Ich berichte von meinen Reisen, um alle 206 Staaten und 50 abhängigen Gebiete der Erde (meiner Zählung) zu betreten. Aktueller Stand sind 161 besuchte Länder und 14 besuchte abhängige Gebiete.
Demnächst: 30.11./1.12. Budapest, Istanbul +++ 23.-29.12. Tunesien +++ 25./26.1. Herning (Dänemark) +++ 15.-23.3. Komoren162
Meine Länder
Sonntag, 21. März 2010
Wieder in Deutschland
Ja, am letzten Tag in Pakistan war dann nicht mehr viel: Essen gehen mit F., dann zum Flughafen, ruhige Flüge nach Kuwait und Frankfurt, nicht mehr nach Kuwait eingereist (also jetzt "59+1" Länder ...), abgeholt von meiner Ma, gen Heimat. Jetzt brauche ich erstmal Erholung ...
Donnerstag, 18. März 2010
Letzter Tag
Heute ist der letzte Tag in Pakistan.
Ich habe die letzten Tage echt sehr geruhsam verbracht, bin am Dienstag noch mit dem Taxi nach Rawalpindi auf den Saddar Bazaar gefahren, habe dort aber nichts Gewuerziges gefunden, sondern nur Schuhe und Tuecher in Unmengen. Danach lag ich um halb sieben im Bett und schaute Cricket.
Gestern rief dann D. an und fragte, ob wir zusammen nach Taxila fahren, was wir dann gemacht haben: Mit dem Taxi nach Rawalpindi, von dort mit dem Minibus nach Taxila und innerhalb der Stadt dann mit der Rikscha zum Museum: Museum sehr chic, ja, durchaus ansehnlich. Danach mit dem Rikscha zu zwei Ausgrabungsstaetten gefahren: Waere ja langweilig gewesen, an einem Weltkulturerbe andere Touristen zu sehen ... Sind von einem der Aufseher sogar noch zu einer eigentlichen geschlossenen Staette gefuehrt worden, von wo aus man einen tollen Blick auf eine alte Stupa und auch auf das Tal, in dem Taxila liegt, hatte. Er erzaehlte auch, dass vor ein paar Jahren noch ganze Busladungen von Deutschen gekommen waeren, jetzt aber praktisch nix mehr. Nun, Taxila ist auch nur ein paar Kilometern von der Northwest Frontier Province entfernt, vor deren Besuch das Auswaertige Amt warnt - aber der Aufseher versicherte uns, dass es hier ganz ruhig sei.
Die Rueckfahrt war ein mittleres Abenteuer, aber schliesslich kamen wir mit Bus und Taxi und mit Essen bewaffnet bei F. an, wo wir bis halb zwoelf versackten.
Heute Morgen fuhren D. und ich zur Faisal-Moschee: Naja, sehr gross, sehr modern, innen auch modern und durchaus ansehnlich, aber jetzt nicht das ultimative achte Weltwunder ... Danach wurde ich hier im Internet-Cafe zweimal von Stromausfaellen unterbrochen. Nachher machen wir noch einen Bummel durchs Diplomatenviertel (wenn's klappt) und treffen uns dann um sechs mit F. zum Abschiedsessen. Gegen eins, halb zwei geht es dann zum Flughafen, wo unser Flug so um 5.30 Uhr geht. Hoffentlich fliegen wir puenktlich ab, damit ich mir noch die kuwaitischen Stempel im Pass holen kann ...
Achso, haben heute doch noch Gewuerze eingekauft und in dem Laden auch alkoholfreies Bier gesehen: mit Ingwer-Geschmack (sogar ganz lecker), mit Honig-Geschmack (eher weniger) und mit Zitronen-Geschmack (pfui Teufel). Kein Wunder, dass hier keiner Bier mag ...
Freue mich auf Zuhause ...
Ich habe die letzten Tage echt sehr geruhsam verbracht, bin am Dienstag noch mit dem Taxi nach Rawalpindi auf den Saddar Bazaar gefahren, habe dort aber nichts Gewuerziges gefunden, sondern nur Schuhe und Tuecher in Unmengen. Danach lag ich um halb sieben im Bett und schaute Cricket.
Gestern rief dann D. an und fragte, ob wir zusammen nach Taxila fahren, was wir dann gemacht haben: Mit dem Taxi nach Rawalpindi, von dort mit dem Minibus nach Taxila und innerhalb der Stadt dann mit der Rikscha zum Museum: Museum sehr chic, ja, durchaus ansehnlich. Danach mit dem Rikscha zu zwei Ausgrabungsstaetten gefahren: Waere ja langweilig gewesen, an einem Weltkulturerbe andere Touristen zu sehen ... Sind von einem der Aufseher sogar noch zu einer eigentlichen geschlossenen Staette gefuehrt worden, von wo aus man einen tollen Blick auf eine alte Stupa und auch auf das Tal, in dem Taxila liegt, hatte. Er erzaehlte auch, dass vor ein paar Jahren noch ganze Busladungen von Deutschen gekommen waeren, jetzt aber praktisch nix mehr. Nun, Taxila ist auch nur ein paar Kilometern von der Northwest Frontier Province entfernt, vor deren Besuch das Auswaertige Amt warnt - aber der Aufseher versicherte uns, dass es hier ganz ruhig sei.
Die Rueckfahrt war ein mittleres Abenteuer, aber schliesslich kamen wir mit Bus und Taxi und mit Essen bewaffnet bei F. an, wo wir bis halb zwoelf versackten.
Heute Morgen fuhren D. und ich zur Faisal-Moschee: Naja, sehr gross, sehr modern, innen auch modern und durchaus ansehnlich, aber jetzt nicht das ultimative achte Weltwunder ... Danach wurde ich hier im Internet-Cafe zweimal von Stromausfaellen unterbrochen. Nachher machen wir noch einen Bummel durchs Diplomatenviertel (wenn's klappt) und treffen uns dann um sechs mit F. zum Abschiedsessen. Gegen eins, halb zwei geht es dann zum Flughafen, wo unser Flug so um 5.30 Uhr geht. Hoffentlich fliegen wir puenktlich ab, damit ich mir noch die kuwaitischen Stempel im Pass holen kann ...
Achso, haben heute doch noch Gewuerze eingekauft und in dem Laden auch alkoholfreies Bier gesehen: mit Ingwer-Geschmack (sogar ganz lecker), mit Honig-Geschmack (eher weniger) und mit Zitronen-Geschmack (pfui Teufel). Kein Wunder, dass hier keiner Bier mag ...
Freue mich auf Zuhause ...
Dienstag, 16. März 2010
Von Hauptstadt zu Hauptstadt
Tja, so schnell geht das, vorgestern war ich noch in der Hauptstadt Indiens, heute Nacht schon wieder in der von Pakistan ...
Der Qutub Minar (der Turm) mit dem umgebenden Park ist sehr chic, macht Spass, darin herumzulaufen, auch und besonders, wenn man hundemuede ist, so wie ich es am Sonntag war. Danach fuhr ich wieder nach Pahar Ganj, ass in der Bar, in der ich am Abend zuvor gewesen war, zu Mittag, diesmal ohne Bier, ging noch kurz ins Internet und ins Hotel und liess mich dann ziemlich frueh rausfahren zum Bahnhof Nizamuddin. Dort fuhr dann um 19 Uhr mein Zug ab. Ich hatte ja ein Abteil in der Ersten Klasse gebucht, aber das mache ich nicht mehr. Das Badezimmer (ja, es gab etwas, was an eine Dusche erinnnern sollte!) war voellig verdreckt, es war ekelhafter als in der Zweiten oder in der Sleeper-Klasse. Auch der Typ in meinem Abteil furzte und ruelpste dauernd, und die Bettwaesche war nicht gerade sauber. Das erwarte ich in der Ersten Klasse doch etwas anders, auch in Indien.
Naja, jedenfalls kam ich trotzdem lebend in Amritsar an, liess mich fuer 500 Rupien zum Goldenen Tempel und anschliessend nach Attari zur Grenze fahren. Der Goldene Tempel der Sikh ist in der Tat beeindruckend. Leider kam ich nicht in den eigentlichen Tempel rein, weil eine Monsterschlage davorstand, aber schon von aussen ist das fantastisch. Ausserdem habe ich jetzt wieder einen Grund nach Indien zurueckzukehren ...
An der Grenze hatte ich dann zwei Stunden Wartezeit, bis die Grenze aufmachte. Ich lernte zwei Schweden kennen, die ein halbes Jahr in Indien waren. Waehrend einer der beiden recht ruhig war, war der andere ganz und gar nicht gelassen und liess kein "fucking" gutes Haar an den "fucking" Indern. Dabei sprach er nicht wirklich leise, sodass wir bald von einer Gruppe von Indern umringt waren, sodass mir doch ein wenig mulmig wurde. Die meisten verstanden aber, glaube ich, nicht so ganz wirklich genau, was er sagte, weshalb dann nichts passiert ist ... Naja, die Grenze oeffnete dann, und ich verliess als Dritter an diesem Tag Indien und kam als Erster in Pakistan an, haha.
Danach liess ich mich von einem Rikscha-Fahrer, der unterwegs seine Tuer verlor und nur dank meines "Stopp"-Gebruells anhielt, nach Lahore fahren. Er hatte mir aus Sicherheitsgruenden seinen (abgelaufenen) Pass gegeben. Interessant fand ich, dass die Inder an Pakistaner "Cricket-Visa" ausgeben, sehr lustig ... Jedenfalls kamen wir gut in Lahore an und in dem Hotel, in das ich wollte, waren keine schoenen Zimmer. Also fuhr ich zum Bahnhof und wollte dort mein Gepaeck einschliessen, bis ich am Abend weiterfahren wollte. Ich entschied mich kurzfristig, gleich nach Rawalpindi, sprich nach Islamabad, zu fahren, um dann heute mir das Rohtas-Fort anzugucken (was ich offenkundig gelassen habe ...). Gepaeck einschliessen ging nicht, und deshalb ging ich auf die Offerte eines Taxifahrers ein, mich zum Lahore Museum zu fahren (wo ich hinwollte), dort zu warten und mich dann zurueck zum Bahnhof zu bringen. Das Lahore Museum ist durchaus chic, aber jetzt keines der grossartigsten Museen, die ich je gesehen habe. Interessant fand ich die Ausstellung moderner Gemaelde pakistanischer Kuenstler, bei denen der Einfluss etwa Picassos oder Gauguins, aeh, nunja, ueberdeutlich zu sehen war ... Und ich bekam endlich Postkarten!
