Meine Länder

Meine Länder
Länder in dunkelgrün wurden bereits besucht,
Länder in hellgrün sind fest geplant,
Länder in orange sind in vorläufiger Planung für die nächsten zwölf Monate.

Montag, 22. Juni 2015

Tulpen aus Amsterdam

Joa, eigentlich wollte ich nicht mehr so viel Kohle durch meine Kreditkarte blasen ...

Heute Abend saß ich mit einer Arbeitskollegin zusammen, und bei vierten Bierchen haben wir die Flüge von Frankfurt nach Amsterdam und zurück gebucht ...

Am Freitag, 7. August, fliegen wir spätnachmittags nach Amsterdam und am Sonntag, dem 9. August, abends wieder zurück.

Ich bin sehr gespannt auf die niederländische Hauptstadt, die ich noch überhaupt nicht kenne. B. hat mir schon angedroht, dass wir mit fietjes an den Grachten vorbei und sonstwo durch die Gegend fahren. Mal sehen, ob wir auch das eine oder andere Gebäck zu uns nehmen ...

Spontan ist meist am schönsten, und so hoffe ich, dass Amsterdam so toll wird wie meine anderen Besuche in Holland (und ja, ich weiß, dass die "Niederlande" und "Holland" nicht deckungsgleich sind ...).

Mittwoch, 10. Juni 2015

Ostasien

... hat es mir jetzt doch ein bisschen angetan, vor allen Dingen, weil man da schön visumfrei in der Gegend herumreisen kann.

Meine Ma und ich haben uns heute geeinigt, dass wir die Südostasientour, die wir für nächstes Frühjahr ins Auge gefasst hatten, auf 2017 verschieben. Daher sind Myanmar, Thailand und Kambodscha in der obigen Karte wieder grau eingefärbt.

Dafür sind jetzt neben Japan, Südkorea und Taiwan auch die Philippinen und Brunei orange eingefärbt. In alle fünf Länder kann man als Deutscher visumfrei einreisen, zwischen diesen fünf Ländern gibt es jede Menge preisgünstige Flüge, sodass es gut sein kann, dass ich nächstes Jahr da, sagen wir, drei Wochen in der Gegend herumfliege ...

Eine Arbeitskollegin hat sich heute spontan angeboten, da mitzufliegen, mal gucken, ob sie das dann wirklich macht oder ob ich mir noch jemand anderes suchen muss ...

Wenn ich schonmal da unten bin, könnte man ja vielleicht auch noch nach Osttimor, für das man seit zwei Wochen kein Visum (das man bisher bei Einreise bekam) mehr braucht, reisen, aber die Flüge von Brunei oder Manila nach Dili sind deutlich teurer als die Flüge zwischen den anderen Ländern. Mal sehen, wenn ich Anfang 2016 in die genauere Planung einsteige.

Als Zeitraum strebe ich jetzt erstmal das Frühjahr an, da ist ja auch Kirschblüte in Japan. Es hängt alles ein bisschen davon ab, wann die Aktuarprüfungen nächstes Jahr angesetzt werden. Dieses Jahr waren sie ja am Wochenende nach Himmelfahrt, das könnte nächstes Jahr ein bisschen zu früh sein. Auch hier gilt: mal abwarten ...

Wenn man drei Wochen unterwegs ist, hat man nach Adam Riese so etwa 21 Reisetage (wenn man Samstag hinfliegt und Samstag zurückfliegt), das hieße bei fünf Ländern pro Land etwas über vier Tage. In Brunei braucht man vielleicht nicht so viele Tage, sodass man da vielleicht noch einen oder zwei Tage irgendwo anders einlegen kann. Spontan würde ich die in Japan oder am Strand auf den Philippinen anhängen wollen, aber auch hier gilt, selbst wenn ich mich wiederhole: Wir werden sehen.

Vielleicht könnte das so aussehen:

Tag 1: Abflug in Deutschland
Tag 2: Ankunft in Japan
Tag 3-5: Tokio, Osaka, Kyoto
Tag 6: Tokio-Seoul
Tag 7-8: Seoul
Tag 9: Seoul-Taipei
Tag 10-11: Taipei
Tag 12: Taipei-Brunei
Tag 13: Brunei
Tag 14: Brunei-Manila
Tag 15-16: Manila
Tag 17-19: Strandtage auf den Philippinen
Tag 20: Manila-Tokio
Tag 21: Heimflug nach Deutschland
Klingt gut, oder?

