Gelegentlich haut meine Ma Sprücher aus, dass ich selbst dann lachen muss, wenn ich gar nicht dabei war ...
Achso, und ich muss das Zitat meines Kollegen von gestern korrigieren. Er klärte mich über Facebook darüber auf, dass der Terminus technicus "gestörtes Kind" heißt. Sorry für das Falschzitat ...
Ich kam am Silvestermorgen einigermaßen aus dem Bett, auch wenn das alte (Arbeits-)Jahr im Sherry & Port angemessen verabschiedet worden war, und saß im Bus um 6.59 Uhr zum Hauptbahnhof. Gegen 7.45 Uhr war ich am Flughafen, die Sicherheitskontrolle ging schnell, auch wenn die Kontrolleure heute (noch?) humorloser als sonst waren, und schon saß ich am Gate. Wir verließen pünktlich die Parkposition und um 10.15 Uhr waren wir tatsächlich in Marseille gelandet. Wieder ging es durch die Passkontrolle (den Wutanfall über die französischen Behörden erspare ich mir heute).
Das Busticket war schnell gekauft, danach führte ich unabsichtlich einen Mann in die Irre, der mit irgendwas mit "St-Charles", also dem Bahnhof von Marseille fragte, der Ziel unseres Busses war. Ich brachte alle Französischkenntnisse auf, die mir zur Verfügung standen, und sagte: "Oui, ici." ("Ja, hier."). Leider hatte er mich nach der Verkaufsstation der Bustickets gefragt und - glücklicherweise - an meiner Antwort gemerkt, dass ich nur - haha, unbeabsichtigtes Monsterwortspiel - "Bahnhof" verstanden hatte ... Übel nahm er es mir nicht.
Ich kam an im Hotel, nachdem ich in die Métro und den Bus Nr. 44 umgestiegen und an den altbekannten Haltestellen wie dem "Lycée Daumier" vorbeigefahren war (ich sah auch einen älteren Herrn wieder, der offenbar regelmäßig die 44 benutzt ...). Meine Ma war nicht perdu gegangen, sodass wir uns in der Hotellobby begrüßten. Es standen noch irgendwelche T-Shirts und Longdrinks auf der Zimmerrechnung, die meine Ma aber schon wegverhandelt hatte. Dabei hatte sie ihre ganze Zettelwirtschaft mit Belegen ausgepackt und den in der Überschrift zitierten Spruch gebracht. Ich kann mir vorstellen, dass da allgemeines Gelächter in der Rezeption herrschte ...
Wir hatten noch viel Zeit bis zu unserer Silvestereinladung; so fuhren aus dem Hotel heraus und noch einmal an der Corniche vorbei, ehe wir nach einer mittelprächtigen und nur halbwegs freiwilligen Stadtrundfahrt in Marseille auf die Autofahrt in Richtung Cannes/Nizza/Monaco kamen. Vorweg: In Monaco waren wir nicht. Wir fuhren in Cannes von der Autobahn, verfuhren uns zunächst, kamen dann in Cannes in Richtung Croisette und fuhren am Meer entlang. In Antibes entdeckten wir einen Libanesen mit tollem Blick aufs Meer und - noch wichtiger - durchgehender Küche (es war schon 15 Uhr), bei dem wie eine arabisch-mediterrane Kleinigkeit aßen.
Zurückmarschmarsch in Richtung Aix-en-Provence. Gegen 18.45 Uhr kamen wir ins Örtchen, in dem wir eingeladen waren, schauten schon einmal, ob wir den Weg zu unseren Gastgebern finden (die mussten noch arbeiten), und fuhren dann die wenigen Minuten zurück ins Dörfchen. Dort hatten wir zwei Bars gesehen, und in die eine stolperten wir.
Zunächst wurden wir kritisch beäugt von den Einheimischen, von denen etliche schon, nunja, im Rheinland würde man sagen, "einen gesoopen hatten" (oder auch zwei, drei, vier ...). Einer sprang laut schreiend von der Theke und riss dabei einen Teil der Lichterkette herunter, aber alle lachten - uns eingeschlossen. Plötzlich spielte der Wirt die Marseillaise, und naja, man steht halt auf, wenn im Gastland die Nationalhymne gespielt wird. Wir wurden gefragt, wo wir herkamen; auf unsere Antwort hin wurde die deutsche Hymne gespielt. Am Ende lud uns ein Franzose noch zu einem Getränk ein, weil es sein "Herz berührt" habe, als wir bei seiner Nationalhymne aufgestanden waren. Alles richtig gemacht, würde ich sagen ... (Außer, dass mein Handy-Akku dann irgendwann versagte und ich nicht mehr mit unserer Gastgeberin kommunizieren konnte ...)