Ich ass dann zu Mittag und setzte mich drei Stunden vor Abfahrt auf den Bahnsteig. Aus einem Zug stieg ein Nobelpreisverdaechtiger aus, der mich darueber aufklaerte, dass er eine Behandlungsmoeglichkeit fuer alle Arten von Hepatitis gefunden habe. Er fragte mich, ob ich ihm behilflich sein koenne, ein Visum fuer Deutschland zu beantragen, damit er seine bahnbrechende Entdeckung in Europa vorstellen koenne. Leider konnte ich ihm nicht helfen, auch nicht, als er fragte, ob ich nach Lahore wolle: Wir sassen in Lahore!
Der Zug selbst (auch erste Klasse) war chic, die Zugbegleiter eher gerissen: Die stellen einem Tee und Essen und alles Moegliche ungefragt hin, und wenn man zugreift, kassieren sie hinterher ab ... Naja, 1,10 Euro an Lehrgeld ist jetzt nicht wirklich die Welt ...
Ich kam gut in Rawalpindi an, wenn auch mit Verspaetung, liess mich in das Haus fahren, in dem ich mit D. schon vor einer guten Woche geschlafen hatte, und legte mich ins Bett.
Heute mache ich einen ruhigen Tag und hoffe, dass ich mich spaetestens morgen mit F. und D. treffen kann, weil mein Koffer noch bei F. steht. Ansonsten koennte es mit den Unterhosen eng werden ...
Ich freue mich auf Zuhause, wo die Muetze von einem Tag Herumlaufen in der Grossstadt nicht schwarz wird und die eigenen Haare keine Dreckspuren auf dem Kopfkissen hinterlassen.
Der Qutub Minar (der Turm) mit dem umgebenden Park ist sehr chic, macht Spass, darin herumzulaufen, auch und besonders, wenn man hundemuede ist, so wie ich es am Sonntag war. Danach fuhr ich wieder nach Pahar Ganj, ass in der Bar, in der ich am Abend zuvor gewesen war, zu Mittag, diesmal ohne Bier, ging noch kurz ins Internet und ins Hotel und liess mich dann ziemlich frueh rausfahren zum Bahnhof Nizamuddin. Dort fuhr dann um 19 Uhr mein Zug ab. Ich hatte ja ein Abteil in der Ersten Klasse gebucht, aber das mache ich nicht mehr. Das Badezimmer (ja, es gab etwas, was an eine Dusche erinnnern sollte!) war voellig verdreckt, es war ekelhafter als in der Zweiten oder in der Sleeper-Klasse. Auch der Typ in meinem Abteil furzte und ruelpste dauernd, und die Bettwaesche war nicht gerade sauber. Das erwarte ich in der Ersten Klasse doch etwas anders, auch in Indien.
Naja, jedenfalls kam ich trotzdem lebend in Amritsar an, liess mich fuer 500 Rupien zum Goldenen Tempel und anschliessend nach Attari zur Grenze fahren. Der Goldene Tempel der Sikh ist in der Tat beeindruckend. Leider kam ich nicht in den eigentlichen Tempel rein, weil eine Monsterschlage davorstand, aber schon von aussen ist das fantastisch. Ausserdem habe ich jetzt wieder einen Grund nach Indien zurueckzukehren ...
An der Grenze hatte ich dann zwei Stunden Wartezeit, bis die Grenze aufmachte. Ich lernte zwei Schweden kennen, die ein halbes Jahr in Indien waren. Waehrend einer der beiden recht ruhig war, war der andere ganz und gar nicht gelassen und liess kein "fucking" gutes Haar an den "fucking" Indern. Dabei sprach er nicht wirklich leise, sodass wir bald von einer Gruppe von Indern umringt waren, sodass mir doch ein wenig mulmig wurde. Die meisten verstanden aber, glaube ich, nicht so ganz wirklich genau, was er sagte, weshalb dann nichts passiert ist ... Naja, die Grenze oeffnete dann, und ich verliess als Dritter an diesem Tag Indien und kam als Erster in Pakistan an, haha.
Danach liess ich mich von einem Rikscha-Fahrer, der unterwegs seine Tuer verlor und nur dank meines "Stopp"-Gebruells anhielt, nach Lahore fahren. Er hatte mir aus Sicherheitsgruenden seinen (abgelaufenen) Pass gegeben. Interessant fand ich, dass die Inder an Pakistaner "Cricket-Visa" ausgeben, sehr lustig ... Jedenfalls kamen wir gut in Lahore an und in dem Hotel, in das ich wollte, waren keine schoenen Zimmer. Also fuhr ich zum Bahnhof und wollte dort mein Gepaeck einschliessen, bis ich am Abend weiterfahren wollte. Ich entschied mich kurzfristig, gleich nach Rawalpindi, sprich nach Islamabad, zu fahren, um dann heute mir das Rohtas-Fort anzugucken (was ich offenkundig gelassen habe ...). Gepaeck einschliessen ging nicht, und deshalb ging ich auf die Offerte eines Taxifahrers ein, mich zum Lahore Museum zu fahren (wo ich hinwollte), dort zu warten und mich dann zurueck zum Bahnhof zu bringen. Das Lahore Museum ist durchaus chic, aber jetzt keines der grossartigsten Museen, die ich je gesehen habe. Interessant fand ich die Ausstellung moderner Gemaelde pakistanischer Kuenstler, bei denen der Einfluss etwa Picassos oder Gauguins, aeh, nunja, ueberdeutlich zu sehen war ... Und ich bekam endlich Postkarten!
Ich ass dann zu Mittag und setzte mich drei Stunden vor Abfahrt auf den Bahnsteig. Aus einem Zug stieg ein Nobelpreisverdaechtiger aus, der mich darueber aufklaerte, dass er eine Behandlungsmoeglichkeit fuer alle Arten von Hepatitis gefunden habe. Er fragte mich, ob ich ihm behilflich sein koenne, ein Visum fuer Deutschland zu beantragen, damit er seine bahnbrechende Entdeckung in Europa vorstellen koenne. Leider konnte ich ihm nicht helfen, auch nicht, als er fragte, ob ich nach Lahore wolle: Wir sassen in Lahore!
Der Zug selbst (auch erste Klasse) war chic, die Zugbegleiter eher gerissen: Die stellen einem Tee und Essen und alles Moegliche ungefragt hin, und wenn man zugreift, kassieren sie hinterher ab ... Naja, 1,10 Euro an Lehrgeld ist jetzt nicht wirklich die Welt ...
Ich kam gut in Rawalpindi an, wenn auch mit Verspaetung, liess mich in das Haus fahren, in dem ich mit D. schon vor einer guten Woche geschlafen hatte, und legte mich ins Bett.
Heute mache ich einen ruhigen Tag und hoffe, dass ich mich spaetestens morgen mit F. und D. treffen kann, weil mein Koffer noch bei F. steht. Ansonsten koennte es mit den Unterhosen eng werden ...
Ich freue mich auf Zuhause, wo die Muetze von einem Tag Herumlaufen in der Grossstadt nicht schwarz wird und die eigenen Haare keine Dreckspuren auf dem Kopfkissen hinterlassen.
Sonntag, 14. März 2010
Vizeweltmeister!
Gestern habe ich einen ganz ruhigen Tag gemacht: Ich bin spaet aufgestanden, habe ausgiebig geduscht, einen kleinen Spaziergang (so man das so nennen kann) durch Delhi gemacht und mich dann zum Hockey-Stadion kutschieren lassen.
Wieder war ich relativ frueh dran, aber das Stadion fuellte sich wesentlich besser als gestern. Vor dem Spiel setzte sich ein sehr freundlicher Deutscher aus Heidelberg neben wir und wir machten einen kleinen deutschen Block auf. Das Spiel um Platz 3 gewannen die Niederlande, die mit grosser und lautstarker Unterstuetzung unterwegs waren, mit 4:3 gegen England, nachdem England schon 3:1 gefuehrt hatte.
Im Endspiel dann ging Australien nach sechs Minuten in Fuehrung. Das Stadion stand zu 80 % hinter Deutschland, was uns ein neben uns sitzender Inder mit der Cricket-Rivalitaet zwischen Indien und Australien erklaerte. Deutschland konnte nach der Halbzeit ausgleichen, kassierte jedoch noch das 1:2, wobei es bis zum Schluss blieb. Nach dem Spiel wurden die deutschen Spieler fast mehr gefeiert als die australischen Weltmeister, sehr interessant. Nach kurzem Spaziergang und einer Fahrt mit der Metro ging ich noch in eine Bar, schuettete zwei Liter (hier gibt es 650-ml-Flaschen) Kingfisher in mich hinein und ging einigermassen geraden Schrittes ins Hotel.
Heute geht es ein paar Kilometer nach Sueden, mein Ziel ist ein weiteres Weltkulturerbe und heisst Qutb Minar. Heute Abend geht dann um 19 Uhr mein Zug nach Amritsar. Morgen geht es zum Goldenen Tempel und ueber die Grenze nach Lahore in Pakistan.
Delhi macht sich. Letztes Jahr empfand ich das hier alles noch als dreckiger, lauter, unangenehmer. Nun kann es sein, dass das einfach der Schock des ersten Tages in Indien war, und/oder, dass es heisser war als jetzt (obwohl es immer noch gut 25, 30 Grad sind). Aber im Vorfeld der Commonwealth Games, die hier im Herbst stattfinden, wird hier jede Menge gebaut. Nach den Spielen wird Delhi fuer jemanden, der hier vor ein paar Jahren zuletzt war, nicht mehr wiederzuerkennen sein, glaube ich.
Wieder war ich relativ frueh dran, aber das Stadion fuellte sich wesentlich besser als gestern. Vor dem Spiel setzte sich ein sehr freundlicher Deutscher aus Heidelberg neben wir und wir machten einen kleinen deutschen Block auf. Das Spiel um Platz 3 gewannen die Niederlande, die mit grosser und lautstarker Unterstuetzung unterwegs waren, mit 4:3 gegen England, nachdem England schon 3:1 gefuehrt hatte.
