Ohje, jetzt fange ich schon an, die zweite französische Überschrift in Folge zu schreiben ...
Nach einem notwendigen Frühstück (das siebte Bier hätte ich mir vielleicht doch verkneifen sollen; meiner Ma ging es blendend) fuhren wir in Richtung Heimat.
Wir hatten schon vor Wochen überlegt, ob wir auf der Heimfahrt einen kurzen Zwischenstopp in Verdun machen; und so entschieden wir uns mehr oder weniger spontan, tatsächlich in die Richtung abzubiegen. Verdun ist eigentlich ein kleines Städtchen mit ein bisschen Industrie und viel hügeligem Land drumherum. Das Friedenszentrum interessierte uns nicht so richtig, zumal eh mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit geschlossen war. So begaben wir Kriegstouristen uns in Richtung der champs de bataille. Am Beinhaus von Douaumont vorbei fuhren wir zum Fort Douaument. Wir waren praktisch allein, was auch daran gelegen haben mag, dass das Innere des Forts um diese Jahreszeit nicht zugänglich ist. Die Außenanlagen sind aber durchaus beeindruckend, weil man nach 100 Jahren noch die Granattrichter deutlich erkennen kann. Dass auch das Fort trotz massiven Beschusses noch ganz gut steht, ist ebenfalls kaum glaublich.
Für mich am unfassbarsten war jedoch, dass hier - am Schauplatz einer der blutigsten Schlachten des Ersten Weltkrieges - eine französische, eine europäische und eine deutsche Flagge Seit an Seit im Wind wehen. Das hätte sich damals sicher kein Franzose und kein Deutscher träumen lassen; und jeder, der heute mal an der Europäischen Union herumzumäkeln hat, sollte sich dieses Bild mal angucken und gegebenenfalls die Klappe halten.
Auch wenn das Beinhaus ein paar Kilometer weiter ebenfalls geschlossen war, ist der davor gelegene Soldatenfriedhof mit etlichen tausenden Gefallenen (Franzosen) in seiner klassischen Ästhetik irgendwie, naja, fast schön.
Nach einem kurzen Spaziergang über den Friedhof, der auch eine muslimische Abteilung beinhaltet, fuhren wir in Richtung Schlachtfelder der Argonne, verfuhren uns ein wenig in der wunderbaren Hügellandschaft, kamen an einem amerikanischen und einem deutschen Soldatenfriedhof vorbei, und dann, naja, dann entschieden wir uns zur Heimfahrt.
Das "Problem" war, dass wir nun schon so nah an der belgischen Grenze waren, dass die schnellste Route nach Wiesbaden durch Belgien und Luxemburg führte. Wieder mal ein 1. Januar mit vier Ländern: Es gibt Schlimmeres ...
So, jetzt kommt wieder mein gefürchtetes Fazit, zum Mitsprechen: Es war toll - mal wieder. Was ich immer in den letzten Tagen erwähnen wollte, jetzt schaffe ich es endlich: Ich bin sehr begeistert von Frankreich. Auch dass die Franzosen so bereit (und in der Lage) sind, Englisch zu sprechen, hat mich sehr angenehm überrascht.
Gegessen haben wir überall gut, selbst im Ibis in Châlons-en-Champagne, erst recht in Saint Malo im Lion d'Or und in Cancale. Aber auch im La Flambée in Dol-de-Bretagne und in Reims in der französischen Bierkneipe Les 3 Brasseurs war es sehr, sehr lecker.
Jersey war ebenfalls toll: Das Essen im Dix-Neuf in Saint Helier und in der Oyster Box in St Brelade's Bay war super.
Klar, billig war's nirgends (außer den Austern to go am Hafen von Cancale ...), aber das Preis-Leistungs-Verhältnis war trotzdem sehr in Ordnung.
Mit den französischen Hotelketten waren wir sehr zufrieden; es war eher Zufall, dass wir in Frankreich fast immer im Ibis wohnten, aber in Zukunft könnte es sein, dass das nicht mehr Zufall bleibt. Das Ibis in Saint Malo und das Grand Jersey in Saint Helier waren natürlich toll, in Saint Malo mit dem tollen Meerblick, in Saint Helier mit dem seitlichen Meerblick und dem Spa, das wir zweimal genutzt haben.
