Meine Länder

Meine Länder
Länder in dunkelgrün wurden bereits besucht,
Länder in hellgrün sind fest geplant,
Länder in orange sind in vorläufiger Planung für die nächsten zwölf Monate.

Sonntag, 24. Januar 2016

Spontane Schnapsideen

... sind die schönsten. Wobei, gibt es eigentlich unspontane Schnapsideen?

Sei's drum. Als ich heute Morgen aufwachte, fiel mir plötzlich wie Schuppen von den Augen, dass ich nach Istanbul muss. Bald. Sehr bald.

Nun, eine Stunde nach dem Aufstehen (hey, es ist Sonntag, da darf man mal bis 10 Uhr schlafen) habe ich jetzt gebucht: Am 19. Februar fliege ich abends nach der Arbeit mit der Lufthansa nach Istanbul und komme dort kurz vor Mitternacht an. Danach wird es wohl mit dem Taxi ins Hotel gehen (Hotel muss ich noch buchen). Und dann habe ich den ganzen Samstag und den Sonntag Morgen, bevor ich dann am späten Nachmittag zurückfliege und um halb acht wieder in Frankfurt bin.

Meine Ma hat sich inzwischen an meine Spinnereien gewöhnt und sich in ihr Schicksal ergeben, meinen Bruder wollte ich eben vorwarnen, aber diesmal ging er nicht ans Telefon (normalerweise höre ich seine Anrufe nicht ...).

Jaja, wie kann man denn jetzt - jetzt?! - nach Istanbul reisen? Die Antwort nach Thorsten Legat wäre "mit dem Flieger immer Balkanroute runter". Ich bin zu sehr Mathematiker, als dass ich es für wahrscheinlich hielte, von einem Terroranschlag getroffen zu werden - sowohl in Istanbul als auch sonstwo. Natürlich kann immer was passieren (ich könnte zum Beispiel auch im Lotto gewinnen, okay, jedenfalls dann, wenn ich spielen würde), aber das ist für mich kein Grund, eine Weltmetropole wie Istanbul nicht mal wieder zu besuchen. Im Gegenteil, bei gerade einbrechenden Touristenzahlen fühle ich mich irgendwie ein kleines bisschen verpflichtet, einer meiner Lieblingsstädte "beizustehen", und wenn es nur mit einem Kurzbesuch ist. (Dass der Flug gerademal 110 € kostete, machte die Entscheidung natürlich noch einfacher ...)

Fährefahren zwischen Europa und Asien, Fischdöner, Tünelfahren hoch in die İstiklal, Schlendern über den Großen und den Gewürzbasar, auf der Brücke übers Goldene Horn lecker Bierchen trinken, ach Istanbul, das wird schön ...

Donnerstag, 21. Januar 2016

Dr Livingstone, I presume

Zwar habe ich im Moment nicht vor, nach West-Tansania zu reisen, wo Henry Morgan Stanley David Livingstone angeblich mit diesen berühmten Worten begrüßte, nichtsdestotrotz werde ich - wenn alles läuft wie es soll - im September im nach Herrn Livingstone benannten Ort in Sambia in der Nähe der Victoriafälle weilen.

Ich habe heute nach Absprache mit meinen Kollegen die Zeit vom 3. bis 17. September in den Urlaubsplan eingetragen. Im Moment ist mein Plan, am Abend des 2. September von Frankfurt abzufliegen und am 3. September in Lusaka in Sambia zu landen.

Die ersten paar Tage dürften im Zeichen der Victoriafälle stehen, die im September von der sambischen Seite nicht so toll sein soll. Dafür kann man sie angeblich in Simbabwe ganz gut sehen (was sonst wegen der Gischt bei Hochwasser kaum möglich ist). Außerdem kann man möglicherweise im "Devil's Pool" schwimmen, nur wenige Meter von der Abbruchkante der Fälle entfernt. Mal gucken, ob man das schon darf, wenn ich da bin, und ob ich mich dann wirklich traue ...

Danach dürfte es für einen oder zwei Tage in den Chobe-Nationalpark in Botswana gehen. Die Trockenzeit könnte dann natürlich ganz schön sein, um ein paar Viecher zu beobachten.

Die zweite Woche möchte ich dann gerne in Namibia verbringen, in Swakopmund am Strand und am Schluss noch einen oder zwei Tage in Windhuk.

Doch, das klingt ganz gut. Mal sehen, wann ich buche. Angeblich sind Flüge nach Afrika am günstigsten, wenn man erst zwei Wochen vor Abreise bucht. Ob ich dafür die Nerven habe, ist fraglich ... Mal sehen, wie das läuft.

Jedenfalls ist jetzt Sambia, Botswana und Namibia in der Karte oben orange markiert. If and when ich gebucht habe, wird das natürlich auch hellgrün werden.

Morgen spreche ich mit meiner Kollegin dann auch wegen Mittelamerika, damit wir das dann hoffentlich wirklich bald buchen können.

Die Reiseplanung 2016 nimmt nun weiter Gestalt an. So soll es sein ...