Im Endspiel dann ging Australien nach sechs Minuten in Fuehrung. Das Stadion stand zu 80 % hinter Deutschland, was uns ein neben uns sitzender Inder mit der Cricket-Rivalitaet zwischen Indien und Australien erklaerte. Deutschland konnte nach der Halbzeit ausgleichen, kassierte jedoch noch das 1:2, wobei es bis zum Schluss blieb. Nach dem Spiel wurden die deutschen Spieler fast mehr gefeiert als die australischen Weltmeister, sehr interessant. Nach kurzem Spaziergang und einer Fahrt mit der Metro ging ich noch in eine Bar, schuettete zwei Liter (hier gibt es 650-ml-Flaschen) Kingfisher in mich hinein und ging einigermassen geraden Schrittes ins Hotel.
Heute geht es ein paar Kilometer nach Sueden, mein Ziel ist ein weiteres Weltkulturerbe und heisst Qutb Minar. Heute Abend geht dann um 19 Uhr mein Zug nach Amritsar. Morgen geht es zum Goldenen Tempel und ueber die Grenze nach Lahore in Pakistan.
Delhi macht sich. Letztes Jahr empfand ich das hier alles noch als dreckiger, lauter, unangenehmer. Nun kann es sein, dass das einfach der Schock des ersten Tages in Indien war, und/oder, dass es heisser war als jetzt (obwohl es immer noch gut 25, 30 Grad sind). Aber im Vorfeld der Commonwealth Games, die hier im Herbst stattfinden, wird hier jede Menge gebaut. Nach den Spielen wird Delhi fuer jemanden, der hier vor ein paar Jahren zuletzt war, nicht mehr wiederzuerkennen sein, glaube ich.
Freitag, 12. März 2010
Hockey in Delhi
Nachtrag: Ein paar Links.
Jaja, Lahore. Wir waren dann am Abend noch in der Sufi-Qawwali-was-auch-immer-Singstunde und wurden ueberschwaenglich begruesst. Irgendwann bald nach Anfang der Zeremonie schliefen mir und anscheinend auch den anderen, die mitgefahren sind, die Fuesse ein; unser Aufpasser vom Hostel fuehrte uns hinaus in eine Teestube, um den eigentlichen Gesang abzuwarten. Dort lernten wir den Director einer Stiftung kennen, der uns ueberschwaenglich sein "Hospital" zeigte. Es handelt sich um eine groessere Arztpraxis, aber ich vermute fast, dass das in der aermeren Gegend in den Aussenbezirken von Lahore schon eine grosse Verbesserung gegenueber dem vorherigen Zustand ist. Jedenfalls kam dann der Gesang und das Dach war voll besetzt, aber wir wurden bis vorne zur Buehne geholt, wo wir gleich nach dem Obermufti, dem Mufti und dem Untermufti (oder so aehnlich) die vierthoechsten Ehrengaeste waren. Wieder schliefen mir die Fuesse ein, eingezwaengt zwischen Buehne und Menschen kauernd, aufpassend, dem Obermufti nicht die Fuesse entgegenzustrecken (im Islam eine Beleidigung) und immer wieder die Position wechselnd, wenn den Saengern Geldscheine ueber die Instrumente geworfen wurden ... Der Gesang an sich war uebrigens, nunja, interessant. D. fragte mich noch, ob ich nochmal hingehen wuerde, wenn ich wuesste, was auf mich zukaeme. Unser Gespraech wurde unterbrochen ...
Die Heimfahrt ist eine Geschichte fuer sich. Nachdem wir zunaechst erlebt hatten, wie zwei Frauen von ungefaehr zehn Maennern belaestigt wurden, nahmen wir eine Grossrikscha zurueck zum Hostel. Nun, dort ist ein Fahrerstuhl, eine Reihe fuer drei Menschen vorne und eine hinten (mit Blick nach hinten). Mit diesem Gefaehrt fuhren ungefaehr elf Menschen mit: Einer von uns (ein verrueckter Franzose - eigentlich waren alle drei Franzosen in dem Hostel verrueckt) hing sich erst an die Rikscha hinten dran, und als ihm das angesichts der Schlagloecher zu bunt wurde, setzte er sich D. und mir auf den Schoss. Wieder Beine eingeschlafen ... Wir kamen aber gluecklich im Hostel an.
Am naechsten Morgen checkte ich aus, und D. und ich (D. bleibt noch ein paar Tage in Lahore) fuhren in die Altstadt, liefen ein wenig durch die Basare, schauten uns die Badshahi-Moschee gegenueber dem Fort an (eine der groessten Moscheen der Welt, wobei D. nicht ganz unzutreffend meinte, man brauche ja nur einen Riesen-"Acker" zu ummauern und nach Mekka ausrichten, dann habe man eine Moschee), wollten in einen Hindu-Tempel ("no entry") und guckten uns noch den Turm an, der zu Ehren der Gruendungsdokumente Pakistans in Lahore steht. Der Aufzug hoch ist laut Lonely Planet geschlossen, weil es zu viele Selbstmorde gab ... Unten erklaerten uns dann auch zwei Jugendliche leicht widerspruechlich, hier sei es total sicher, aber es sei eine Taliban-Hochburg und es gebe Anschlaege. Naja, wahrscheinlich haben sie das Gleiche gemeint: Dass es total sicher ist. Oder so.
Ueberhaupt: Grundsaetzlich muss ich sagen, dass die Pakistaner sehr, sehr freundlich sind. Manchmal etwas gewoehungsbeduerftig, aber sehr freundlich und sehr neugierig auf Fremde, was gelegentlich, aber eher selten auch auf den Senkel geht, aber wenn man keine Haendeschuettel-Allergie hat, geht das auch, denn Haende schuetteln muss man oft, sehr oft.
Danach fuhren wir zurueck ins Hostel, ich holte mein Zeug und ab ging es mit Bus 3 und 4 ueber den Bahnhof nach Wagah und von da mit dem Minibus zur Grenze. Widerspruechliche Angaben (mal wieder) zur Grenzschliessungszeit liessen mich etwas frueher aufbrechen als ich es fuer notwendig hielt, aber das war keine Minute zu frueh. Ich kam als Letzter (!) an diesem Tag aus Pakistan raus (aber nicht als Letzter nach Indien rein, weil ich im neutralen Gebiet noch eine indische Reisegruppe ueberholte ...) und wurde von den indischen Grenzern schon mit grimmiger Miene zur Eile angetrieben ... Nach der Grenze kehrte ich erst ein und dann um: Ich wollte direkt zurueck zur Grenze, um die Grenzschliessungszeremonie zu beobachten. Aehm, ich merke gerade, das klingt komisch. Also: Die pakistanisch-indische Grenze ist lang: Zwischen erster Kontrolle auf pakistanischer Seite und letzter Kontrolle auf indischer Seite liegen sicher ein Kilometer und etwa eine dreiviertel Stunde Buerokratie: Pakistanische Einlasskontrolle in die Grenzzone, pakistanischer Zoll, pakistanische Grenzbeamte, pakistanische Ausreiseeintragung (in ein richtiges Buch!), Uebertritt der eigentlichen Grenze mit Den-Soldaten-den-Pass-mit-Ausreisestempel-Zeigen, indische Eintragung (auch in ein richtiges Buch!), indische Grenzbeamte, indischer Zoll, indische Auslasskontrolle aus der Grenzzone. Achso, und wenn dann der pakistanische Grenzer seinen Stempel nicht findet, wird's schonmal kribbelig, wenn die Zeit eng wird ;-). So, nach mir war die Grenze dann faktisch zu, man konnte sie also nicht mehr ueberqueren. Nach kurzer Zeit werden aber die Grenzzonen auf pakistanischer und indischer Seite wieder geoeffnet (nicht aber die Grenze!), damit die vielen (vielen!) Schaulustigen die formelle Grenzschliessung sehen koennen: Man kann also an die Grenze, aber nicht mehr ueber die Grenze.
So, zu dieser Grenzschliessungszeremonie kam ich aber mit meinem Rucksack nicht mehr rein, also musste ich den unterstellen. Ein findiger Wirt an der Grenze bot mir gleich an, dass ich den Rucksack bei ihm unterstellen koenne und fand gleich ein triftiges Argument, mich bei ihm niederzulassen: Bier (ich weiss, dass da gerade in der Naehe des Steinwegs jemand grinst). Jedenfalls versorgte er mich mit Bier (Haywards extra strong, mindestens 5,25 Prozent, lecker, aber eben stark). Er sagte aber, ich solle das Bier in ein Glas schuetten und die Flasche dann auf den Boden stellen. In Punjab ist offenbar der Genuss von Alkohol in der Oeffentlichkeit untersagt ... Jedenfalls bekam ich auch ein paar Samosas (Teigtaschen mit Kartoffel-und-was-weiss-ich-noch-Fuellung) und liess mich dann zu einer Taxifahrt im Anschluss an die Grenzschliessung ueberreden, bezahlte aber einen durchaus akzeptablen Preis dafuer.
Die Grenzschliessung an sich ist ganz lustig, auch wenn Europaeer mit diesem nationalistischen Zeugs nicht mehr so viel anfangen koennen, glaube ich. Im Lonely Planet stand was von "to out-shout the other side". Ich wusste nicht, was ich mir darunter vorstellen musste, aber die bruellen tatsaechlich gegenseitig ueber die Grenze, und welcher Soldat laenger den Vokal bruellen kann, dessen Seite hat gewonnen, oder so aehnlich. Jedenfalls hat es mich aber gefreut, mal wieder tanzende Frauen zu sehen.