Ich habe ja in den letzten Jahren oft versucht, so ein bisschen zu clustern und auf einer Tour von mehreren Ländern einen Eindruck zu gewinnen. Das wird, wie man auf der letzten Tour gesehen hat und bei der Reiseplanung für 2016 oben auch sieht, noch einige Zeit so bleiben.

Neben der für 2017 geplanten Myanmar-Thailand-Kamboscha-Kombination (an die man ja womöglich auch nach Laos und Vietnam - allerdings braucht man hier ein vorher beantragtes Visum - anhängen könnte), gibt es relativ naheliegend einen Cluster in Mittelamerika mit Belize, Guatemala, El Salvador und Honduras. Ein bisschen weiter südlich könnte man Ecuador und Kolumbien vielleicht mit Venezuela kombinieren, oder man verbindet Venezuela mit Guyana und Suriname.

In Afrika ist das mit dem Clustern alles so ein bisschen schwierig, weil man da für unfassbar viele Länder vorher beantragte Visa benötigt. Es wird mir wahrscheinlich für immer ein Rätsel bleiben, wieso Länder, die durchaus touristisches Potenzial haben und die von westlichen Touristen wirklich nichts zu befürchten haben, potenzielle Geldausgeber nicht mit offeneren Armen empfangen. Klar, es ist ihre Entscheidung, aber es ist dann halt auch meine Entscheidung, den Besuch dort ein wenig zurückzustellen.

Was in Afrika aber funktionieren könnte, ist diese Tour, die ich seit vielen Jahren im Auge habe und die in ihrer Langform von Windhuk in Namibia über den Chobe-Nationalpark in Botswana und die Victoriafälle in Sambia und Simbabwe nach Malawi führt. Das sind nämlich alles Länder, für die man kein Visum braucht als Deutscher (Namibia, Botswana, Malawi) oder wo man das Visum wenigstens bei Einreise bekommt (Sambia, Simbabwe).

Man sieht: Es sind noch genügend Länder und Touren übrig bis zum Land 207 ...

Samstag, 6. Juni 2015

Bi iis do

Unsere Abholung auf Bali kam sogar zu früh, sodass wir deutlich zu früh am Flughafen waren. Unser Check-in war in Reihe B ausgewiesen, auch wenn uns zwei übereifrige Security-Fritzen auf Reihe D hinwiesen, woraufhin ich ihnen auf dem doofen Bildschirm zeigte, dass dort "B" stand. (Kurz vor Check-in-Öffnung wurde das dann auf "D" umgestellt, Helden!) Auch stand am Eingang zum Check-in-Bereich einer, der die Tickets sehen wollte, also zeigte ich ihm die Buchungsbestätigung auf dem Handy, er fragte: "For two?", ich sagte: "Yes", und durch waren wir. Völlig sinnbefreit das Ganze.

Den Check-in überstanden wir mit 19,9 und 19,6 Kilogramm (der Rest war Handgepäck), ehe wir nach Bezahlung der Flughafenbenutzungsgebühr ausreisten und durch die Sicherheitskontrolle gingen. Passend zur Art unseres Aufenthalts auf Bali gab es am Flughafen Pizza und einen Burger, das hat sogar ganz lecker geschmeckt. Am Gate stand nochmal so einer, der angeblich das Gepäck untersuchen sollte, der guckte mal kurz rein. Völlig sinnlos. Leute, entweder macht ihr die Sachen richtig oder ihr belästigt die Touristen nicht. Zweimal das gleiche Gepäck zu kontrollieren, tut mir leid, ist völlig bekloppt.

Der zweieinhalbstündige Flug war trotz dauerbrüllender Kinder okay (Memo an mich: Wenn ich jeweils Kinder zu betreuen habe, keine Flüge, solange die den Druckausgleich nicht ohne Gebrüll hinbekommen), danach ging es mit dem Taxi ins Hotel.

