapelle" (die größer ist als manche richtige Kirche), der Blick vom Turm auf die Stadt Avignon und die Innenhöfe, das ist sehr, sehr beeindruckend.

Wir hatten beim Eintritt uns auch den Eintritt zur Brücke von Avignon gesichert, sodass wir nach dem Besuch des Papstpalastes hinunter an die Rhône gingen und uns auf die Brücke begaben. Mir war - peinlicherweise - gar nicht klar, dass die Brücke schon seit vielen Jahrhunderten eine Ruine ist und heute eher an einen Steg hinaus in die Rhône erinnert denn an eine Überquerung des Flusses. Trotzdem war es mal wieder ein Erlebnis, auf dieser nun wirklich in fast jedem Fünftklässler-Musikunterricht besungenen Brücke zu stehen und auf die Rhône zu schauen ... Avignon kann man sich wirklich anschauen.

Auf der Rückfahrt machten wir einen kleinen Abstecher zum Flughafen, damit meine Ma den Weg zurück zum Hotel am Sonntag wieder findet. Die ganze Übung ging ein wenig in die Hose, als ich mich dann zwischen den verschiedenen Tunnels in der Marseillaiser Innenstadt verfuhr und plötzlich am Alten Hafen, dem Vieux Port, stand. Es war nicht ganz einfach, durch die vielen kleinen Gassen wieder das richtige Loch zu finden, aber im Lauf dieses Prozess kamen wir auch versehentlich an der Cathédrale La Major vorbei, die man sich durchaus mal angucken kann.

Wir landeten im zweiten Anlauf wie gewünscht auf der Strandpromenade, umfuhren todesmutig einen mindestens dreispurigen Kreisverkehr und platzieren das Wägelchen in der Tiefgarage des Hotels.

Dort hielten wir uns nicht lange auf, sondern machten uns per Bus und Metro wieder an den Vieux Port auf. Dort begegneten wir nicht nur großen Gruppen von Polizei und Militär mit Maschinengewehren im Anschlag, sondern auch zwei schönen Pubs. In dem einen aßen wir lecker Fischli (Sprotten, Fish 'n' Chips, Thunfischsteak, hochgradig lecker), in dem anderen tranken wir noch - öhem - ein (wirklich nur, maximal, allerhöchstens ein) Bier.

Der Nachtbus um 22.51 Uhr war unserer, nun ist es kurz vor zwölf und meiner Ma ist schon zweimal das Buch heruntergefallen.

Es war ein toller Tag, aber auch ein etwas anstrengender Tag, morgen wird wieder ausgeschlafen.

Papstpalast

Audienzhalle

Brücke von Avignon
 

Donnerstag, 24. Dezember 2015

Zwanzig Minuten

... brauche ich normalerweise, um zu wissen, ob mir eine Stadt gefällt oder nicht. Und, nun, nach zwanzig Minuten in Marseille wusste ich: Hier könnte es mir gefallen ...

Wir sind heute Morgen um 6.30 Uhr in Bonndorf losgefahren und über Aarau, Bern, Lausanne, Genf, Valence und Aix-en-Provence nach Marseille gefahren. Das Wetter war anfangs ein bisschen diesig, dann in der Südschweiz wunderbar (tolle Ausblicke auf die Alpen) und am Schluss in Südfrankreich ein wenig bewölkt.

In Marseille verfuhren wir uns einmal kurz, kamen aber dann trotzdem relativ zügig - vorbei an der wunderbaren Promenade mit Blick auf das Mittelmeer - in die Nähe unseres Hotels. Das Einchecken ging wunderbar vonstatten, auch hier in Marseille sind die Franzosen gerne bereit, Englisch zu sprechen, wenn sie merken, dass man sich mit der französischen Sprache so einigermaßen einen abbricht ...

Nach dem Check-in und dem Parken des Autos machten wir uns kurz frisch, guckten einmal am Strand entlang - toll! - und stiegen dann in unseren Bus in Richtung Innenstadt ein. Wir landeten am Vieux Port, am Alten Hafen, und standen neben - geschätzt - einigen Millionen Booten, einem Weihnachtsmarkt, der Metrostation und ein paar - geöffneten - Gaststätten.