Naja, nach der Grenzschliessung dann zurueck zu meinem Wirt, nochmal ein Bier (ich haette nach einer Woche Pakistan echt gedacht, dass man mich nicht ganz so leicht rumkriegt, aber ein Bier ...) und ein Tee, dann ins Taxi nach Amritsar. Dort nach einer Stunde Fahrt gut angekommen, in der Wechselstube mitbekommen, dass Deutschland im Hockey-WM-Halbfinale gewonnen hat, und zum Bahnhof. Dort zwei Stunden rumgessen. Ich hatte ja online eine Fahrkarte gekauft, aber dabei ein indische Fantasie-Handy-Nummer angegeben, da man nur nach Angabe einer solchen buchen kann. Daher wusste irgendein armer Teufel hier in Indien nix mit seiner Platzreservierungs-SMS anzufangen, aber eben ich auch nicht, wo ich sass. Ich musste also auf die Aushaenge warten, die dann endlich etwa 30 Minuten vor Abfahrt aushingen. Ich fand nach endlicher Suche meinen Namen und ging ins Abteil, wo schon ein einzelner Mann und eine Sikh-Familie sass. Kein Gespraech, kein gar nichts, aber das war mir in der Situation sehr recht. Ich verzog mich fuenf Minuten vor Abfahrt in mein Hochbett und ward nicht mehr gesehen, von der Fahrkartenkontrolle abgesehen.
Nach schlechtem Schlaf kam ich gegen 7 Uhr in Delhi an und ging erstmal ne Runde vor Taxi- und Rikschafahrern fluechten, bis ich mich schliesslich einem anvertraute, der mich nicht so ganz arg beschiss. Wieder nach Pahar Ganj gefahren, wieder ins Cottage Yes Please gewollt, wieder woanders hinschleppen lassen, aber das hier ist auch nicht so schlecht, vor allem schoen ruhig, was hier in Pahar Ganj eher selten ist: Das ist die Haupt-Basar-Gegend und dementsprechend brausen durch die groesseren Gassen auch nachts gerne mal die Motorikschas mit Hupen ... Die Bettwaesche sieht zwar nicht ganz so sauber aus, aber ganz sauber bin ich im Moment auch nicht mehr (ja, ich weiss, was ich gerade geschrieben habe). Ich freue mich auf die Dusche morgen Frueh!
Danach zum Ambedkar-Stadion gefahren (fahren lassen von einem ehrlichen Rikscha-Fahrer, nachdem ich ein Stueck gelaufen war), um meine Internet-Reservierung fuer die Karte fuer den Finaltag der Hockey-WM morgen in die richtige Karte umzutauschen. Habe dann auch gleich noch eine Karte fuer heute gekauft. Dann noch, um das Kulturprogramm heute mal anzufangen, zu Humayuns Grab fahren lassen: Weltkulturerbe, und das zu Recht. Schoene Mischung aus Taj-Mahal-Marmor und Rotes-Fort-Sandstein, sehr ansehnlich mit Park drumherum, in dem ich mich angesichts eines bevorstehenden Hitzschlags erstmal ein wenig erholt habe. Dann zum India Gate fahren lassen und von dort den kurzen Fussweg zum Hockey-Stadion. Man beachte: Karten umtauschen und kaufen an einem anderen Stadion als das Turnier!
Aehnlich intelligent verlief auch die Einlasskontrolle: Kameras sind verboten, und natuerlich hatte ich eine dabei. Die Sicherheitsleute liessen sich aber zum Glueck darauf ein, meine Kamera fuer mich aufzubewahren. Dafuer hatte ich dankbar sein wollen, merkte aber spaeter, dass alle Inder um mich herum ihre Handys und Kameras mit im Stadion hatten. Da war ich dann doch ein wenig sauer. Wenn ich Lust habe, schreibe ich den Organisatoren einen geharnischten Brief, aber nicht heute, weil ich morgen ja zum Finale noch ungeschoren reinkommen will (ohne Kamera ...).
Heute ging es um die Plaetze 5 bis 10. Im Spiel um Platz 9 besiegte Neuseeland Suedafrika im Siebenmeterschiessen, nachdem es in der letzten Aktion der regulaeren Spielzeit, einer Strafecke, zum 4:4-Ausgleich getroffen und die Verlaengerung ohne Tor geblieben war. Im Spiel um Platy 7, dem Highlight von der Stimmung her, unterlag Indien gegen Argentinien mit 2:4, bevor schliesslich Spanien mit einem 2:0 gegen Suedkorea sich den Platz 5 sicherte. Doch, Hockey ist ein schoenes Spiel, muss ich schon sagen, vor allem, weil die durch ein paar Regeln das Spiel schoen schnell machen: Der Ball muss zum Beispiel nicht zwingend ruhen bei einem Freischlag oder so und es wird sehr viel Vorteil laufen gelassen. Auch der Videobeweis, den es gibt, verzoegert das Spiel nur selten und dann nicht wesentlich, weil es regelmaessig um eine bedeutende Situation geht.
Heute wurde ich erst (vor Humayuns Grab) fuer einen Russen (wie schon in Syrien), dann im Stadion fuer einen Argentinier gehalten. Ich hoffe, dass ich morgen dank meiner Fahne (schwarz-rot-gold, kein Alkohol!) eindeutig identifiziert werden kann und werde.
Morgen ist Ausschlafen angesagt, dann geht es so gegen 15 Uhr oder so zum Stadion zum Spiel um Platz 3 und anschliessend gegen 20 Uhr steigt das Finale: Deutschland gegen Australien. Diese Begegnung hat es mir dieses Jahr angetan, im Juni werde ich bei der Fussball-WM die gleiche Paarung sehen ...
War mal wieder ein laengerer Eintrag. Jetzt geht es gleich ins Bett, glaube ich ...
Jaja, Lahore. Wir waren dann am Abend noch in der Sufi-Qawwali-was-auch-immer-Singstunde und wurden ueberschwaenglich begruesst. Irgendwann bald nach Anfang der Zeremonie schliefen mir und anscheinend auch den anderen, die mitgefahren sind, die Fuesse ein; unser Aufpasser vom Hostel fuehrte uns hinaus in eine Teestube, um den eigentlichen Gesang abzuwarten. Dort lernten wir den Director einer Stiftung kennen, der uns ueberschwaenglich sein "Hospital" zeigte. Es handelt sich um eine groessere Arztpraxis, aber ich vermute fast, dass das in der aermeren Gegend in den Aussenbezirken von Lahore schon eine grosse Verbesserung gegenueber dem vorherigen Zustand ist. Jedenfalls kam dann der Gesang und das Dach war voll besetzt, aber wir wurden bis vorne zur Buehne geholt, wo wir gleich nach dem Obermufti, dem Mufti und dem Untermufti (oder so aehnlich) die vierthoechsten Ehrengaeste waren. Wieder schliefen mir die Fuesse ein, eingezwaengt zwischen Buehne und Menschen kauernd, aufpassend, dem Obermufti nicht die Fuesse entgegenzustrecken (im Islam eine Beleidigung) und immer wieder die Position wechselnd, wenn den Saengern Geldscheine ueber die Instrumente geworfen wurden ... Der Gesang an sich war uebrigens, nunja, interessant. D. fragte mich noch, ob ich nochmal hingehen wuerde, wenn ich wuesste, was auf mich zukaeme. Unser Gespraech wurde unterbrochen ...
Die Heimfahrt ist eine Geschichte fuer sich. Nachdem wir zunaechst erlebt hatten, wie zwei Frauen von ungefaehr zehn Maennern belaestigt wurden, nahmen wir eine Grossrikscha zurueck zum Hostel. Nun, dort ist ein Fahrerstuhl, eine Reihe fuer drei Menschen vorne und eine hinten (mit Blick nach hinten). Mit diesem Gefaehrt fuhren ungefaehr elf Menschen mit: Einer von uns (ein verrueckter Franzose - eigentlich waren alle drei Franzosen in dem Hostel verrueckt) hing sich erst an die Rikscha hinten dran, und als ihm das angesichts der Schlagloecher zu bunt wurde, setzte er sich D. und mir auf den Schoss. Wieder Beine eingeschlafen ... Wir kamen aber gluecklich im Hostel an.
Am naechsten Morgen checkte ich aus, und D. und ich (D. bleibt noch ein paar Tage in Lahore) fuhren in die Altstadt, liefen ein wenig durch die Basare, schauten uns die Badshahi-Moschee gegenueber dem Fort an (eine der groessten Moscheen der Welt, wobei D. nicht ganz unzutreffend meinte, man brauche ja nur einen Riesen-"Acker" zu ummauern und nach Mekka ausrichten, dann habe man eine Moschee), wollten in einen Hindu-Tempel ("no entry") und guckten uns noch den Turm an, der zu Ehren der Gruendungsdokumente Pakistans in Lahore steht. Der Aufzug hoch ist laut Lonely Planet geschlossen, weil es zu viele Selbstmorde gab ... Unten erklaerten uns dann auch zwei Jugendliche leicht widerspruechlich, hier sei es total sicher, aber es sei eine Taliban-Hochburg und es gebe Anschlaege. Naja, wahrscheinlich haben sie das Gleiche gemeint: Dass es total sicher ist. Oder so.
Ueberhaupt: Grundsaetzlich muss ich sagen, dass die Pakistaner sehr, sehr freundlich sind. Manchmal etwas gewoehungsbeduerftig, aber sehr freundlich und sehr neugierig auf Fremde, was gelegentlich, aber eher selten auch auf den Senkel geht, aber wenn man keine Haendeschuettel-Allergie hat, geht das auch, denn Haende schuetteln muss man oft, sehr oft.
Danach fuhren wir zurueck ins Hostel, ich holte mein Zeug und ab ging es mit Bus 3 und 4 ueber den Bahnhof nach Wagah und von da mit dem Minibus zur Grenze. Widerspruechliche Angaben (mal wieder) zur Grenzschliessungszeit liessen mich etwas frueher aufbrechen als ich es fuer notwendig hielt, aber das war keine Minute zu frueh. Ich kam als Letzter (!) an diesem Tag aus Pakistan raus (aber nicht als Letzter nach Indien rein, weil ich im neutralen Gebiet noch eine indische Reisegruppe ueberholte ...) und wurde von den indischen Grenzern schon mit grimmiger Miene zur Eile angetrieben ... Nach der Grenze kehrte ich erst ein und dann um: Ich wollte direkt zurueck zur Grenze, um die Grenzschliessungszeremonie zu beobachten. Aehm, ich merke gerade, das klingt komisch. Also: Die pakistanisch-indische Grenze ist lang: Zwischen erster Kontrolle auf pakistanischer Seite und letzter Kontrolle auf indischer Seite liegen sicher ein Kilometer und etwa eine dreiviertel Stunde Buerokratie: Pakistanische Einlasskontrolle in die Grenzzone, pakistanischer Zoll, pakistanische Grenzbeamte, pakistanische Ausreiseeintragung (in ein richtiges Buch!), Uebertritt der eigentlichen Grenze mit Den-Soldaten-den-Pass-mit-Ausreisestempel-Zeigen, indische Eintragung (auch in ein richtiges Buch!), indische Grenzbeamte, indischer Zoll, indische Auslasskontrolle aus der Grenzzone. Achso, und wenn dann der pakistanische Grenzer seinen Stempel nicht findet, wird's schonmal kribbelig, wenn die Zeit eng wird ;-). So, nach mir war die Grenze dann faktisch zu, man konnte sie also nicht mehr ueberqueren. Nach kurzer Zeit werden aber die Grenzzonen auf pakistanischer und indischer Seite wieder geoeffnet (nicht aber die Grenze!), damit die vielen (vielen!) Schaulustigen die formelle Grenzschliessung sehen koennen: Man kann also an die Grenze, aber nicht mehr ueber die Grenze.