Dienstag, 12. Januar 2016

Nix Cuba Libre

Stimmt, hab schon lang keinen mehr getrunken ...

Meine Reisegesellschaft für Kuba hat mir heute gesagt, dass sie sich umentschieden haben und jetzt drei Wochen nach Südafrika gehen. Drei Wochen sind für meine Reiseplanung aber zu viel und die halbe Rundreise, die in dem Katalog drinsteht, enthält Johannesburg, den Krüger-Nationalpark, Swasiland und Durban ... Wer diesen Blog schon im Juni 2010 gelesen weiß, dass meine Ma und ich genau dort waren.

Ich habe daher den Freunden für Südafrika abgesagt, auch wenn ich sie um Kapstadt ein bisschen beneide. Aber da komme ich irgendwann auch nochmal hin, denke ich ...

Kuba ist oben in der Karte nun wieder grau, weil ohne diese Freunde Kuba nicht mehr ganz oben auf meiner Liste steht. Die zehn Tage Urlaub, die nun wieder "freiwerden", werde ich woanders verbringen.

So ein paar Tage für ein verlängertes Wochenende in Istanbul (ja, trotz des Anschlages heute) oder in Tel Aviv oder sonstwo, das klingt doch schonmal ganz gut ...

Ich habe noch gar nicht berichtet, dass ich meine letzte Aktuarprüfung bestanden habe und mich daher wohl ab nächster Woche "Aktuar (DAV)" schimpfen darf. Das gehört nur indirekt in diesen Blog, aber es gehört hier rein, weil ich dieses Jahr dann noch ein paar andere Prüfungen ablegen werde, für die ich aber von meinem lieben Arbeitgeber einen Tag Sonderurlaub bekomme.

Insgesamt habe ich damit dieses Jahr 31 Tage Urlaub, sieben gehen für die Prüfungsvorbereitung drauf, sodass ich 24 Tage verbraten kann.

Senegal und Gambia im März kosten mich fünf Tage. Dazu kommen die zwei Wochen im Mai, die schon mit den meisten Kollegen abgesprochen sind und die mit der Arbeitskollegin in Mittelamerika verbracht werden sollen. Die kosten mich aber nur sieben Urlaubstage, weil Pfingsten und Fronleichnam da sehr praktisch liegen.

Insgesamt kann ich also noch für zwölf Tage planen. Da findet sich bestimmt noch das eine oder andere neue Land ...

Samstag, 2. Januar 2016

Sweet Home Black Forest

So, meine Ma und ich sind nach ziemlich ereignisloser und somit entspannter Fahrt gestern wieder im Schwarzwald eingetroffen.

Abgesehen davon, dass wir in Frankreich und vor allem in der Schweiz bei Einhalten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit ein einziges Verkehrshindernis waren, war alles gut.

Doch, uns hat es in Südfrankreich sehr gut gefallen, da könnte man in absehbarer Zukunft mal wieder hinfahren.

Die Feierlichkeiten zu unserer gesunden Rückkehr gestern Abend und heute Mittag haben mich ein wenig in Beschlag genommen, sodass dieser Blogeintrag jetzt nicht so sonderlich ergiebig ist. Sorry.

Jedenfalls war der gestrige Tag der vierte 1. Januar in Folge, an dem ich in Frankreich war ...

Schön war's ...

Und in zehn Wochen geht es schon wieder in den Senegal ...

Freitag, 1. Januar 2016

C'est pour moi Buchhaltung

Gelegentlich haut meine Ma Sprücher aus, dass ich selbst dann lachen muss, wenn ich gar nicht dabei war ...

Achso, und ich muss das Zitat meines Kollegen von gestern korrigieren. Er klärte mich über Facebook darüber auf, dass der Terminus technicus "gestörtes Kind" heißt. Sorry für das Falschzitat ...

Ich kam am Silvestermorgen einigermaßen aus dem Bett, auch wenn das alte (Arbeits-)Jahr im Sherry & Port angemessen verabschiedet worden war, und saß im Bus um 6.59 Uhr zum Hauptbahnhof. Gegen 7.45 Uhr war ich am Flughafen, die Sicherheitskontrolle ging schnell, auch wenn die Kontrolleure heute (noch?) humorloser als sonst waren, und schon saß ich am Gate. Wir verließen pünktlich die Parkposition und um 10.15 Uhr waren wir tatsächlich in Marseille gelandet. Wieder ging es durch die Passkontrolle (den Wutanfall über die französischen Behörden erspare ich mir heute).

Das Busticket war schnell gekauft, danach führte ich unabsichtlich einen Mann in die Irre, der mit irgendwas mit "St-Charles", also dem Bahnhof von Marseille fragte, der Ziel unseres Busses war. Ich brachte alle Französischkenntnisse auf, die mir zur Verfügung standen, und sagte: "Oui, ici." ("Ja, hier."). Leider hatte er mich nach der Verkaufsstation der Bustickets gefragt und - glücklicherweise - an meiner Antwort gemerkt, dass ich nur - haha, unbeabsichtigtes Monsterwortspiel - "Bahnhof" verstanden hatte ... Übel nahm er es mir nicht.