Ein kurzer Rundgang durch die Innenstadt, vorbei am "Platz des Öls" oder, wie die Franzosen in ihrem unverwechselbaren Idiom sagen, "Place des huiles", folgte. Klar, etliche Gaststätten waren zu (das wird morgen nicht anders sein am Weihnachtsfeiertag), aber einige waren auch offen - sogar zum Teil mit Außentischen bei 15° C. Am Ende entschieden wir uns für eine der ersten Gaststätten, die wir gesehen hatten.

Der Ober war ein bisschen launisch, und unsere Garderobe wurde - ums Eck und außer Sichtweite - einmal auf einen Stuhl gehängt, aber das Essen - zwölf Austern, Sprotten und Aïoli, also Fisch und Muscheln und Gemüse zusammen mit der Knoblauchcreme, die man bei uns "Aioli" nennt - war ziemlich lecker. Der Rosé dazu war ebenfalls genießbar (jaja, ich und Wein ...). Wir waren früh in dieses Restaurant eingetrudelt, wir fuhren bald nach Hause, nachdem ich in der Metro noch eine Drei-Tages-Karte gekauft hatte.

In der Hotelbar stolperten wir noch mitten in eine jüdische Hochzeit rein, wir tranken jeweils drei Bier zu gesalzen-skandinavischen Preisen, jeweils eins ging aufs Haus ("because it's Christmas"), was zu einem entsprechend guten Trinkgeld ("because it's Christmas") führte.

"Stolpern" ist ein gutes Stichwort für den Weg zum Fahrstuhl und in unser Zimmer.

Auch der Heiligabend 2015 in der Fremde war richtig, richtig schön.

Morgen wird ausgeschlafen (was auch immer das bei meiner Mutter heißt), dann schauen wir mal, ob wir einen Ausflug nach Avignon machen ...

Marseille, Kiesstrand, Mittelmeer

Austern

Aïoli (mit Fischfilet und reichlich Gemüse)
Over and out, Merry Christmas, Joyeux Noël, Feliz Navidad, Frohes Fest, ach, was weiß ich denn ...

Mittwoch, 23. Dezember 2015

Allons enfants

Auf geht's, Kinder, sagt der Franzose, andiamo ragazzi sagt der Italiener, vamos der Spanier. Okay, genug gestrunzt mit meinen bombastischen Fremdsprachenküsten ...

Morgen geht es los in den Weihnachtsurlaub, wie so oft mit meiner Ma, diesmal wird sie aber nicht fliegen (ich schon, hähä, und nicht auf die Nase ...).

Wir haben eben schön im "Kranz" in Bonndorf Abschied gefeiert, mit und von meiner Ersatzoma, deren Tochter, Schwiegersohn und Enkelkinder morgen bei uns übernachten werden, wenn sie bei ihr feiern. Wir sind da schon längst durch die Schweiz nach Frankreich gedüst und haben uns in Marseille eine schöne Islamistenkneipe, äh, nein, halt, stopp, die Gaststätte eines Moslems gesucht, in der wir unser Weihnachtsfalafel oder so einnehmen werden.

Die letzten Wochen und Tage waren arbeitsreich, umsomehr freue ich mich auf ein paar Tage ohne den ganzen Schnulli.

Am Sonntag fliege ich für drei Tage Arbeit zurück nach Frankfurt, an Silvester geht es wieder nach Marseille. Die Lufthansa streikt zum Glück gerade einmal nicht - so soll es sein ...

Ich bin sehr gespannt auf Marseille zu Weihnachten, viel wärmer als hier im Moment kann es da unten am Mittelmeer ja fast nicht sein, aber wir werden sehen. Ich hoffe, dass ich am Ende des Urlaubs wie immer mein ceterum censeo ablassen und sagen kann, dass es toll wahr.

Nächster Post dann aus Fronkreisch.

Montag, 14. Dezember 2015

Bouillabaisse

... eine spezielle Form der Fischsuppe, werden wir am Abend des 26. Dezember verspeisen. Ich habe gestern Abend einen Tisch für zwei Personen in einem angeblich ganz guten Restaurant in Marseille gebucht.

Der ganze Spaß ist mit 53 Euro pro Person ohne Vor-/Nachspeisen und ohne Getränke ganz offensichtlich nicht ganz billig, aber hey, wenn man mal in Marseille ist, muss man auch diese Spezialität mal mitnehmen ...