So, zu dieser Grenzschliessungszeremonie kam ich aber mit meinem Rucksack nicht mehr rein, also musste ich den unterstellen. Ein findiger Wirt an der Grenze bot mir gleich an, dass ich den Rucksack bei ihm unterstellen koenne und fand gleich ein triftiges Argument, mich bei ihm niederzulassen: Bier (ich weiss, dass da gerade in der Naehe des Steinwegs jemand grinst). Jedenfalls versorgte er mich mit Bier (Haywards extra strong, mindestens 5,25 Prozent, lecker, aber eben stark). Er sagte aber, ich solle das Bier in ein Glas schuetten und die Flasche dann auf den Boden stellen. In Punjab ist offenbar der Genuss von Alkohol in der Oeffentlichkeit untersagt ... Jedenfalls bekam ich auch ein paar Samosas (Teigtaschen mit Kartoffel-und-was-weiss-ich-noch-Fuellung) und liess mich dann zu einer Taxifahrt im Anschluss an die Grenzschliessung ueberreden, bezahlte aber einen durchaus akzeptablen Preis dafuer.
Die Grenzschliessung an sich ist ganz lustig, auch wenn Europaeer mit diesem nationalistischen Zeugs nicht mehr so viel anfangen koennen, glaube ich. Im Lonely Planet stand was von "to out-shout the other side". Ich wusste nicht, was ich mir darunter vorstellen musste, aber die bruellen tatsaechlich gegenseitig ueber die Grenze, und welcher Soldat laenger den Vokal bruellen kann, dessen Seite hat gewonnen, oder so aehnlich. Jedenfalls hat es mich aber gefreut, mal wieder tanzende Frauen zu sehen.
Naja, nach der Grenzschliessung dann zurueck zu meinem Wirt, nochmal ein Bier (ich haette nach einer Woche Pakistan echt gedacht, dass man mich nicht ganz so leicht rumkriegt, aber ein Bier ...) und ein Tee, dann ins Taxi nach Amritsar. Dort nach einer Stunde Fahrt gut angekommen, in der Wechselstube mitbekommen, dass Deutschland im Hockey-WM-Halbfinale gewonnen hat, und zum Bahnhof. Dort zwei Stunden rumgessen. Ich hatte ja online eine Fahrkarte gekauft, aber dabei ein indische Fantasie-Handy-Nummer angegeben, da man nur nach Angabe einer solchen buchen kann. Daher wusste irgendein armer Teufel hier in Indien nix mit seiner Platzreservierungs-SMS anzufangen, aber eben ich auch nicht, wo ich sass. Ich musste also auf die Aushaenge warten, die dann endlich etwa 30 Minuten vor Abfahrt aushingen. Ich fand nach endlicher Suche meinen Namen und ging ins Abteil, wo schon ein einzelner Mann und eine Sikh-Familie sass. Kein Gespraech, kein gar nichts, aber das war mir in der Situation sehr recht. Ich verzog mich fuenf Minuten vor Abfahrt in mein Hochbett und ward nicht mehr gesehen, von der Fahrkartenkontrolle abgesehen.
Nach schlechtem Schlaf kam ich gegen 7 Uhr in Delhi an und ging erstmal ne Runde vor Taxi- und Rikschafahrern fluechten, bis ich mich schliesslich einem anvertraute, der mich nicht so ganz arg beschiss. Wieder nach Pahar Ganj gefahren, wieder ins Cottage Yes Please gewollt, wieder woanders hinschleppen lassen, aber das hier ist auch nicht so schlecht, vor allem schoen ruhig, was hier in Pahar Ganj eher selten ist: Das ist die Haupt-Basar-Gegend und dementsprechend brausen durch die groesseren Gassen auch nachts gerne mal die Motorikschas mit Hupen ... Die Bettwaesche sieht zwar nicht ganz so sauber aus, aber ganz sauber bin ich im Moment auch nicht mehr (ja, ich weiss, was ich gerade geschrieben habe). Ich freue mich auf die Dusche morgen Frueh!
Danach zum Ambedkar-Stadion gefahren (fahren lassen von einem ehrlichen Rikscha-Fahrer, nachdem ich ein Stueck gelaufen war), um meine Internet-Reservierung fuer die Karte fuer den Finaltag der Hockey-WM morgen in die richtige Karte umzutauschen. Habe dann auch gleich noch eine Karte fuer heute gekauft. Dann noch, um das Kulturprogramm heute mal anzufangen, zu Humayuns Grab fahren lassen: Weltkulturerbe, und das zu Recht. Schoene Mischung aus Taj-Mahal-Marmor und Rotes-Fort-Sandstein, sehr ansehnlich mit Park drumherum, in dem ich mich angesichts eines bevorstehenden Hitzschlags erstmal ein wenig erholt habe. Dann zum India Gate fahren lassen und von dort den kurzen Fussweg zum Hockey-Stadion. Man beachte: Karten umtauschen und kaufen an einem anderen Stadion als das Turnier!
Aehnlich intelligent verlief auch die Einlasskontrolle: Kameras sind verboten, und natuerlich hatte ich eine dabei. Die Sicherheitsleute liessen sich aber zum Glueck darauf ein, meine Kamera fuer mich aufzubewahren. Dafuer hatte ich dankbar sein wollen, merkte aber spaeter, dass alle Inder um mich herum ihre Handys und Kameras mit im Stadion hatten. Da war ich dann doch ein wenig sauer. Wenn ich Lust habe, schreibe ich den Organisatoren einen geharnischten Brief, aber nicht heute, weil ich morgen ja zum Finale noch ungeschoren reinkommen will (ohne Kamera ...).
Heute ging es um die Plaetze 5 bis 10. Im Spiel um Platz 9 besiegte Neuseeland Suedafrika im Siebenmeterschiessen, nachdem es in der letzten Aktion der regulaeren Spielzeit, einer Strafecke, zum 4:4-Ausgleich getroffen und die Verlaengerung ohne Tor geblieben war. Im Spiel um Platy 7, dem Highlight von der Stimmung her, unterlag Indien gegen Argentinien mit 2:4, bevor schliesslich Spanien mit einem 2:0 gegen Suedkorea sich den Platz 5 sicherte. Doch, Hockey ist ein schoenes Spiel, muss ich schon sagen, vor allem, weil die durch ein paar Regeln das Spiel schoen schnell machen: Der Ball muss zum Beispiel nicht zwingend ruhen bei einem Freischlag oder so und es wird sehr viel Vorteil laufen gelassen. Auch der Videobeweis, den es gibt, verzoegert das Spiel nur selten und dann nicht wesentlich, weil es regelmaessig um eine bedeutende Situation geht.
Heute wurde ich erst (vor Humayuns Grab) fuer einen Russen (wie schon in Syrien), dann im Stadion fuer einen Argentinier gehalten. Ich hoffe, dass ich morgen dank meiner Fahne (schwarz-rot-gold, kein Alkohol!) eindeutig identifiziert werden kann und werde.
Morgen ist Ausschlafen angesagt, dann geht es so gegen 15 Uhr oder so zum Stadion zum Spiel um Platz 3 und anschliessend gegen 20 Uhr steigt das Finale: Deutschland gegen Australien. Diese Begegnung hat es mir dieses Jahr angetan, im Juni werde ich bei der Fussball-WM die gleiche Paarung sehen ...
War mal wieder ein laengerer Eintrag. Jetzt geht es gleich ins Bett, glaube ich ...
Mittwoch, 10. März 2010
Lahore
So, heute Mittag sind wir in Lahore angekommen - endlich ...
Gestern Morgen haben wir uns noch die St. Patrick's Cathedral in Karachi angeschaut, danach das Mausoleum des Staatsgruenders Jinnah und schlussendlich noch die groesste eindomige Moschee der Welt mit dem poetischen Namen Defense Housing Authority Mosque ... Ab ging es dann mit der Rikscha zu unserem Hotel, von dort weiter zum Bahnhof Karachi City. Dort waren wir zum Glueck deutlich zu frueh, denn es stellte sich heraus, dass das der falsche Bahnhof war: Wir mussten zum Bahnhof Karachi Cantt. Das hatte uns der freundliche Fahrkartenverkauefer am Karachi-City-Bahnhof natuerlich nicht gesagt, als er uns alles andere auf der Fahrkarte inklusive seines und meines Namens erklaert hatte. Naja, eine weitere Rikscha genommen und zum richtigen Bahnhof. Dort ging alles glatt und wir stiegen in unseren Zug ein.
Achja, mit meinem Handy funktioniert jetzt alles: Es waren zwar zwei weitere Anlaeufte noetig, bis ich endlich die richtige SIM-Karte aktiviert bekam, aber jetzt haut es hin. Leider habe ich erst danach herausgefunden, dass ein Anruf von einem der Strassentelefone hier kaum teurer ist als ein Anruf meiner Mutter bei mir. Naja, shit happens ...
Im Zug lernten wir viele nette Leute kennen, die uns zum Tee und zum Essen einluden, unser Wasser mittranken (das ist hier so ueblich) und uns ausfragten. Inzwischen haben wir uns daran gewoehnt, dass spaetestens in der dritten Frage nach unserer Herkunftsangabe "Germany" die Aussage "Germany? Ah, Hitler country!" kommt. Mich beschleicht das doofe Gefuehl, dass das positiv gemeint ist ...