Das Hotel hatte ein interessantes Konzept: Toilette und Dusche befinden sich zwar unter dem Dach, aber ohne Fenster von der Straße abgetrennt (es gibt einen Duschvorhang, damit man sich nicht in der fine city Singapur eine Strafe wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses einhandelt). Das Ganze ist nur nicht so richtig angenehm, weil es natürlich für den Bereich auch keine Klimaanlage gibt (die für den Raum war bei unserer Ankunft auch aus, und der Raum war saumäßig heiß). Schwitzend auf der Toilette zu sitzen, da gibt es angenehmere Erfahrungen als die. Interessantes Konzept also, funktioniert nur nicht richtig. Und teuer war's auch noch, was wohl weniger am Konzept, als an den aktuell in Singapur stattfindenden Südostasien-Spielen liegen dürfte ...

Am nächsten Morgen (in der Nacht kam die Klimaanlage dann besser auf Touren) gingen wir frühstücken: Es gab die Auswahl zwischen zwei Lokalen, eines eher einheimisch, eines - gegen Zuzahlung - eher europäisch, und da entschieden wir uns einfach mal für europäisch, weil diese runny eggs nicht so ganz mein Geschmack sind.

Danach ging es zum Auschecken ins Hotel und dann nach Hinterlassen des Gepäcks noch einmal in die Stadt: Wir machten Chinatown unsicher, gingen wieder ins Maxwell Food Centre und aßen dort noch einmal ein paar Kleinigkeiten (das Maxwell Food Centre haben wir so ins Herz geschlossen, dass Uli, als sie von ihm redete, bi iis do - also "bei uns dort" - sagte, so heimisch fühlten wir uns da schon ...). Souvenirs erstanden wir keine (Kitsch as Kitsch can ...) und so fuhren wir zwecks Überbrückung der Zeit und der Hitze nochmal ins Casino, machten aus 40 Dollar 50 Dollar und legten die dann in unserer Stammkneipe, dem Blu Jaz in Bugis, gewinnbringend in Bier, Wein und Pommes an.

So langsam wurde es dann Zeit zum Aufbruch, wir fuhren im Bus zurück, holten unser Gepäck und fuhren dann mit der U-Bahn zum Flughafen. Wir konnten bald einchecken, ich fuhr zum Duschen ins Terminal 1 - sehr schön, auch wenn sie die Schlüssel erst herausgeben sollten, wenn die Dusche wieder hergerichtet ist ... - und traf dann Uli am Gate. Wir ließen noch eine Tourismusbefragung über uns ergehen (diesmal waren Antworten von Deutschen begehrter ...) und gingen dann an Bord der Maschine nach Doha.

Joa, ich guckte drei Filme (u. a. "The Grand Budapest Hotel" auf Empfehlung eines Arbeitskollegen) und dann waren die siebeneinhalb Stunden eigentlich auch schon fast um. Wir kamen etwas verspätet in Doha an und gingen dann schnelleren Schrittes vom einen Ende zum Flughafen durch die Sicherheitskontrolle (wo ich zu Ulis Überraschung eine Dame, die sich vorbeidrängeln wollte, etwas unsanft zurückpfiff - ich sehe ja ein, wenn man zum Gate muss, aber wir mussten auch zügig zum Gate ...) zum anderen Ende des Flughafens. Natürlich hatten wir noch jede Menge Zeit, trafen im Flieger dann noch zwei Schweizer Freunde, die von den Malediven kamen, und hatten Glück, weil neben uns der Platz jeweils frei war. Ich hatte sogar ganz großes Glück, denn ich hatte neben mir sogar zwei freie Plätze im Mittelblock, sodass ich mich - umrahmt von "Stirb langsam" - mal zweieinhalb Stunden mehr oder weniger flach hinlegen konnte. Schön.

Kurz vor der Einreise kam ein Einspielfilmchen bezüglich der Einreise in die EU, was angesichts unserer Landung in Zürich die im Flieger sitzenden Schweizer sehr erfreut haben durfte, dann war bei der Einreise noch ein Drittausländer vor uns, der nicht lesen konnte (sonst hätte er die EU-EEA-CH-Anzeige über die Passkontrolle gelesen ...) und den ganzen Verkehr aufhielt, aber unser Gepäck war sowieso noch nicht da, sodass wir da noch ein bisschen warten mussten.

Wir wurden in Kompaniestärke von unseren Müttern und ein paar Freundinnen von Uli empfangen, standen mitten im Ausgang und tranken Sekt. Mädels ...

Im Schwarzwald setzten wir uns auf Mutters Balkon und gingen danach schön essen. So ein Steaklein bi iis do in der Germania ist schon was Feines ... Um 16.30 Uhr gab ich den Kampf gegen die Müdigkeit auf, was ich damit bezahle, dass ich jetzt seit 4 Uhr auf dem Bett sitze und allerlei Blog-Schreibe- und Statistik-Gedöns-Arbeit auf meinen diversen "Wo war ich?"-Listen nachpflege.