Wir sind immer noch nicht sicher, ob wir in zehn Tagen, am 24. Dezember, über die Schweiz fahren oder gleich nach Frankreich einreisen, das entscheiden wir wahrscheinlich spontan, wobei auch die Wettersituation eine Rolle mitspielen dürfte: Wenn die Alpen völlig verschneit sind, ergibt es vielleicht mehr Sinn, die Berge zu um- und an Saône und Rhône entlangzufahren.

Zeitlich spielt es komischerweise kaum eine Rolle, nur die Autobahngebühren in Frankreich würde ich persönlich gerne minimieren, zumal wir ja schon eine Schweizer Vignette haben. Schließlich möchte ich zur Bouillabaisse gerne ein Gläschen Wein oder so trinken können ...

In Marseille werden wir das Auto wahrscheinlich im Hotel stehen lassen (außer, wenn wir eine richtige Ausfahrt machen) und uns stattdessen mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie dem Bus, der U-Bahn und der Fähre durch die Stadt treiben lassen.

An Heiligabend und dem ersten Weihnachtsfeiertag müssen wir natürlich mal gucken, wo wir was zu essen kriegen, aber in Marseille wird es ja hoffentlich genug Muslime geben, die nicht so richtig darauf versessen sind, Weihnachten zu feiern. So'n schönes algerisches oder marokkanisches Essen an Heiligabend klingt doch auch gut - letztes Jahr in Algier war das durchaus genießbar ... (Aber auf "Last Christmas" verzichten wir bitte, liebe Marseillaiser Muslime!)

In Monaco war ich seit dem Jahr 2000 nicht mehr, vielleicht könnte man nach 15 Jahren mal wieder einen Abstecher dorthin machen. In zweieinhalb Stunden ist man von Marseille aus im zweitkleinsten Land der Welt. Das Casino da soll auch ganz schön sein ...

Samstag, 12. Dezember 2015

Doubleheader

In der amerikanischen Sportsprache spricht man von einem "Doubleheader", wenn etwa zwei Fußballspiele am gleichen Tag mit dem Abstand von wenigen Stunden am gleichen Ort ausgetragen werden.

Mein Doppelaufenthalt in Afrika im März ist also in gewisser Weise so ein Doubleheader, wenn ich kurz nacheinander den gleichen Kontinent besuche (in kleineren Maßstäben als "Kontinent" denke ich ja gar nicht mehr ...) und mich im Senegal, in Gambia, in Marokko und der Westsahara herumtreibe.

Möglicherweise kommt nächstes Jahr ein weiterer Doubleheader hinzu. Meine Arbeitskollegin, mit der ich schon das eine oder andere Mal über eine gemeinsame Mittelamerikareise gesprochen hatte und mit der ich ja in Amsterdam schon "geübt" habe, ob wir überhaupt miteinander klarkommen, hat mich neulich nochmal deswegen angesprochen. Könnte also wirklich was werden mit Mittelamerika im Mai und Kuba ein paar Wochen später ...

Nun müssen wir uns Anfang 2016 mal zusammensetzen und gucken, ob wir in den zwei Wochen, die uns da bleiben, wirklich alle der vier noch "offenen" mittelamerikanischen Länder, also Guatemala, El Salvador, Honduras und Belize, besuchen oder ob wir uns auf ein oder zwei Länder konzentrieren. Das wird auch davon abhängen, wie das mit den Flügen aussieht.

Am praktischsten wäre es natürlich, wenn man nach Guatemala einfliegen und aus Belize zurückfliegen würde. Mal sehen, ob das zu vernünftigen Preisen funktioniert ... Dann könnte man zwei, drei Tage in Guatemala, einen oder zwei in El Salvador, noch den einen oder anderen in Tegucigalpa und Copán machen und am Schluss eine Woche auf irgendeinem schönen Insel in Belize machen. Ohje, da läuft mir schon wieder das Wasser im Mund zusammen ...

Jetzt geht es aber in zwölf Tagen erst einmal in Richtung Südfrankreich. Ich freue mich so sehr auf ein paar freie Tage am Stück und auf Bouillabaisse und Marseille und in Südfrankreich unterwegs sein ... Und von Marseille nach Frankfurt und zurück zu fliegen, wird ganz bestimmt auch lustig ...