Die Jungs vom Abteil brachten mich zwar dann nachts fast bis zur Weissglut, weil sie bis um drei Uhr rumbruellten und -sangen (die Teeverkaeufer an den Bahnsteigen, die geschaetzte 30 Mal durch den Zug "Chai, lecker, lecker Chai" - natuerlich auf Urdu - bruellten, nicht mitgerechnet). Dann waren sie aber wenigstens ruhig und am naechsten Morgen genauso geschafft wie wir.
Vom Bahnhof ging es mit der Rikscha zu dem angesagten Traveller-Hotel hier in Lahore, wo wir fuer ein Zimmer ohne Dusche zusammen 4 Euro oder so bezahlen. Naja, ab morgen bin ich ja alleine unterwegs. Alleine war ich dann heute auch in Lahore unterwegs, weil es D. nicht so gut ging im Zug heute Nacht. Wir trinken aber auch viel Wasser und essen wenig, weil es so warm ist (in Lahore etwas weniger als in Karachi), und wenn wir essen, dann oft an Strassenstaenden, aber mir geht es, toi, toi, toi, noch sehr gut. Ich habe mir das Lahore Fort angeschaut (Welt-Kulturerbe): Durchaus ansehnlich, auch wenn es nicht mit denen in Agra oder Delhi mithalten kann. In die gegenueberliegende Moschee, eine der groessten der Welt, konnte ich leider nicht, weil prompt der Muezzin anfing, als ich aus dem Fort rauskam. Danach ging ich den Weg zurueck durch die Altstadt: Sehr interessant. Heute Abend geht es dann, wohl mit D., noch zu den Sufis zu einer Zeremonie. Mal sehen, wie die wird ...
So, Deutschland hat das Halbfinale der Hockey-WM erreicht, also werde ich die Jungs von Markus Weise auf alle Faelle am Samstag in Delhi sehen, hoffentlich natuerlich im Finale mit dem besseren Ende, ansonsten halt im Spiel um Platz 3.
So, ich werde weiter berichten.
Gestern Morgen haben wir uns noch die St. Patrick's Cathedral in Karachi angeschaut, danach das Mausoleum des Staatsgruenders Jinnah und schlussendlich noch die groesste eindomige Moschee der Welt mit dem poetischen Namen Defense Housing Authority Mosque ... Ab ging es dann mit der Rikscha zu unserem Hotel, von dort weiter zum Bahnhof Karachi City. Dort waren wir zum Glueck deutlich zu frueh, denn es stellte sich heraus, dass das der falsche Bahnhof war: Wir mussten zum Bahnhof Karachi Cantt. Das hatte uns der freundliche Fahrkartenverkauefer am Karachi-City-Bahnhof natuerlich nicht gesagt, als er uns alles andere auf der Fahrkarte inklusive seines und meines Namens erklaert hatte. Naja, eine weitere Rikscha genommen und zum richtigen Bahnhof. Dort ging alles glatt und wir stiegen in unseren Zug ein.
Achja, mit meinem Handy funktioniert jetzt alles: Es waren zwar zwei weitere Anlaeufte noetig, bis ich endlich die richtige SIM-Karte aktiviert bekam, aber jetzt haut es hin. Leider habe ich erst danach herausgefunden, dass ein Anruf von einem der Strassentelefone hier kaum teurer ist als ein Anruf meiner Mutter bei mir. Naja, shit happens ...
Im Zug lernten wir viele nette Leute kennen, die uns zum Tee und zum Essen einluden, unser Wasser mittranken (das ist hier so ueblich) und uns ausfragten. Inzwischen haben wir uns daran gewoehnt, dass spaetestens in der dritten Frage nach unserer Herkunftsangabe "Germany" die Aussage "Germany? Ah, Hitler country!" kommt. Mich beschleicht das doofe Gefuehl, dass das positiv gemeint ist ...
Die Jungs vom Abteil brachten mich zwar dann nachts fast bis zur Weissglut, weil sie bis um drei Uhr rumbruellten und -sangen (die Teeverkaeufer an den Bahnsteigen, die geschaetzte 30 Mal durch den Zug "Chai, lecker, lecker Chai" - natuerlich auf Urdu - bruellten, nicht mitgerechnet). Dann waren sie aber wenigstens ruhig und am naechsten Morgen genauso geschafft wie wir.
Vom Bahnhof ging es mit der Rikscha zu dem angesagten Traveller-Hotel hier in Lahore, wo wir fuer ein Zimmer ohne Dusche zusammen 4 Euro oder so bezahlen. Naja, ab morgen bin ich ja alleine unterwegs. Alleine war ich dann heute auch in Lahore unterwegs, weil es D. nicht so gut ging im Zug heute Nacht. Wir trinken aber auch viel Wasser und essen wenig, weil es so warm ist (in Lahore etwas weniger als in Karachi), und wenn wir essen, dann oft an Strassenstaenden, aber mir geht es, toi, toi, toi, noch sehr gut. Ich habe mir das Lahore Fort angeschaut (Welt-Kulturerbe): Durchaus ansehnlich, auch wenn es nicht mit denen in Agra oder Delhi mithalten kann. In die gegenueberliegende Moschee, eine der groessten der Welt, konnte ich leider nicht, weil prompt der Muezzin anfing, als ich aus dem Fort rauskam. Danach ging ich den Weg zurueck durch die Altstadt: Sehr interessant. Heute Abend geht es dann, wohl mit D., noch zu den Sufis zu einer Zeremonie. Mal sehen, wie die wird ...
So, Deutschland hat das Halbfinale der Hockey-WM erreicht, also werde ich die Jungs von Markus Weise auf alle Faelle am Samstag in Delhi sehen, hoffentlich natuerlich im Finale mit dem besseren Ende, ansonsten halt im Spiel um Platz 3.
So, ich werde weiter berichten.
Montag, 8. März 2010
Chaos in Karachi
Argh. Heute war lustig, haha ...
Frueh aufgestanden, nach einigem (einigem!) Suchen eine Geldwechselstube gefunden, dort aber zu wirklich gutem Kurs gewechselt (115 Rupien = 1 Euro), dann zur Tourist-Info, dort von sehr freundlichem Menschen mit Karten ueberhaeuft worden, anschliessend zum Bahnhof, dort fuer 10 Euro einen Economy-Class-Schlafwagen-Platz gebucht, mal sehen, wie die Pakistan "Economy Class" definieren. Apropos Zug: Habe gestern noch erfolgreich meine Zugfahrten in Indien gebucht, die Hinstrecke in der Holzklasse (war sonst nix mehr frei), den Rueckweg von Delhi nach Amritsar in der Ersten Klasse. Mal gucken, wie gross der Unterschied ist.
Danach auf zum Mausoleum des pakistanischen Staatsgruenders Jinnah, das aber - im Gegensatz zur Angabe im Lonely Planet - heute (?) - zu war. Danach zum Hafen, um eine kuehle Brise auf der Fahrt mit einer im Lonely Planet empfohlenen Faehre auf eine Insel zu machen. Ankunft am Hafen, grosses Theater, so ein Typ sagt uns, wir muessten zur Polizei, damit die uns die Fahrt genehmigt und schleppt uns mit, aber die Polizei (oder Einwanderungsbehoerde oder was auch immer) sagt, wir duerfen nicht. Davon stand im Lonely Planet ueberhaupt nix. Naja, schade.
Dann den Besuch im Pakistan National Museum vorgezogen. Nun, ziemlich heruntergekommen ... Auf einer der Karten ist noch die UdSSR vermerkt, und so sieht das ganze Museum aus. Wenn das ein Ausstellungsstueck Pakistans sein soll, nun, dann gute Nacht.
Danach ein kurzes Nickerchen im Park davor gemacht. Am Abend zurueck in die Stadt, wollten eine Kirche besichtigen, auch zu (war allerdings fast zu erwarten, da es hier sicher den einen oder anderen fanatischen Moslem gibt, der gerne mal 'ne Kirche in die Luft sprengen wuerde ...). Dann wollte ich eine SIM-Karte fuer mein Handy kaufen, ging auch, aber die Freischaltung ging nicht, sondern nur im Service Center (weil ich Auslaender bin). Also auf zum Service Center, das demnaechst zu machte. Dort weiter verwiesen ans Hauptbuero am anderen Ende der Stadt. Habe aber bis um acht auf. Ich in eine Motorikscha gesprungen und dorthin geduest (bzw. mich duesen lassen), dort auch dank eines faehigen Rikschafahrers angekommen, aber schon zu (seit um sechs). Willkommen in Pakistan! Buerokratie und Inkompetenz (ja, ich pauschalisiere gerade).
Naja, so schlimm ist Pakistan wie gesagt auch nicht. Morgen wollen wir zwar nach Lahore, wo es heute einen Anschlag mit einer zweistelligen Zahl von Toten gegeben hat, und laut F. sagt die Regierung auch, dass es im Zuge der Fruehlingsfeste, die im Moment laufen sollen, wohl ein paar Anschlaege geben wird, aber wir sind einigermassen vorsichtig und hoffen das Beste.
Der weitere Plan sieht so aus, dass wir morgen Abend den Schlafwagen nach Lahore nehmen, wo wir uebermorgen (Mittwoch, 10.) Mittag ankommen. Davor werden wir uns hier noch eine moderne Moschee und (hoffentlich) das Jinnah-Mausoleum angucken. In Lahore nehmen wir uns ein Zimmer fuer eine Nacht und gucken uns die Stadt an. Am 11. (Do) mittags werde ich den Bus nach Wagah an die Grenze nehmen, die Grenze ueberqueren, mir die Grenzschliessung in Wagah und den Goldenen Tempel in Amritsar angucken und dann mit dem Nachtzug nach Delhi fahren, wo ich am 12. (Fr) ankomme. In Delhi will ich mir noch die zwei, drei beim letzten Mal verpassten Sehenswuerdigkeiten anschauen und natuerlich noch meine Hockey-Karte umtauschen und zum Spiel am 13. nachmittags gehen, bevor ich am 14. nachmittags den Zug nach Amritsar zurueck nehme, wo ich am 15. ankomme. Grenzueberquerung, Grenzschliessung angucken und ab nach Lahore, wo ich dann noch mal zwei Naechte zubringen will. Am 17. morgens nach Rawalpindi, wahrscheinlich mit dem Zug. Am 18. nach Taxila und Rawalpindi in den Basar, bevor wir wahrscheinlich mehr oder weniger die Nacht durchmachen und am 19. Maerz morgens um 2 Uhr zum Flughafen rausfahren und heimfliegen.
