... dieses Jahr habe ich soeben verspeist, und ich stellte fest, dass selbst so ein Carlsberg ganz gut schmeckt, wenn es das erste (offizielle) Fassbier des Jahres ist ... Und nein, ich werde den Dealer des ersten bestenfalls semi-legalen Fassbieres dieses Jahr nicht verraten ...
Das Wochenende in Kaiserslautern war sooooooo schön (auf dem Weg dorthin hatte ich in Mannheim noch das dortige Schloss besucht), und das lag nicht am (reichlich fließenden) Alkohol, sondern einfach daran, dass es schön war, mal wieder mit anderen Menschen als den Kolleginnen und, ja, auch mit Menschen aus meinem "alten Leben" in Wiesbaden Kontakt zu haben. Dass die Freunde in Kaiserslautern den faulsten Gast der Welt mal wieder grandios bekocht haben, muss nicht extra erwähnt werden ... Und so bedüdelt wie am Sonntag bin ich - bei helllichtem Tag - wahrscheinlich noch nie in ein öffentliches Verkehrsmittel eingestiegen wie auf der Rückfahrt aus Kaiserslautern ... Oh Mann!
Am Montag sah ich durch einen (un)glücklichen Zufall, dass in einigen Ortschaften im Harz (in Sachsen-Anhalt) mit negativem Coronatest der Besuch einer Gaststätte möglich war. Also setzte ich mich zum Feierabend in die Stadtbahn, fuhr zum Hauptbahnhof, ließ mich testen und stieg dann - noch ohne Ergebnis - in den Zug in Richtung Goslar, denn dort musste ich nach Wernigerode umsteigen.
Ich fluchte unterwegs aus mehreren Gründen: Erstens kam das Testergebnis nicht bei, und zweitens sah ich da hinten, in der Richtung, in die ich fuhr, dunkle, ja schwarze Wolken - ich hoffte und bangte, in Goslar - inzwischen war das negative Testergebnis gekommen - stieg ich im Nieselregen um, in Wernigerode kam ich im Trockenen an, aber kaum war ich dort, fing es an zu schneien ...
Ich war gerade auf dem (an sich wunderschönen) Rathausplatz von Wernigerode angelangt, als ein veritabler Schneesturm einsetzte - und mir zwei Gaststätten buchstäblich vor der Nase zumachten. Es war zum Heulen (und das ist noch freundlich ausgedrückt), ich war so richtig, richtig, richtig bedient - und zu allem Überfluss trug meine Mutter, der ich mein Leid klagte, nicht unbedingt zu einer Verbesserung der Gesamtsituation bei, als ihre größte Sorge war, dass meine Schuhe nicht unter der Schneenässe leiden ...
Ein telefonisches Scharmützel zwischen Mutter und Sohn folgte, aber am Ende, naja, okay, am nächsten Morgen, vertrugen wir uns wieder, nachdem ich - sehr traurig, weil ich mich wirklich auf ein offenes Bier gefreut hatte - wieder in Hannover eingetrudelt war ...
Vorgestern und gestern war das Wetter in Hannover schon nicht gut (gestern guckte ich mit einem Ex-Kollegen Fußball, was meiner Stimmung angesichts des Ausscheidens von Borussia Dortmund auch nicht unbedingt zuträglich war), also nutzte ich heute die erste Gelegenheit, mal wieder auszubrechen - und es ging nach Lübeck ...
Der ICE nach Hamburg hatte Verspätung, der Regionalexpress nach Lübeck aber zum Glück auch, sodass ich nur wenige Minuten verspätet in Lübeck landete. So biergeil war ich, dass ich in den Bus in die falsche Richtung einstieg, was ich zum Glück sofort bemerkte, bei der nächsten Gelegenheit ausstieg und zurück zum ZOB watschelte. Dort erwischte ich im zweiten Anlauf den Bus zum Holstentorplatz, stieg dort aus, ging zügig (und, ob der verlorenen Minuten, ohne ein Foto des Holstentores zu machen) in Richtung der angestrebten Kneipe an der Obertrave ... und fing schon wieder an, am Universum zu zweifeln.
Die Kneipe, die ich angestrebt hatte und in der ich endlich mal Labskaus probieren wollte, hatte geschlossen - na super. Glücklicherweise war nebenan ein Italiener, aber gleich zwei Ober ignorierten mich geflissentlich. Jetzt war mir alles egal, ich stellte mich dem zweiten Ober in den Weg, der wies mir einen Platz zu (und kontrollierte niemals, ob ich mich tatsächlich per QR-Code angemeldet hatte) und ich bestellte ein Pils vom Fass.
Selten in meinem Leben schmeckte Carlsberg so gut (ich denke bei Carlsberg immer an mein Pub in Uganda und wie die einheimischen Angestellten dort das Sponsoring von Carlsberg zelebrierten), ich zischte den halben Liter weg wie sonstwas. Das zweite Bier war ein Duckstein, das ebenfalls schnell zerstört war, und zum Schluss wurde ich gierig und bestellte noch ein Weizen, damit ich die Bierkarte auch durch hatte.
Allerdings musste ich da wirklich Druckbetankung betreiben, denn wenige Minuten später fuhr mein Bus zurück zum Bahnhof, den ich erwischte (und auf dem Weg machte ich tatsächlich noch Fotos vom Holstentor) ... Jetzt sitze ich in der Regionalbahn nach Lüneburg, hoffe, dass ich da noch etwas zu essen kriege und vor allem den ICE nach Hannover erwische (Zeit genug müsste ich haben), sodass ich gegen ein Uhr im Bett landen dürfte ...
Oh Kinners, das war sooooo schön, da an der Obertrave zu sitzen und ein paar offene Bierchen zu schlürfen ... Macht die Außengastronomie auf, da passiert kaum etwas, und die Menschen sind glücklich ...
Mannheimer Schloss |
Wernigerode bei Schneefall |
A beer with a view |
Holstentor von der einen ... |
... und der anderen Seite |
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