Wir fanden unsere Gastgeber dann doch erst auf den dritten Hieb und mit Taschenlampen-Unterstützung des gastgebenden Monsieurs, die Begrüßung - ich hatte die Leutchen schon ein, zwei Jahre nicht gesehen - war toll.
Und dann, liebe Leute, ging das Gelage los: Wir waren zu siebt (plus Kind), aber das Essen hätte für eine Polizei-Hundertschaft nach einem Großeinsatz gereicht. Es gab Seeigel (hatte meine Ma schon am Montag probiert und geschwärmt, schmeckt - auf den zweiten Bissen - wirklich sehr lecker), Austern, Carpaccio, Foie gras, Langustencocktail, Lachs. Und das war erst die Vorspeise! Danach - ich war schon völlig gesättigt - kam auf einmal ein Riesenhuhn auf den Tisch, von dem jeder natürlich auch noch eine Portion bekam, mit leckerer Soße. Es war toll. Dass es danach noch Kuchen gab (ebenfalls leckerst), versteht sich angesichts der "gestörten Kinder" von Gastgebern fast von selbst. Beim Käse haben sie dann eingesehen, dass es nicht so lustig wäre, wenn einer von den Gästen, zuvörderst meine Wenigkeit, bei der es wirklich knapp war, platzt und sie die ganze Sauerei aufwischen müssen.
Silvester hätten wir vor lauter Essen fast vergessen, ich stand zwischendrin mehrfach draußen und brauchte Frischluft zur Erholung ...
Gegen 2 Uhr ging es in die Heia, ich war nach 20 Stunden rechtschaffen k.o.
Heute geht es - nach dem Frühstück, wenn ich überhaupt etwas essen kann in den nächsten Wochen, haha - wieder in Richtung Heimat. Morgen essen - schon wieder Essen? - wir mit meiner Ersatzoma und Freunden zu Mittag, und am 3. Januar fahre ich dann schon wieder zurück nach Hessen.
Achso, und ich muss das Zitat meines Kollegen von gestern korrigieren. Er klärte mich über Facebook darüber auf, dass der Terminus technicus "gestörtes Kind" heißt. Sorry für das Falschzitat ...
Ich kam am Silvestermorgen einigermaßen aus dem Bett, auch wenn das alte (Arbeits-)Jahr im Sherry & Port angemessen verabschiedet worden war, und saß im Bus um 6.59 Uhr zum Hauptbahnhof. Gegen 7.45 Uhr war ich am Flughafen, die Sicherheitskontrolle ging schnell, auch wenn die Kontrolleure heute (noch?) humorloser als sonst waren, und schon saß ich am Gate. Wir verließen pünktlich die Parkposition und um 10.15 Uhr waren wir tatsächlich in Marseille gelandet. Wieder ging es durch die Passkontrolle (den Wutanfall über die französischen Behörden erspare ich mir heute).
Das Busticket war schnell gekauft, danach führte ich unabsichtlich einen Mann in die Irre, der mit irgendwas mit "St-Charles", also dem Bahnhof von Marseille fragte, der Ziel unseres Busses war. Ich brachte alle Französischkenntnisse auf, die mir zur Verfügung standen, und sagte: "Oui, ici." ("Ja, hier."). Leider hatte er mich nach der Verkaufsstation der Bustickets gefragt und - glücklicherweise - an meiner Antwort gemerkt, dass ich nur - haha, unbeabsichtigtes Monsterwortspiel - "Bahnhof" verstanden hatte ... Übel nahm er es mir nicht.
Ich kam an im Hotel, nachdem ich in die Métro und den Bus Nr. 44 umgestiegen und an den altbekannten Haltestellen wie dem "Lycée Daumier" vorbeigefahren war (ich sah auch einen älteren Herrn wieder, der offenbar regelmäßig die 44 benutzt ...). Meine Ma war nicht perdu gegangen, sodass wir uns in der Hotellobby begrüßten. Es standen noch irgendwelche T-Shirts und Longdrinks auf der Zimmerrechnung, die meine Ma aber schon wegverhandelt hatte. Dabei hatte sie ihre ganze Zettelwirtschaft mit Belegen ausgepackt und den in der Überschrift zitierten Spruch gebracht. Ich kann mir vorstellen, dass da allgemeines Gelächter in der Rezeption herrschte ...