Pakistan: Hm, interessant. Der Verkehr ist gewohnt chaotisch, die Menschen in aller Regel herzensfreundlich, Abzocke viel weniger als in Indien (Karachi mehr als in Islamabad), Essen sehr scharf, aber sehr lecker, Lebenshaltung allgemein ziemlich guenstig. Sicher zur Zeit und womoeglich auch mittelfristig kein klassisches Urlaubsland, aber es hat dennoch Einiges zu bieten.
Achso, im National Museum stand ein denkwuerdiger Satz (Hervorhebung von mir): "Pakistan ist eines der wenigen Laender der Welt mit einem reichen kulturellen Erbe." Na dann ...
Frueh aufgestanden, nach einigem (einigem!) Suchen eine Geldwechselstube gefunden, dort aber zu wirklich gutem Kurs gewechselt (115 Rupien = 1 Euro), dann zur Tourist-Info, dort von sehr freundlichem Menschen mit Karten ueberhaeuft worden, anschliessend zum Bahnhof, dort fuer 10 Euro einen Economy-Class-Schlafwagen-Platz gebucht, mal sehen, wie die Pakistan "Economy Class" definieren. Apropos Zug: Habe gestern noch erfolgreich meine Zugfahrten in Indien gebucht, die Hinstrecke in der Holzklasse (war sonst nix mehr frei), den Rueckweg von Delhi nach Amritsar in der Ersten Klasse. Mal gucken, wie gross der Unterschied ist.
Danach auf zum Mausoleum des pakistanischen Staatsgruenders Jinnah, das aber - im Gegensatz zur Angabe im Lonely Planet - heute (?) - zu war. Danach zum Hafen, um eine kuehle Brise auf der Fahrt mit einer im Lonely Planet empfohlenen Faehre auf eine Insel zu machen. Ankunft am Hafen, grosses Theater, so ein Typ sagt uns, wir muessten zur Polizei, damit die uns die Fahrt genehmigt und schleppt uns mit, aber die Polizei (oder Einwanderungsbehoerde oder was auch immer) sagt, wir duerfen nicht. Davon stand im Lonely Planet ueberhaupt nix. Naja, schade.
Dann den Besuch im Pakistan National Museum vorgezogen. Nun, ziemlich heruntergekommen ... Auf einer der Karten ist noch die UdSSR vermerkt, und so sieht das ganze Museum aus. Wenn das ein Ausstellungsstueck Pakistans sein soll, nun, dann gute Nacht.
Danach ein kurzes Nickerchen im Park davor gemacht. Am Abend zurueck in die Stadt, wollten eine Kirche besichtigen, auch zu (war allerdings fast zu erwarten, da es hier sicher den einen oder anderen fanatischen Moslem gibt, der gerne mal 'ne Kirche in die Luft sprengen wuerde ...). Dann wollte ich eine SIM-Karte fuer mein Handy kaufen, ging auch, aber die Freischaltung ging nicht, sondern nur im Service Center (weil ich Auslaender bin). Also auf zum Service Center, das demnaechst zu machte. Dort weiter verwiesen ans Hauptbuero am anderen Ende der Stadt. Habe aber bis um acht auf. Ich in eine Motorikscha gesprungen und dorthin geduest (bzw. mich duesen lassen), dort auch dank eines faehigen Rikschafahrers angekommen, aber schon zu (seit um sechs). Willkommen in Pakistan! Buerokratie und Inkompetenz (ja, ich pauschalisiere gerade).
Naja, so schlimm ist Pakistan wie gesagt auch nicht. Morgen wollen wir zwar nach Lahore, wo es heute einen Anschlag mit einer zweistelligen Zahl von Toten gegeben hat, und laut F. sagt die Regierung auch, dass es im Zuge der Fruehlingsfeste, die im Moment laufen sollen, wohl ein paar Anschlaege geben wird, aber wir sind einigermassen vorsichtig und hoffen das Beste.
Der weitere Plan sieht so aus, dass wir morgen Abend den Schlafwagen nach Lahore nehmen, wo wir uebermorgen (Mittwoch, 10.) Mittag ankommen. Davor werden wir uns hier noch eine moderne Moschee und (hoffentlich) das Jinnah-Mausoleum angucken. In Lahore nehmen wir uns ein Zimmer fuer eine Nacht und gucken uns die Stadt an. Am 11. (Do) mittags werde ich den Bus nach Wagah an die Grenze nehmen, die Grenze ueberqueren, mir die Grenzschliessung in Wagah und den Goldenen Tempel in Amritsar angucken und dann mit dem Nachtzug nach Delhi fahren, wo ich am 12. (Fr) ankomme. In Delhi will ich mir noch die zwei, drei beim letzten Mal verpassten Sehenswuerdigkeiten anschauen und natuerlich noch meine Hockey-Karte umtauschen und zum Spiel am 13. nachmittags gehen, bevor ich am 14. nachmittags den Zug nach Amritsar zurueck nehme, wo ich am 15. ankomme. Grenzueberquerung, Grenzschliessung angucken und ab nach Lahore, wo ich dann noch mal zwei Naechte zubringen will. Am 17. morgens nach Rawalpindi, wahrscheinlich mit dem Zug. Am 18. nach Taxila und Rawalpindi in den Basar, bevor wir wahrscheinlich mehr oder weniger die Nacht durchmachen und am 19. Maerz morgens um 2 Uhr zum Flughafen rausfahren und heimfliegen.
Pakistan: Hm, interessant. Der Verkehr ist gewohnt chaotisch, die Menschen in aller Regel herzensfreundlich, Abzocke viel weniger als in Indien (Karachi mehr als in Islamabad), Essen sehr scharf, aber sehr lecker, Lebenshaltung allgemein ziemlich guenstig. Sicher zur Zeit und womoeglich auch mittelfristig kein klassisches Urlaubsland, aber es hat dennoch Einiges zu bieten.
Achso, im National Museum stand ein denkwuerdiger Satz (Hervorhebung von mir): "Pakistan ist eines der wenigen Laender der Welt mit einem reichen kulturellen Erbe." Na dann ...
Sonntag, 7. März 2010
Jetzt in Karachi
Nachtrag heute Abend: Waren heute am Meer, davor wurden wir in einen Hindu-Tempel zu einer religioesen Zeremonie eingeladen. Sehr gastfreundlich, sehr interessant, faszinierend. Der erste Eindruck (siehe unten) bleibt zwar ein erster Eindruck, aber der zweite Eindruck ist dann gar nicht mehr so schlimm. Waren relativ teuer essen (8 Euro fuer uns beide zusammen), aber die Portionen: Wenn ich eine "halbe" Portion nicht mehr schaffe, dann weiss ich auch nicht. War zwar sauscharf, aber eben auch extrem viel ...
Habe eben auch meine Zugfahrten von Amritsar nach Delhi und zurueck gebucht. Jetzt muss morgen nur noch die Zugbuchung von hier nach Lahore klappen, dann geht alles seinen geregelten Gang.
Alter Eintrag:
So, wir sind in Karachi, und der erste Eindruck der Stadt gefaellt uns weit weniger als Islamabad: Mehr Beschiss, lauter, dreckiger, teurer - und wir sind erst ein paar Stunden hier ...
Die Flugbuchung gestern ging relativ problemlos, auch wenn der Typ von Pakistan International uns erst einen Flug fuer den Montag anstatt den Sonntag verkaufen wollte ... Die Maschine selbst war dann eine Boeing 747 (Riesenteil), sehr angenehmer Flug und extrem weiche Landung.
Gestern war regnerisch, und F., D. und ich haben ueber Gott und die Welt (im woertlichen Sinne) diskutiert.
So, gleich soll es, so es uns gelingt, Geld zu wechseln, zum Clifton Beach gehen. Dort wird gegessen und dann geht es ins Bett.
Also nur eine kurze Zwischenmeldung: Alles in Ordnung.
Habe eben auch meine Zugfahrten von Amritsar nach Delhi und zurueck gebucht. Jetzt muss morgen nur noch die Zugbuchung von hier nach Lahore klappen, dann geht alles seinen geregelten Gang.
Alter Eintrag:
So, wir sind in Karachi, und der erste Eindruck der Stadt gefaellt uns weit weniger als Islamabad: Mehr Beschiss, lauter, dreckiger, teurer - und wir sind erst ein paar Stunden hier ...
Die Flugbuchung gestern ging relativ problemlos, auch wenn der Typ von Pakistan International uns erst einen Flug fuer den Montag anstatt den Sonntag verkaufen wollte ... Die Maschine selbst war dann eine Boeing 747 (Riesenteil), sehr angenehmer Flug und extrem weiche Landung.
Gestern war regnerisch, und F., D. und ich haben ueber Gott und die Welt (im woertlichen Sinne) diskutiert.
So, gleich soll es, so es uns gelingt, Geld zu wechseln, zum Clifton Beach gehen. Dort wird gegessen und dann geht es ins Bett.
Also nur eine kurze Zwischenmeldung: Alles in Ordnung.
Samstag, 6. März 2010
Gut angekommen in Pakistan
So, wir sind gut in Pakistan angekommen.
Zum Glueck hatten wir einen Puffer in unserer Zugverbindung, weil mein Mitreisender ein wenig zu lange seinen Abschied gefeiert hatte und etwas spaeter als geplant aufstand ... Die Zugfahrt ging dann schnell vorbei, das Einchecken war problemlos und die Fluege eigentlich auch. Alles in Butter. Wir kamen ganze fuenf Minuten verspaetet in Islamabad an, die Einreise war problemlos, auch wenn wir noch am Passkontrollschalter ein Formular ausfuellen mussten, was die Grenzbeamtin dann achtlos beiseitelegte ...