Ich kam an im Hotel, nachdem ich in die Métro und den Bus Nr. 44 umgestiegen und an den altbekannten Haltestellen wie dem "Lycée Daumier" vorbeigefahren war (ich sah auch einen älteren Herrn wieder, der offenbar regelmäßig die 44 benutzt ...). Meine Ma war nicht perdu gegangen, sodass wir  uns in der Hotellobby begrüßten. Es standen noch irgendwelche T-Shirts und Longdrinks auf der Zimmerrechnung, die meine Ma aber schon wegverhandelt hatte. Dabei hatte sie ihre ganze Zettelwirtschaft mit Belegen ausgepackt und den in der Überschrift zitierten Spruch gebracht. Ich kann mir vorstellen, dass da allgemeines Gelächter in der Rezeption herrschte ...

Wir hatten noch viel Zeit bis zu unserer Silvestereinladung; so fuhren aus dem Hotel heraus und noch einmal an der Corniche vorbei, ehe wir nach einer mittelprächtigen und nur halbwegs freiwilligen Stadtrundfahrt in Marseille auf die Autofahrt in Richtung Cannes/Nizza/Monaco kamen. Vorweg: In Monaco waren wir nicht. Wir fuhren in Cannes von der Autobahn, verfuhren uns zunächst, kamen dann in Cannes in Richtung Croisette und fuhren am Meer entlang. In Antibes entdeckten wir einen Libanesen mit tollem Blick aufs Meer und - noch wichtiger - durchgehender Küche (es war schon 15 Uhr), bei dem wie eine arabisch-mediterrane Kleinigkeit aßen.

Zurückmarschmarsch in Richtung Aix-en-Provence. Gegen 18.45 Uhr kamen wir ins Örtchen, in dem wir eingeladen waren, schauten schon einmal, ob wir den Weg zu unseren Gastgebern finden (die mussten noch arbeiten), und fuhren dann die wenigen Minuten zurück ins Dörfchen. Dort hatten wir zwei Bars gesehen, und in die eine stolperten wir.

Zunächst wurden wir kritisch beäugt von den Einheimischen, von denen etliche schon, nunja, im Rheinland würde man sagen, "einen gesoopen hatten" (oder auch zwei, drei, vier ...). Einer sprang laut schreiend von der Theke und riss dabei einen Teil der Lichterkette herunter, aber alle lachten - uns eingeschlossen. Plötzlich spielte der Wirt die Marseillaise, und naja, man steht halt auf, wenn im Gastland die Nationalhymne gespielt wird. Wir wurden gefragt, wo wir herkamen; auf unsere Antwort hin wurde die deutsche Hymne gespielt. Am Ende lud uns ein Franzose noch zu einem Getränk ein, weil es sein "Herz berührt" habe, als wir bei seiner Nationalhymne aufgestanden waren. Alles richtig gemacht, würde ich sagen ... (Außer, dass mein Handy-Akku dann irgendwann versagte und ich nicht mehr mit unserer Gastgeberin kommunizieren konnte ...)

Wir fanden unsere Gastgeber dann doch erst auf den dritten Hieb und mit Taschenlampen-Unterstützung des gastgebenden Monsieurs, die Begrüßung - ich hatte die Leutchen schon ein, zwei Jahre nicht gesehen - war toll.

Und dann, liebe Leute, ging das Gelage los: Wir waren zu siebt (plus Kind), aber das Essen hätte für eine Polizei-Hundertschaft nach einem Großeinsatz gereicht. Es gab Seeigel (hatte meine Ma schon am Montag probiert und geschwärmt, schmeckt - auf den zweiten Bissen - wirklich sehr lecker), Austern, Carpaccio, Foie gras, Langustencocktail, Lachs. Und das war erst die Vorspeise! Danach - ich war schon völlig gesättigt - kam auf einmal ein Riesenhuhn auf den Tisch, von dem jeder natürlich auch noch eine Portion bekam, mit leckerer Soße. Es war toll. Dass es danach noch Kuchen gab (ebenfalls leckerst), versteht sich angesichts der "gestörten Kinder" von Gastgebern fast von selbst. Beim Käse haben sie dann eingesehen, dass es nicht so lustig wäre, wenn einer von den Gästen, zuvörderst meine Wenigkeit, bei der es wirklich knapp war, platzt und sie die ganze Sauerei aufwischen müssen.

Silvester hätten wir vor lauter Essen fast vergessen, ich stand zwischendrin mehrfach draußen und brauchte Frischluft zur Erholung ...

Gegen 2 Uhr ging es in die Heia, ich war nach 20 Stunden rechtschaffen k.o.

Heute geht es - nach dem Frühstück, wenn ich überhaupt etwas essen kann in den nächsten Wochen, haha - wieder in Richtung Heimat. Morgen essen - schon wieder Essen? - wir mit meiner Ersatzoma und Freunden zu Mittag, und am 3. Januar fahre ich dann schon wieder zurück nach Hessen.