Wir hatten noch viel Zeit bis zu unserer Silvestereinladung; so fuhren aus dem Hotel heraus und noch einmal an der Corniche vorbei, ehe wir nach einer mittelprächtigen und nur halbwegs freiwilligen Stadtrundfahrt in Marseille auf die Autofahrt in Richtung Cannes/Nizza/Monaco kamen. Vorweg: In Monaco waren wir nicht. Wir fuhren in Cannes von der Autobahn, verfuhren uns zunächst, kamen dann in Cannes in Richtung Croisette und fuhren am Meer entlang. In Antibes entdeckten wir einen Libanesen mit tollem Blick aufs Meer und - noch wichtiger - durchgehender Küche (es war schon 15 Uhr), bei dem wie eine arabisch-mediterrane Kleinigkeit aßen.
Zurückmarschmarsch in Richtung Aix-en-Provence. Gegen 18.45 Uhr kamen wir ins Örtchen, in dem wir eingeladen waren, schauten schon einmal, ob wir den Weg zu unseren Gastgebern finden (die mussten noch arbeiten), und fuhren dann die wenigen Minuten zurück ins Dörfchen. Dort hatten wir zwei Bars gesehen, und in die eine stolperten wir.
Zunächst wurden wir kritisch beäugt von den Einheimischen, von denen etliche schon, nunja, im Rheinland würde man sagen, "einen gesoopen hatten" (oder auch zwei, drei, vier ...). Einer sprang laut schreiend von der Theke und riss dabei einen Teil der Lichterkette herunter, aber alle lachten - uns eingeschlossen. Plötzlich spielte der Wirt die Marseillaise, und naja, man steht halt auf, wenn im Gastland die Nationalhymne gespielt wird. Wir wurden gefragt, wo wir herkamen; auf unsere Antwort hin wurde die deutsche Hymne gespielt. Am Ende lud uns ein Franzose noch zu einem Getränk ein, weil es sein "Herz berührt" habe, als wir bei seiner Nationalhymne aufgestanden waren. Alles richtig gemacht, würde ich sagen ... (Außer, dass mein Handy-Akku dann irgendwann versagte und ich nicht mehr mit unserer Gastgeberin kommunizieren konnte ...)
Wir fanden unsere Gastgeber dann doch erst auf den dritten Hieb und mit Taschenlampen-Unterstützung des gastgebenden Monsieurs, die Begrüßung - ich hatte die Leutchen schon ein, zwei Jahre nicht gesehen - war toll.
Und dann, liebe Leute, ging das Gelage los: Wir waren zu siebt (plus Kind), aber das Essen hätte für eine Polizei-Hundertschaft nach einem Großeinsatz gereicht. Es gab Seeigel (hatte meine Ma schon am Montag probiert und geschwärmt, schmeckt - auf den zweiten Bissen - wirklich sehr lecker), Austern, Carpaccio, Foie gras, Langustencocktail, Lachs. Und das war erst die Vorspeise! Danach - ich war schon völlig gesättigt - kam auf einmal ein Riesenhuhn auf den Tisch, von dem jeder natürlich auch noch eine Portion bekam, mit leckerer Soße. Es war toll. Dass es danach noch Kuchen gab (ebenfalls leckerst), versteht sich angesichts der "gestörten Kinder" von Gastgebern fast von selbst. Beim Käse haben sie dann eingesehen, dass es nicht so lustig wäre, wenn einer von den Gästen, zuvörderst meine Wenigkeit, bei der es wirklich knapp war, platzt und sie die ganze Sauerei aufwischen müssen.
Silvester hätten wir vor lauter Essen fast vergessen, ich stand zwischendrin mehrfach draußen und brauchte Frischluft zur Erholung ...
Gegen 2 Uhr ging es in die Heia, ich war nach 20 Stunden rechtschaffen k.o.
Heute geht es - nach dem Frühstück, wenn ich überhaupt etwas essen kann in den nächsten Wochen, haha - wieder in Richtung Heimat. Morgen essen - schon wieder Essen? - wir mit meiner Ersatzoma und Freunden zu Mittag, und am 3. Januar fahre ich dann schon wieder zurück nach Hessen.
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