Ceterum censeo, achso, ne: Es war toll, wie immer. Singapur ist beeindruckend, von der kulturellen Dichte, von den Essensmöglichkeiten, von der Skyline, aber leider auch von der Hitze und Luftfeuchtigkeit her. Leute, stellt mal bitte die Dampfsauna ab, wenn (when, nicht if, inschallah) ich das nächste Mal komme, okay? Kuala Lumpur ist irgendwie same, same but different, ein bisschen wie Singapur, aber alles eine Nummer kleiner (bis auf die Petronas Towers), auch ein klitzekleines bisschen kühler. Doch, da kann man sicherlich nochmal irgendwann ein, zwei weitere Tage verbringen, zumal unser Hotel dort wirklich toll war.

Bali. Ach, Bali. Zu Bali habe ich mich im letzten Eintrag hoffentlich ausreichend zerknirscht gezeigt: Der Strand jedenfalls war sehr schön, das Essen war auch sehr lecker. Mehr haben wir nicht gesehen ...

Was vergessen? Wie? So eine Kleinstadt down under? Also gut: SITA ist nicht nur ein Flughafen-IT-Unternehmen, sondern auch eine Abkürzung für meine nunmehr drei Favoritenstädte auf diesem Planeten: Sydney, Istanbul, Tel Aviv (ohne besondere Reihenfolge). Sydney ist soooo toll, dass ich jedes Mal in den letzten Tagen, wenn ich an Sydney zurückgedacht habe, Pipi in die Augen bekommen habe vor ... - ja, was eigentlich? Heimweh kann es schlecht sein, dann wird es wohl Fernweh - und zwar der übleren Sorte - sein. Oper, Brücke, Skyline, Fährefahren, Manly, Aussie Rules, Blue Mountains, Wale, Bondi, Olympic Park, Kolsch im "4 Pines", Liveband im "Bourbon", Three Sisters, Rugby - Sydney (und Umgebung) hat mich umgehauen, aber so richtig heftig. Wenn ich nächstes Jahr wirklich meine Ostasientour mache (Tokio, Seoul, Taipei, inzwischen überlege ich auch wegen Manila und Brunei), da könnte man doch sicher irgendwo einen Billigflug nach Sydney mitabstauben, oder? Will wieder zurück. Bald. Sehr bald. So toll.

Happahappa war überall lecker: Highlights in Singapur waren der Sushi-Salat im Maxwell Food Centre, aber auch das Katong Laksa weiter im Osten, die Satay-Spieße in dem Food Centre mit Blick aufs Meer und das Garlic Naan in Little India. In Sydney sind das Bourbon und das 4 Pines auch essenstechnisch empfehlenswert, wobei das 4 Pines solide-lecker ist und das Bourbon einen besonderen Geschmack in vermeintlich bekannte Gerichte bringt: vom Frühstück bis zum Abendessen toll, egal ob es ein klassischer Burger ist oder das Lachssteak. Fish and Chips kriegen die Australier aber auch hin, selbst am Bondi Beach. In Kuala Lumpur haben wir zwei sehr gegensätzliche Foodcourts ausprobiert, ein versteckt gelegenes bei uns in der Nähe, eines in einem Innenstadt-Einkaufstempel der Luxusklasse: Lecker und bezahlbar war es in beiden (selbst, wenn man nicht aufpasst und Doofensteuer zahlt ...), egal, ob man nun Malayisch oder Indisch isst. Und über Fisch und Meeresfrüchte auf Bali müssen wir ohnehin nicht reden.

Das Tiger Beer in Singapur ist es sehr solides Pils, das man wirklich gut trinken kann. Man schmeckt etwas und hat trotzdem keine Nachwehen. Daher haben wir das Tiger Beer in Singapur fast ausschließlich und in Malaysia auch öfter getrunken. Das Bali Hai - oder wie das heißt - stammt erstens nicht von Bali und ist zweitens scheußlich, während man sich mit dem Bintang abfinden kann. Begeistert bin ich davon nicht, aber man muss es nicht ausspucken, wenn man versehentlich oder vorsätzlich einen Schluck davon trinkt. Aber jede nicht traditionell biertrinkende Region hat es halt nach Sydney schwer, wo du eine Riesenauswahl verschiedenster Biere hast, viele Kleinbrauereien, die auch mal was ausprobieren, was vielleicht nicht immer (aber oft) eine Offenbarung ist, in jedem Fall jedoch interessante Geschmackskombinationen birgt. Es ist ein Unterschied, ob du die Auswahl zwischen zwei mehr oder weniger laffen Pilsmarken hast, die dann womöglich noch aus der Flasche kommen, oder ob du zwischen Stout vom Fass, Bitter vom Fass, Hefeweizen vom Fass, Pale Ale vom Fass, Cider vom Fass und noch zwei, drei anderen Fassbieren, die jeweils in Kleinstmengen gebraut worden sind, wählen kannst.

Wiederkommen? Singapur ja, schon allein, weil Singapur das Tor nach Südostasien und Ozeanien ist, da würde selbst, wenn ich die Stadt hassen würde, kaum ein Weg daran vorbeiführen. Es ist halt ein bisschen heiß, aber es gibt ja Klimaanlagen und Duschen (teilweise sogar mit abnehmbarem Duschkopf!). Kuala Lumpur, ja, Kuala Lumpur haben wir ein bisschen sehr im Schweinsgalopp angeguckt, da kann man am Anfang oder Ende einer Tour sicherlich nochmal ein, zwei Tage verbringen. Bali ohne jeden Zweifel, am Strand liegen, aber dann auch mal durch die Gegend fahren und sich umgucken. Und über Sydney müssen wir nicht reden.

Schön war es, wie fast immer. Und die Hitze in Singapur war vielleicht ein bisschen Training für die trockenere Hitze, die mich in sechs Wochen in Rom erwartet. In Rom war ich schon lange nicht mehr (richtig), das wird mal wieder Zeit, und ich glaube, das wird schön.

Zum Abschluss noch das Tsunami-Fluchtschild aus dem Hotel auf Bali:

Over and out aus Nr. 99, 100, 101 und 102 ...

Mittwoch, 3. Juni 2015

Abschied

Leider müssen wir in wenigen Stunden Abschied nehmen von Bali. Es wurde mit jedem Tag schöner, sodass wir tatsächlich keinen einzigen Ausflug über die engen Grenzen des Touristenressorts und den unmittelbar danebengelegenen Touristenlokalen hinaus gemacht haben. Wir waren also, und das sage ich zerknirscht und mit voller Selbstverachtung, totale Strandtouristen ...

Wahrscheinlich wird jeder, der Bali wirklich kennt, die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und uns von den Tempeln und der Terrassenlandwirtschaft vorschwärmen, von der Gastfreundschaft der Menschen außerhalb der Touristenghettos (wobei die Leutchen im Hotel auch schon ziemlich gastfreundlich waren) und vom tollen authentischen Essen in Einheimischenlokalen. Ja, er tut das bestimmt zurecht. Aber der Strand war - wenn man sich daran gewöhnt, dass ab und zu eine Verpackung an einem vorbeischwimmt - einfach zu schön, das Essen auch in den Touristenlokalen war zu lecker, vor allem aber waren wir nach zwei Wochen intensiven Reisens einfach froh, mal ein paar Tage am Strand abzuhängen, ohne von einer U-Bahn in den nächsten Bus oder vom Taxi in die nächste Fähre zu hüpfen, ohne von immer neuen fantastischen Eindrücken überwältigt zu werden (der Eindruck vom Strand und der Poollandschaft hier im Hotel war auch ganz okay, würde ich sagen ...). Schön, lecker, toll, sehr entspannt war es hier auf alle Fälle.

Wenn ich so weitermache wie im Moment, habe ich ja die 207 Länder (oder wieviele es bis dahin auch sein mögen) früher voll als im zarten Alter von 80 Jahren, und wenn ich dann nochmal von vorne anfange, steht Bali - spätestens - zu der Zeit relativ weit oben der Liste. Versprochen.

Ich wachte gestern Morgen nicht ganz so glücklich auf, denn der Ober hatte uns zu drei Wodka-Lemon-Schnäpsen genötigt, und die taten mir - jedenfalls in Verbindung mit dem Bintang - nicht gut. Selten benötigte ich dringender Frühstück, um die ganzen kleinen Kätzchen aus meinem Kopf zu kriegen ...