Die Einreise ging problemlos, auch wenn die Zoellner fuer zwei Minuten den Gruenen Kanal schlossen und, nunja, in einem Land, in das kein Alkohol eingefuehrt werden darf und in dem im Roten Kanal alle Gepaeckstuecke durchsucht werden, ging uns da ein wenig die Muffe ... Aber auch der Gruene Kanal wurde schnell wieder geoeffnet und wir gingen heraus. Wir nahmen ein Taxi in die Stadt, und ein kleiner Junge, der uns das Gepaeck aufs (!) Auto wuchten half, wollte dafuer fuenf Dollar haben! Er bekam einen und war bisher (toi, toi, toi) die einzige echte versuchte "Grossabzocke". Nach drei Polizeikontrollen auf dem Weg zum Hotel (zwei wollten unsere Paesse sehen!) kamen wir dort gut an, schellten den Nachtwaechter aus dem Bett und gingen gegen sechs Uhr aufs Zimmer. Obwohl unsere "Gastgeberin" uns nahelegte, zuerst einmal zu schlafen, bevor sie uns abhole, blieben wir nur eine Stunde auf dem Zimmer (6,50 Euro pro Person und Nacht fuer ein ordentliches, relativ sauberes Zimmer, auch wenn sie uns fuer die ersten sechs Stunden bis um zwoelf Uhr einen ganzen Tag abgerechnet haben, aber okay, das verstehe ich sogar). Danach ging es per pedes zum Pakistan Monument (also durch die ganze Stadt und hoch auf einen Huegel). Wir waren als Auslaender freundlich beauegte Fremdlinge, wurden aber hoechst selten angesprochen und wenn, dann von Kindern. Eine Wohltat im Vergleich zu manchem arabischen Land ...
Auf dem Pakistan Monument wollten wir in die Einfahrt hinein (die allerdings von der Hauptstrasse durch Baustelle abgeschnitten war) und wurden vom Waechter mittels Pfeife um das Gelaende bis zu einem Loch im Zaun herumgelenkt, von wo aus wir dann dieses erst 2007 erbaute und durchaus imposante Bauwerk besichtigen konnten. Fuer den Rueckweg nahmen wir den Minibus (ca. 15 Cent pro Person ...) und gingen erst einmal duschen.
Gegen 14.30 Uhr kam F. uns abholen und wir gingen erst einmal Kuchen kaufen. Sie als einzige Frau unter 20 Maennern im Laden, in High Heels und durchaus ansehnlichem Ausschnitt, allein die Szene zu bewundern, war hochinteressant ... Wir assen bei ihrem Chef, bei dem sie ein Zimmer hat und der gerade ausser Haus in Karachi ist, Kuchen und erzaehlten. Danach gingen wir zu Fuss zum Parlament, wurden aber weit davor schon von der Polizei zur Umkehr angehalten und liefen dann zu einem im Lonely Planet angegebenen Restaurant. Dort assen wir ziemlich gut, unter anderem Gehirn (schmeckte besser als mein Taubenhirn in China) und bezahlten am Ende fuer drei Hauptspeisen, einen Salat und drei Getraenke sechs (in Zahlen: sechs) Euro - zusammen und inklusive Trinkgeld.
Danach fuhr ich alleine in unser Zimmer und schlief mich erst einmal. Ich hatte meinen toten Punkt ueberwunden und war seit ungefaehr 35 Stunden wach, da hatte ich mir meinen Schlaf redlich verdient.
Heute Morgen duschte ich erst einmal wieder und ging dann los, um eine SIM-Karte zu kaufen, die ich aber hier im Viertel nicht kriege. Nun sitze ich hier im Internet-Cafe und tippe fleissig. Heute soll es hoch auf den angrenzenden Berg hier gehen, soll eine schoene Aussicht sein, wenn nicht soviel Smog ist.
Morgen soll es per Flugzeug nach Karachi gehen, dann mit dem Zug nach Lahore, wo D. und ich uns trennen, weil er kein indisches Visum hat. Danach fahre ich nach Amritsar und Delhi, gucke mir den Goldenen Tempel, Humayuns Grab, die/den (?) Kutb Minar und das Finale der Hockey-WM an, bevor ich am 14. oder 15. Maerz wieder in Islamabad aufschlagen will. Dann ist noch genug Zeit fuer Rawalpindi und Taxila.
Auch wenn F. von einigen Bombenanschlaegen in ihrer "Naehe" und einer wegen De-facto-Ausgangssperre im Buero verbrachten Nacht erzaehlt, fuehlt sie sich und fuehlen wir uns hier, zumindest in Islamabad, ziemlich sicher. Es ist auch durchaus eine stattliche Menge von Polizei auf der Strasse. Die Menschen sind sehr freundlich, das Leben sehr guenstig und das Essen durchaus lecker.
Liebe R., leider kann ich (noch) nicht ueber Bier berichten, ich habe noch keines getrunken, und das wird in Pakistan moeglicherweise auch so bleiben, mal sehen. Obwohl ich das Murree schon gerne einmal probieren wuerde ...
Ich werde von Zeit zu Zeit weiter berichten. Wer Fragen hat, der kommentiere ...
Zum Glueck hatten wir einen Puffer in unserer Zugverbindung, weil mein Mitreisender ein wenig zu lange seinen Abschied gefeiert hatte und etwas spaeter als geplant aufstand ... Die Zugfahrt ging dann schnell vorbei, das Einchecken war problemlos und die Fluege eigentlich auch. Alles in Butter. Wir kamen ganze fuenf Minuten verspaetet in Islamabad an, die Einreise war problemlos, auch wenn wir noch am Passkontrollschalter ein Formular ausfuellen mussten, was die Grenzbeamtin dann achtlos beiseitelegte ...
Die Einreise ging problemlos, auch wenn die Zoellner fuer zwei Minuten den Gruenen Kanal schlossen und, nunja, in einem Land, in das kein Alkohol eingefuehrt werden darf und in dem im Roten Kanal alle Gepaeckstuecke durchsucht werden, ging uns da ein wenig die Muffe ... Aber auch der Gruene Kanal wurde schnell wieder geoeffnet und wir gingen heraus. Wir nahmen ein Taxi in die Stadt, und ein kleiner Junge, der uns das Gepaeck aufs (!) Auto wuchten half, wollte dafuer fuenf Dollar haben! Er bekam einen und war bisher (toi, toi, toi) die einzige echte versuchte "Grossabzocke". Nach drei Polizeikontrollen auf dem Weg zum Hotel (zwei wollten unsere Paesse sehen!) kamen wir dort gut an, schellten den Nachtwaechter aus dem Bett und gingen gegen sechs Uhr aufs Zimmer. Obwohl unsere "Gastgeberin" uns nahelegte, zuerst einmal zu schlafen, bevor sie uns abhole, blieben wir nur eine Stunde auf dem Zimmer (6,50 Euro pro Person und Nacht fuer ein ordentliches, relativ sauberes Zimmer, auch wenn sie uns fuer die ersten sechs Stunden bis um zwoelf Uhr einen ganzen Tag abgerechnet haben, aber okay, das verstehe ich sogar). Danach ging es per pedes zum Pakistan Monument (also durch die ganze Stadt und hoch auf einen Huegel). Wir waren als Auslaender freundlich beauegte Fremdlinge, wurden aber hoechst selten angesprochen und wenn, dann von Kindern. Eine Wohltat im Vergleich zu manchem arabischen Land ...
Auf dem Pakistan Monument wollten wir in die Einfahrt hinein (die allerdings von der Hauptstrasse durch Baustelle abgeschnitten war) und wurden vom Waechter mittels Pfeife um das Gelaende bis zu einem Loch im Zaun herumgelenkt, von wo aus wir dann dieses erst 2007 erbaute und durchaus imposante Bauwerk besichtigen konnten. Fuer den Rueckweg nahmen wir den Minibus (ca. 15 Cent pro Person ...) und gingen erst einmal duschen.
Gegen 14.30 Uhr kam F. uns abholen und wir gingen erst einmal Kuchen kaufen. Sie als einzige Frau unter 20 Maennern im Laden, in High Heels und durchaus ansehnlichem Ausschnitt, allein die Szene zu bewundern, war hochinteressant ... Wir assen bei ihrem Chef, bei dem sie ein Zimmer hat und der gerade ausser Haus in Karachi ist, Kuchen und erzaehlten. Danach gingen wir zu Fuss zum Parlament, wurden aber weit davor schon von der Polizei zur Umkehr angehalten und liefen dann zu einem im Lonely Planet angegebenen Restaurant. Dort assen wir ziemlich gut, unter anderem Gehirn (schmeckte besser als mein Taubenhirn in China) und bezahlten am Ende fuer drei Hauptspeisen, einen Salat und drei Getraenke sechs (in Zahlen: sechs) Euro - zusammen und inklusive Trinkgeld.
Danach fuhr ich alleine in unser Zimmer und schlief mich erst einmal. Ich hatte meinen toten Punkt ueberwunden und war seit ungefaehr 35 Stunden wach, da hatte ich mir meinen Schlaf redlich verdient.
Heute Morgen duschte ich erst einmal wieder und ging dann los, um eine SIM-Karte zu kaufen, die ich aber hier im Viertel nicht kriege. Nun sitze ich hier im Internet-Cafe und tippe fleissig. Heute soll es hoch auf den angrenzenden Berg hier gehen, soll eine schoene Aussicht sein, wenn nicht soviel Smog ist.
Morgen soll es per Flugzeug nach Karachi gehen, dann mit dem Zug nach Lahore, wo D. und ich uns trennen, weil er kein indisches Visum hat. Danach fahre ich nach Amritsar und Delhi, gucke mir den Goldenen Tempel, Humayuns Grab, die/den (?) Kutb Minar und das Finale der Hockey-WM an, bevor ich am 14. oder 15. Maerz wieder in Islamabad aufschlagen will. Dann ist noch genug Zeit fuer Rawalpindi und Taxila.
Auch wenn F. von einigen Bombenanschlaegen in ihrer "Naehe" und einer wegen De-facto-Ausgangssperre im Buero verbrachten Nacht erzaehlt, fuehlt sie sich und fuehlen wir uns hier, zumindest in Islamabad, ziemlich sicher. Es ist auch durchaus eine stattliche Menge von Polizei auf der Strasse. Die Menschen sind sehr freundlich, das Leben sehr guenstig und das Essen durchaus lecker.
Liebe R., leider kann ich (noch) nicht ueber Bier berichten, ich habe noch keines getrunken, und das wird in Pakistan moeglicherweise auch so bleiben, mal sehen. Obwohl ich das Murree schon gerne einmal probieren wuerde ...
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