Mein Lieblingsort ist aber La Corbière gewesen, der Leuchtturm im Südosten von Jersey. Das Spiel der Naturgewalten, bei dem die Flut den Damm überspült, über den man bei Ebbe zum Leuchtturm spazieren kann, war sehr faszinierend.
Mal sehen, wo es mich - außer nach Istanbul und nach Südamerika - dieses Jahr hinzieht ... Ich freue mich auch dieses Jahr aufs Reisen.
Pont de la Normandie |
Nach einem notwendigen Frühstück (das siebte Bier hätte ich mir vielleicht doch verkneifen sollen; meiner Ma ging es blendend) fuhren wir in Richtung Heimat.
Wir hatten schon vor Wochen überlegt, ob wir auf der Heimfahrt einen kurzen Zwischenstopp in Verdun machen; und so entschieden wir uns mehr oder weniger spontan, tatsächlich in die Richtung abzubiegen. Verdun ist eigentlich ein kleines Städtchen mit ein bisschen Industrie und viel hügeligem Land drumherum. Das Friedenszentrum interessierte uns nicht so richtig, zumal eh mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit geschlossen war. So begaben wir Kriegstouristen uns in Richtung der champs de bataille. Am Beinhaus von Douaumont vorbei fuhren wir zum Fort Douaument. Wir waren praktisch allein, was auch daran gelegen haben mag, dass das Innere des Forts um diese Jahreszeit nicht zugänglich ist. Die Außenanlagen sind aber durchaus beeindruckend, weil man nach 100 Jahren noch die Granattrichter deutlich erkennen kann. Dass auch das Fort trotz massiven Beschusses noch ganz gut steht, ist ebenfalls kaum glaublich.
Kathedrale von Reims |
Auch wenn das Beinhaus ein paar Kilometer weiter ebenfalls geschlossen war, ist der davor gelegene Soldatenfriedhof mit etlichen tausenden Gefallenen (Franzosen) in seiner klassischen Ästhetik irgendwie, naja, fast schön.
Nach einem kurzen Spaziergang über den Friedhof, der auch eine muslimische Abteilung beinhaltet, fuhren wir in Richtung Schlachtfelder der Argonne, verfuhren uns ein wenig in der wunderbaren Hügellandschaft, kamen an einem amerikanischen und einem deutschen Soldatenfriedhof vorbei, und dann, naja, dann entschieden wir uns zur Heimfahrt.
Moderne Kirchenfenster in Reims |
So, jetzt kommt wieder mein gefürchtetes Fazit, zum Mitsprechen: Es war toll - mal wieder. Was ich immer in den letzten Tagen erwähnen wollte, jetzt schaffe ich es endlich: Ich bin sehr begeistert von Frankreich. Auch dass die Franzosen so bereit (und in der Lage) sind, Englisch zu sprechen, hat mich sehr angenehm überrascht.
Gegessen haben wir überall gut, selbst im Ibis in Châlons-en-Champagne, erst recht in Saint Malo im Lion d'Or und in Cancale. Aber auch im La Flambée in Dol-de-Bretagne und in Reims in der französischen Bierkneipe Les 3 Brasseurs war es sehr, sehr lecker.
Jersey war ebenfalls toll: Das Essen im Dix-Neuf in Saint Helier und in der Oyster Box in St Brelade's Bay war super.
Fort Douaumont |
Mit den französischen Hotelketten waren wir sehr zufrieden; es war eher Zufall, dass wir in Frankreich fast immer im Ibis wohnten, aber in Zukunft könnte es sein, dass das nicht mehr Zufall bleibt. Das Ibis in Saint Malo und das Grand Jersey in Saint Helier waren natürlich toll, in Saint Malo mit dem tollen Meerblick, in Saint Helier mit dem seitlichen Meerblick und dem Spa, das wir zweimal genutzt haben.
Friedhof von Verdun |
Mal sehen, wo es mich - außer nach Istanbul und nach Südamerika - dieses Jahr hinzieht ... Ich freue mich auch dieses Jahr aufs Reisen.
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