Danach machten wir wieder eine Strandrunde mit anschließendem Poolbesuch, ich vernichtete auf der Liege die letzten drei Jerry Cottons, dazu speisten wir ein bisschen Schawarma (kein Vergleich zu Tel Aviv) und gingen abends - wider besseres Wissen - wieder in unsere Kneipe auf der Straße, die zum Touristendistrikt hinführt. Wir wurden wiedererkannt, aßen wieder recht lecker (Meeresfrüchtesalat auf Avocado, Rindfleisch nach balinesischer Art, balinesisches Tintenfischgeschnetzeltes), wurden wieder zu Schnäpsen genötigt und erreichten trotzdem erfolgreich wieder unser Hotel.

Wir müssen heute erst um 14 Uhr auschecken, sodass wir heute Morgen noch gemütlich frühstückten und uns nochmal ausgiebig im Meer dem Planschtum hingaben. Wir sind jetzt in den letzten Zügen des Kofferpackens und werden um 14 Uhr die Zimmer räumen. Um 16 Uhr werden wir abgeholt, um 19.15 Uhr geht unser Flieger zurück nach Singapur, wo wir um 22 Uhr ankommen und die letzte Nacht verbringen.

Morgen geht es dann um 21.20 Uhr singapurischer Zeit in Richtung Heimat, ehe wir am Freitag Morgen nach Zwischenstopp in Doha wieder in Zürich landen.

"Rindfleisch nach balinesischer Art" ist irgendwie ein Widerspruch, aber das stand wirklich so (ähnlich) auf der Karte. Indonesien ist ja ein größtenteils muslimisches Land, aber Bali selbst ist hinduistisch, sodass es hier durchaus üblich ist, Schweinefleisch zu essen, wohingegen Rindfleisch für Hindus ja an sich tabu ist. Für die Touristen wird aber fast alles gemacht, was die so haben wollen ... Gestern gab es auch Live-Musik in der Kneipe, und während sie die englischen Texte ganz gut hinbekommen, bleiben die wenigen deutschsprachigen Lieder, die sie singen, völlig unverständlich.

"Live-Musik" macht mich jetzt aber schon wieder wehmütig in Richtung Sydney, denn der letzte Abend dort mit der tollen Band passte so richtig ins Bild dieser wunderbaren Stadt. Aber ehe ich jetzt anfange mit einem Fazit, warte ich noch den Flug nach Singapur und den morgigen Tag dort ab; und vielleicht schreibe ich dann am Flughafen in Singapur noch eine erste Zusammenfassung. Cato hatte sein ceterum censeo, ich mein "Es war toll", das wird sich auch dieses Mal nicht ändern, wenn nicht in den letzten Stunden noch etwas Außergewöhnliches passiert ...

Montag, 1. Juni 2015

Bezeichnend

... war es, dass unser Ober heute nicht nur "Prost" und "Zum Wohl" als deutsche Sprichworte kannte, sondern auch "Nich' lang schnacken, Kopf in'n Nacken" und "Zur Mitte, zur Titte, zum Sack, zackzack". Die Gaststätte - außerhalb des unmittelbaren Touristenviertels -, die wir heute frequentierten, war wohl in der Vergangenheit von Deutschen nicht wirklich verschont geblieben. Selbst die Kellnerinnen wussten, "einer geht noch rein". Na dann ...

Ansonsten war heute ein sehr entspannter Urlaubstag: Schwimmengehen, danach Frühstück mit süßen Grenadillas, Sternfrucht, Schlangenfrucht, gelben Wassermelonen (okay, Spiegelei mit Speck war auch dabei ...), aufs Zimmer, bisschen im Touristen-Nippes-Viertel gucken gehen, Jerry Cotton lesen, wieder schwimmen, wieder aufs Zimmer, nochmal schwimmen, duschen, essen gehen.

Das Essen war lecker - Thunfischsteak für Uli, Tintenfisch mit Fischpaste gefüllt für mich, dazu Wein und Bier (im dritten Versuch kann man das "Bintang" vielleicht doch trinken), joa, war schön heute.

Jetzt geht es ins Bett, morgen ist der letzte volle Tag, was sehr schade ist. Aber dafür werden wir den nochmal richtig genießen.

Sorry, dass die Berichte jetzt nicht mehr unbedingt so superreichhaltig sind, jetzt wird eben wirklich Urlaub gemacht.