Meine Länder

Meine Länder
Länder in dunkelgrün wurden bereits besucht,
Länder in hellgrün sind fest geplant,
Länder in orange sind in vorläufiger Planung für die nächsten zwölf Monate.

Mittwoch, 3. Juni 2015

Abschied

Leider müssen wir in wenigen Stunden Abschied nehmen von Bali. Es wurde mit jedem Tag schöner, sodass wir tatsächlich keinen einzigen Ausflug über die engen Grenzen des Touristenressorts und den unmittelbar danebengelegenen Touristenlokalen hinaus gemacht haben. Wir waren also, und das sage ich zerknirscht und mit voller Selbstverachtung, totale Strandtouristen ...

Wahrscheinlich wird jeder, der Bali wirklich kennt, die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und uns von den Tempeln und der Terrassenlandwirtschaft vorschwärmen, von der Gastfreundschaft der Menschen außerhalb der Touristenghettos (wobei die Leutchen im Hotel auch schon ziemlich gastfreundlich waren) und vom tollen authentischen Essen in Einheimischenlokalen. Ja, er tut das bestimmt zurecht. Aber der Strand war - wenn man sich daran gewöhnt, dass ab und zu eine Verpackung an einem vorbeischwimmt - einfach zu schön, das Essen auch in den Touristenlokalen war zu lecker, vor allem aber waren wir nach zwei Wochen intensiven Reisens einfach froh, mal ein paar Tage am Strand abzuhängen, ohne von einer U-Bahn in den nächsten Bus oder vom Taxi in die nächste Fähre zu hüpfen, ohne von immer neuen fantastischen Eindrücken überwältigt zu werden (der Eindruck vom Strand und der Poollandschaft hier im Hotel war auch ganz okay, würde ich sagen ...). Schön, lecker, toll, sehr entspannt war es hier auf alle Fälle.

Wenn ich so weitermache wie im Moment, habe ich ja die 207 Länder (oder wieviele es bis dahin auch sein mögen) früher voll als im zarten Alter von 80 Jahren, und wenn ich dann nochmal von vorne anfange, steht Bali - spätestens - zu der Zeit relativ weit oben der Liste. Versprochen.

Ich wachte gestern Morgen nicht ganz so glücklich auf, denn der Ober hatte uns zu drei Wodka-Lemon-Schnäpsen genötigt, und die taten mir - jedenfalls in Verbindung mit dem Bintang - nicht gut. Selten benötigte ich dringender Frühstück, um die ganzen kleinen Kätzchen aus meinem Kopf zu kriegen ...

Danach machten wir wieder eine Strandrunde mit anschließendem Poolbesuch, ich vernichtete auf der Liege die letzten drei Jerry Cottons, dazu speisten wir ein bisschen Schawarma (kein Vergleich zu Tel Aviv) und gingen abends - wider besseres Wissen - wieder in unsere Kneipe auf der Straße, die zum Touristendistrikt hinführt. Wir wurden wiedererkannt, aßen wieder recht lecker (Meeresfrüchtesalat auf Avocado, Rindfleisch nach balinesischer Art, balinesisches Tintenfischgeschnetzeltes), wurden wieder zu Schnäpsen genötigt und erreichten trotzdem erfolgreich wieder unser Hotel.

Wir müssen heute erst um 14 Uhr auschecken, sodass wir heute Morgen noch gemütlich frühstückten und uns nochmal ausgiebig im Meer dem Planschtum hingaben. Wir sind jetzt in den letzten Zügen des Kofferpackens und werden um 14 Uhr die Zimmer räumen. Um 16 Uhr werden wir abgeholt, um 19.15 Uhr geht unser Flieger zurück nach Singapur, wo wir um 22 Uhr ankommen und die letzte Nacht verbringen.

Morgen geht es dann um 21.20 Uhr singapurischer Zeit in Richtung Heimat, ehe wir am Freitag Morgen nach Zwischenstopp in Doha wieder in Zürich landen.

"Rindfleisch nach balinesischer Art" ist irgendwie ein Widerspruch, aber das stand wirklich so (ähnlich) auf der Karte. Indonesien ist ja ein größtenteils muslimisches Land, aber Bali selbst ist hinduistisch, sodass es hier durchaus üblich ist, Schweinefleisch zu essen, wohingegen Rindfleisch für Hindus ja an sich tabu ist. Für die Touristen wird aber fast alles gemacht, was die so haben wollen ... Gestern gab es auch Live-Musik in der Kneipe, und während sie die englischen Texte ganz gut hinbekommen, bleiben die wenigen deutschsprachigen Lieder, die sie singen, völlig unverständlich.

"Live-Musik" macht mich jetzt aber schon wieder wehmütig in Richtung Sydney, denn der letzte Abend dort mit der tollen Band passte so richtig ins Bild dieser wunderbaren Stadt. Aber ehe ich jetzt anfange mit einem Fazit, warte ich noch den Flug nach Singapur und den morgigen Tag dort ab; und vielleicht schreibe ich dann am Flughafen in Singapur noch eine erste Zusammenfassung. Cato hatte sein ceterum censeo, ich mein "Es war toll", das wird sich auch dieses Mal nicht ändern, wenn nicht in den letzten Stunden noch etwas Außergewöhnliches passiert ...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen